Freundin von Sekkakis Mithäftling organisierte Hubschrauberflucht
De Standaard titelt heute auf Seite 1 zu den enttarnten Komplizen des vergangene Woche aus dem Gefängnis von Brügge getürmten Ashraf Sekkaki. Die Justiz habe inzwischen jene Frau identifiziert, die letzte Woche unter falschem Namen einen Hubschrauber angemietet hatte und damit Sekkaki sowie zwei Mitinhaftierte aus der Vollzugsanstalt von Brügge befreite. Die jetzt identifizierte 24-Jährige war die Freundin von Mohammed Johri, einem der Häftlinge, dem mit Schwerverbrecher Sekkaki die Flucht gelang. Die junge Frau konvertierte 2004 zum Islam und hatte ihren Freund Johri regelmäßig im Gefängnis besucht. Fahnder durchsuchten am vergangenen Wochenende die Wohnung der 24Jährigen und stießen dabei auf eine Reihe von Indizien, die deutlich werden ließen, dass die Frau die Flucht mit dem Helikopter mit vorbereitet hatte. Mehrere Ermittler in dem Fall hatten sich bislang die Frage gestellt, weshalb zwei Schwerverbrecher einen kleinen Fisch wie Mohammed Johri an ihrem Ausbruch beteiligen würden. Nach der Enttarnung der jungen Fluchthelferin wurde für die Fahnder einiges klar, notiert De Standaard.
Auch Het Nieuwsblad hat das Foto der jungen Fluchthelferin auf der Titelseite und macht mit den Informationen zu ihrer Identität auf. Sie sei wohl aus Liebe in die Kriminalität abgerutscht, notiert das Blatt. Derweil bleibe die Frage, weshalb die 24Jährige die Freundin eines gewalttätigen Verbrechers wurde, unbeantwortet. Auch wenn inzwischen mehr über den Hergang und die Hintergründe der spektakulären Flucht aus der Justizvollzugsanstalt von Brügge bekannt sei, fehle von den drei geflohenen Verbrechern und ihrer Fluchthelferin weiterhin jede Spur. Dies, obwohl die Fluchtroute von den Gangstern schlecht vorbereitet war und sie mehrfach Carjackings begehen mussten, um sich absetzen zu können.
Starke Zunahme der Arbeitslosigkeit, besonders in Flandern
De Morgen macht heute mit einem ganz anderen Thema auf. Das Blatt titelt: "57.000 zusätzliche Arbeitslose in nur sechs Monaten". Die Zeitung notiert, dass die Krise langsam desaströse Folgen für die Beschäftigung habe. Die Zahl der Erwerbslosen im Lande sei Ende Juni auf 443.574 angestiegen. Selbst wenn in der Wallonie immer noch mehr Personen ohne Beschäftigung wären als in Flandern, müsse man schon fast von einer Aufholjagd sprechen. Im flämischen Landesteil steige die Zahl der Arbeitslosen nämlich deutlich schneller als in der Wallonie. Vermutlich werde man erst ab Herbst die tatsächliche Auswirkung der Wirtschaftskrise auf die Arbeitslosenzahlen ablesen können. Die meisten Ökonomen würden auch nicht von einer Verbesserung der Situation ausgehen. Der Arbeitsmarkt reagiere nämlich traditionell mit mehreren Monaten der Verzögerung auf Konjunkturveränderungen. Einer der Gründe hierfür, so De Morgen, seien Instrumente wie die Kurzarbeit, die bei Konjunkturlöchern in einer ersten Phase Entlassungen vermeiden würden.
Günstigere Medikamente: Verhandlungen mit Generikaherstellern
Le Soir macht mit einem möglichen Preissturz bei Generika auf. Der Verband jener pharmazeutischen Unternehmen, die diese Medikamente, die zwar den gleichen Wirkstoff, aber nicht den Markennamen des Ursprungspräparates aufweisen, herstellen, schlagen nämlich Rabatte von bis zu 80 Prozent im Vergleich zum Markenprodukt vor. Da das bisherige System, mit dem Allgemeinmediziner in Belgien zum Verschreiben günstigerer Medikamente angespornt werden sollten, nicht den gewünschten Erfolg brachte, will die Branche der Generikahersteller jetzt mit der Föderalregierung und dem Krankenversicherer Inami direkt verhandeln und großzügige Rabatte für ihre Präparate anbieten. Bislang müssen Generika wenigstens 30 Prozent günstiger als das ursprünglich mit Patentrecht geschützte Medikament sein, so Le Soir.
Riesengeschäft Grippeimpfstoff
Auch La Libre Belgique widmet die Titelseite der pharmazeutischen Industrie. Hier aber geht es um die Profite, die sich für Hersteller von Impfstoffen aus einer Grippewelle erzielen lassen. Die Auftragsbücher dieser Pharmaunternehmen würden sich inzwischen füllen. Die Nachfrage nach Grippeimpfstoffen bedeutet für sie ein lukratives Geschäft. Allerdings handele es sich um zeitlich begrenzte Profite, notiert die Zeitung. Pharmaunternehmen die in diesem Jahr den Absatz steigern könne, würden vermutlich im nächsten Jahr einen Rückgang des Verkaufs einstecken müssen. Unterdessen würden die Regierungen hinter verschlossenen Türen ihren Preis für eine Impfdosis gegen das Grippevirus A/H1N1 aushandeln. Dieser liege nach Angaben von La Libre Belgique vermutlich bei gut 10 Euro. Die Weltgesundheitsorganisation WHO beziffert das Gesamtvolumen des Marktes für A/H1N1-Impfstoffe auf zehn bis zwanzig Milliarden Dollar.
Wespensommer
Het Laatste Nieuws informiert heute auf der Titelseite über die Wespenplage von der Flandern dieses Jahr heimgesucht wird. Es seien deutlich mehr Notaufnahmen nach Wespenstichen zu verzeichnen als in den zurückliegenden Jahren. Allein in der Provinz Limburg hätten Feuerwehren dieses Jahr bereits 9.000 Wespennester entfernen müssen.
2008 Rekordjahr für Schwarzarbeit
Gazet van Antwerpen schließlich notiert, dass die Zahl der Schwarzarbeiter in Belgien im vergangenen Jahr auf ein Rekordhoch gestiegen ist. 2008 seien so viele Schwarzarbeiter wie noch nie von der Polizei erwischt worden.