Flämische Regierung erstellt Notplan für Opel-Arbeiter
In De Standaard lautet die Balkenüberschrift auf Seite 1 heute: "Notplan für Opel-Arbeiter". Die flämische Regionalregierung arbeite an einem Notfallplan, der die befürchteten massiven Entlassungen im Opelwerk Antwerpen auffangen soll. Offiziell wolle die flämische Regierung das Näherrücken einer Schließung des Produktionsstandortes nicht zugeben, notiert das Blatt. Dennoch werde es immer deutlicher, dass in den Zukunftsplänen der beiden Übernamekandidaten von Opel die Fabrik in Antwerpen keine Überlebenschancen mehr hat. Am letzten Freitag hatte Flanderns Ministerpräsident Kris Peeters erstmals zugegeben, dass es nicht gut aussehe. Zuständige Stellen, wie etwa das flämische Arbeitsamt seien indes angewiesen worden, Pläne zu entwickeln, die mithelfen sollen, die Entlassung von gut 2.600 Mitarbeitern aufzufangen. Im Leitartikel kommentiert die Zeitung, dass nur noch eine winzige Chance bestehe, den Autoproduktionsstandort Antwerpen am Leben zu erhalten. Die Schlacht sei noch nicht vollständig geschlagen. Allerdings müsse ein Plan B unbedingt auf den Tisch. Hierin müsse vor allem der sozialen Abfederung einer möglichen Schließung des Opelwerks in Antwerpen Aufmerksamkeit geschenkt werden. Keine Vorruhestandsregelungen, sondern konkrete Hilfe für die Betroffen, einen neuen Arbeitsplatz zu finden, schreibt De Standaard.
Flandern bereitet sich auf Folgen der Schließung von Opel Antwerpen vor
De Morgen titelt zu diesem Thema heute: "De Gucht berät mit Kollegin Kroes über Opel Antwerpen". Der frisch gebackene belgische EU-Kommissar und ehemalige Außenminister Karel De Gucht werde mit seiner Kollegin Neelie Kroes Kontakt wegen Opel Antwerpen aufnehmen. Derweil wolle Flanderns Ministerpräsident Peeters zusammen mit der deutschen Regierung versuchen, eine Schließung des Werks an der Schelde abzuwenden. Wenn die Regierung in Berlin sich für den österreichisch-kanadischen Zulieferer Magna als Übernahmekandidat für Opel entscheidet und Milliarden auf den Tisch legt, dann natürlich, um die Opelwerke in vier deutschen Bundesländern zu retten. Die vorletzte flämische Regierung habe 500 Millionen Euro zur Sicherung der Zukunft von Opel Antwerpen aufgebracht. Dieser Betrag allerdings verblasse neben dem Angebot, das Deutschland zur Sicherung seiner Standorte gemacht habe. Auch deshalb habe EU-Kommissar De Gucht jetzt Kontakt mit seiner niederländischen Kollegin Kroes aufgenommen, um über die europäische Schiene den Fall Opel anzugehen.
Umweltminister Magnette hofft auf Mithilfe der Bürger beim Kampf gegen Klimawandel
Le Soir macht heute mit einem ganz anderen Thema auf: Für die Brüsseler Tageszeitung will Europa im Kampf gegen den Ausstoß von Treibhausgasen mit gutem Beispiel vorangehen. Belgiens Umweltminister Paul Magnette hofft diesbezüglich auf eine Revolution im Verhalten der Bürger. Auch wenn die Klimakonferenz von Kopenhagen erst im Dezember geplant sei, so werfe sie doch schon jetzt ihren Schatten voraus. Nicht umsonst gelte es doch für die 190 teilnehmenden Staaten, einen Folgevertrag für das Kyoto-Protokoll zu entwerfen und effizient gegen den Klimawandel zu kämpfen. Die Erderwärmung töte nämlich schon jetzt nach UNO-Angaben jährlich 300.000 Menschen. Beim einem Treffen der EU-Umweltminister am Wochenende habe man das Ziel noch einmal umrissen, zitiert Le Soir Umweltminister Magnette. Bis 2050 sollen die weltweiten CO2-Emision um 50 Prozent reduziert werden.
Staatspräsident Sarkozy urlaubsreif
La Libre Belgique macht mit Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy und dessen Zusammenbruch beim Joggen gestern auf. Die Zeitung fragt sich, ob der zur stationären Behandlung im Krankenhaus aufgenommene Sarkozy sich nicht zu viel zumutet. Auch wenn der Schwächeanfall gestern nichts Ernstes sei, ist aus der Umgebung des französischen Staatspräsidenten zu hören, dass Sarkozy wohl ein bisschen übertreibt. Als sei nichts gewesen, wolle der hyperaktive Präsident diese Woche seine geplanten Termine alle wahrnehmen. Der 54-Jährige erlege sich ein umfassendes Besuchsprogramm im In- und Ausland auf. Normalerweise nehme Sarkozy im August drei Wochen Urlaub. Dieser sei im letzten Jahr mehrfach unterbrochen worden. Dieses Jahr will er sich im Südosten Frankreichs, am Familiensitz seiner Ehefrau Carla Bruni erholen. Das sei bitter nötig, kommentieren Freunde des Präsidenten, die erklären, dass Sarkozy in der jüngeren Vergangenheit sechs oder sieben Kilo abgenommen hat.
Auch La Dernière Heure macht mit dem Unwohlsein des französischen Staatspräsidenten auf und weiß, dass der Präsident derzeit auf Diät ist. Sarkozy habe die letzte Nacht unter ärztlicher Aufsicht verbracht und sein Zustand sei stabil, schreibt die Zeitung.
Einwegplastiktüten sterben aus
Het Nieuwsblad kündigt heute auf Seite 1 das Verschwinden der Plastiktüten an. Die Umweltsteuer, die der Staat auf diese Plastikbeutel erhebe, bringe nicht mehr viel Geld in die Staatskasse. Grund sei der drastische Rückgang beim Gebrauch von Wegwerfplastiktüten. Seit 2003, so notiert das Blatt, sei die Nutzung der Wegwerftüten um 80 Prozent zurückgegangen. Viele Supermarktketten würden vielmehr wiederverwendbare Tragetaschen bewerben, die von den Kunden gekauft werden müssen. Die vor Jahren eingeführte Steuer auf Plastiktüten habe ihr Ziel jedenfalls nicht verfehlt. Bei den Verbrauchern habe eine Bewusstseins- und Verhaltensänderung in Bezug auf Wegwerftüten stattgefunden.
Kinderschwund im Strandgewühl
Het Laatste Nieuws berichtet heute auf der Titelseite über die zahlreichen Fälle von zeitweilig verlorengegangenen Kindern an überfüllten belgischen Nordseestränden. Im Durchschnitt würden jeden Tag 17 Kleinkinder vorübergehend ihre Eltern vermissen.