Zahl der Gefängnisausbrüche steigt
"Flucht über die Ausziehleiter", mit dieser Balkenüberschrift macht Het Laatste Nieuws heute auf. Sechs Häftlingen seien gestern auf die einfachste Weise die man sich vorstellen könne, die Flucht aus dem Gefängnis von Merksplas gelungen, schreibt das Blatt. Mit einer Leiter, die im Innenhof der Justizvollzugsanstalt stand kletterten die sechs in die Freiheit. Nachdem sie die Gefängnismauer überwunden hatten, wurden sie von der Mutter von einem der geflohenen Häftlinge außerhalb der Vollzugsanstalt abgeholt. Die Flucht konnte gelingen, weil ein Unternehmer im Innenhof des Gefängnisses Sanitäreinrichtungen eingebaut hatte und die Leiter deshalb dort hatte stehen lassen. Vier Ausbrecher konnten inzwischen wieder gefasst werden - Zwei der ausgebrochenen Häftlinge sind weiterhin flüchtig.
Auch Het Nieuwsblad hat das Thema auf der Titelseite und bemerkt, dass schon wieder sechs Gangster aus der Haft entkommen konnten. Im Leitartikel kommentiert die Zeitung, dass es immer noch schlimmer kommen könne als man glaube. Man sei noch unter dem Eindruck der dreisten Flucht mit einem Helikopter aus dem Gefängnis von Brügge, da würden schon wieder Häftlinge ausbrechen. Diesmal ohne Helikopter, die Fluchtmethode viel simpler gewesen - Mit einer herumstehende Leiter, wie bei den Daltons aus den Comicgeschichten des Wildwesthelden Lucky Luck kletterten die Inhaftierten über die Gefängnismauer. Man habe Schmunzeln müssen. Es sei aber alles andere als lustig, so der Kommentator. Zum X-sten Mal würden nämlich Versäumnisse in unserem Vollzugssystem offen gelegt.
Das Thema veranlasst auch De Standaard heute zum Aufmacher-Titel, "Zahl der Gefängnisausbrüche steigt". Nach der Flucht der sechs Gefangenen gestern aus der Justizvollzugsanstalt von Merksplas und den drei Verbrechern die letzte Woche aus dem Gefängnis von Brügge türmten, nähere man sich der Zahl von Gefängnisausbrüchen im Rekordjahr 2006. Damals war 28 Häftlingen auf einen Schlag bei einem kollektiven Ausbruch die Flucht aus dem Gefängnis von Dendermonde geglückt. Die meisten von ihnen wurden allerdings inzwischen wieder inhaftiert, schreibt De Standaard. Die gestern aus Merksplas geflohenen Straftäter konnten auf die Hilfe der Mutter von einem der Häftlinge zählen. Das Eltern zu Fluchthelfern werden sei derweil nichts Neues, notiert die Zeitung.
Fahnder hören häufiger Telefone ab
De Morgen bringt heute ebenfalls ein Thema aus dem Justizbereich auf die Titelseite. Das Blatt informiert darüber, dass im letzten Jahr in 4181 Fällen zu Ermittlungszwecken Telefone abgehört wurden. Nachdem diese Abhörpraktiken seit einigen Jahren bei lokaler und föderaler Polizei zum Einsatz kommen, sie deren Zahl in Belgien kontinuierlich gestiegen. Wurden 2002 hierzulande noch 900 Lauschangriffe gerichtlich verfügt, so erreichten sie letztes Jahr ein Vielfaches hiervon. Derweil hätten potentielle Straftäter inzwischen auch das Internet zur Telekommunikation entdeckt. Mit Diensten wie Skype, wären Abhöraktionen, wie die für herkömmliche Telefongespräche unmöglich. Die gesetzliche Grundlage hierzu müsse angepasst werden, gebe auch Justizminister Stefan De Clerck zu schreibt die Zeitung.
Belgien muss sparen
La Libre Belgique druckt heute ein ausführliches Interview mit dem frischgebackenen Etat-Minister, Guy Van Hengel ab, und widmet dessen Aussagen zu nötigen Sparmaßnahmen auch den Kommentar. Endlich rede ein Politiker in Sachen Staatsfinanzen Klartext, lobt der Leitartikler den flämischen liberalen Guy Van Hengel. Er wage es, ernste Dinge auch auszusprechen - Und es sei höchste Zeit hierzu, kommentiert La Libre Belgique, denn es gäbe in den kommenden Monaten und Jahren nichts zu lachen. Dazu stecken die Staatsfinanzen zu sehr im roten Bereich.
16% der Frauen beim Schönheitschirurgen
Le Soir titelt heute auf Seite 1 zu schönheitschirurgischen Operationen, denen sich anscheinend 16% der Frauen im Land unterziehen. Die Brüsseler Tageszeitung verweist auf die Verbraucherschutzorganisation Test Achat, die bedauert, dass der Beruf des Schönheitschirurgen heute immer noch jedem Mediziner mit einem normalen Abschluss zugänglich ist. Dies obwohl schönheitschirurgische Eingriffe oftmals kompliziert sind, Risiken bergen und bei solchen Eingriffen auch öfter etwas schief geht.
Anderlecht im Siegestaumel
La Derniere Heure schließlich macht, wie mehrere andere Tageszeitungen heute mit dem 5:0 Sieg der Fußball Elf von Anderlecht über den türkischen Club Sivasspor auf. Anderlecht habe gestern ein Spiel geliefert und einen europäischen Campions Ligue Abend durchlebt, wie es ihn bei dem Brüsseler Club seit langem nicht mehr gegeben habe. In Zeiten, in denen der belgische Fußball es schwer habe, sei es beruhigend gewesen zu sehen, wie überlegen der belgische Vize-Meister dem türkischen Vize-Meister war.