Spektakuläre Flucht aus Gefängnis
De Standaard macht mit der Balkenüberschrift "Topgangster flieht mit Helikopter aus Gefängnis" auf. Der berüchtigte Schwerverbrecher Ashraf Sekkaki sei mit zwei Mitgefangenen gestern Abend aus der Justizvollzugsanstalt in Brügge geflohen, da ein Helikopter im Innenhof des Gefängnisses landen konnte. Zum wiederholten Male gelinge damit Häftlingen die Flucht per Hubschrauber. Damit tauche erneut die Frage nach der Sicherheit belgischer Gefängnisse auf. Die spektakuläre Flucht ruft Erinnerungen an einen ähnlichen Vorfall im Gefängnis von Lantin bei Lüttich vom April 2007 wach, schreibt De Standaard. Damals sei im Parlament nachdrücklich gefordert worden, die Innenhöfe belgischer Vollzugsanstalten mit Stahltrossen oder Netzen zu sichern. Hieraus sei bislang aber wenig geworden, notiert das Blatt. Justizminister Stefaan De Clerck sei derweil gestern Vormittag noch zu einem Arbeitsbesuch im Gefängnis von Brügge gewesen. Wenig später ereignete sich dort die spektakuläre Flucht.
Ausbruch mit Ansage
De Morgen hat das Thema ebenfalls auf der Titelseite und notiert, dass der geflohene Schwerverbrecher Sekkaki vor drei Monaten die Flucht im Gespräch mit einem Journalisten von De Morgen vorhergesagt hatte. Im Interview habe der Mann erklärt, wenn er fliehen wolle, dann könne er dies. Gestern sei ihm die Flucht gelungen und bisher sei er auch nicht wieder dingfest gemacht worden. In den vergangenen Monaten habe Sekkaki mehrfach aus dem Gefängnis von Brügge mit der Redaktion von De Morgen telefoniert. Auch Briefe habe er an die Zeitung adressiert, notiert das Blatt. Auch De Morgen stellt die Frage nach der Sicherheit belgischer Gefängnisse. Zweifellos würde das Thema heute wohl wieder auf die Tagesordnung kommen, da Justizminister Stefaan De Clerck just heute seine Zukunftspläne für das Justizressort vorstellen will.
Schwerverbrecher mit langem Vorstrafenregister und Studienplänen
Auch Het Laatste Nieuws macht mit der Geschichte auf und zitiert Justizminister De Clerck, der auf Nachfrage zugab, für Dreharbeiten zu einer VRT-Fernsehserie gestern im Brügger Gefängnis gewesen zu sein mit den Worten: "Kurz nach Mittag habe ich die JVA verlassen. Ein unglücklicher Zufall." Zum marokkanischen Schwerverbrecher Ashraf Sekkaki schreibt Het Laatste Nieuws, dass er zu den gefährlichsten Banditen des Landes zähle. Sein Beiname sei "Der Schrecken der Bullen". Der heute 26-Jährige habe seine Gangsterkarriere schon im Alter von 15 Jahren begonnen. Sein Vorstrafenregister umfasse 16 schwere Verbrechen, wie bewaffnete Überfälle, oder Autodiebstähle und Ähnliches. Nach einer Flucht aus dem Gefängnis im Jahre 2003 konnte er wenige Monate später wieder verhaftet und inhaftiert werden. Der Schwerverbrecher wurde mehrfach in verschiedene Haftanstalten verlegt, da er Wachleuten mit dem Tod gedroht hatte. Het Nieuwsblad titelt hierzu "Gefährlichster Gangster des Landes flieht mit Helikopter" und weiß zu berichten, dass der jetzt flüchtige Häftling den Ruf eines äußerst gefährlichen Straftäters genießt. Seit 2007, so schreibt die Zeitung, sei Sekkaki einem Haftregime unterworfen worden, das bei Langzeitinhaftierten Anwendung findet. Es hätte wohl noch Jahr gedauert, bis der Verbrecher wieder freigekommen wäre. Das, so notiert Het Nieuwsblad, sei nach Angaben der Anwälte des Mannes auch der Grund der jetzt geglückten Flucht gewesen. Die Rechtsbeistände beschrieben den jungen Mann indes als intelligent und respektvoll und erklärten, dass Sekkaki an seiner Zukunft arbeite und im Gefängnis ein Jurastudium begonnen hatte.
Landwirtschaftsmesse Libramont öffnet in gedämpfter Stimmung
La Libre Belgique macht heute mit der Landwirtschaftsmesse von Libramont auf und notiert, dass diese Fachmesse dieses Jahr als größte Veranstaltung dieser Art in Europa heute überschattet von der Krise in der Milchwirtschaft ihre Pforten öffne. Es herrsche eine gespannte Atmosphäre. Im Leitartikel kommentiert das Blatt die Situation und fragt, ob die Landwirtschaft ein Wirtschaftsbereich wie andere, etwa die Stahlbranche, sei. Das Blatt fragt sich dann auch, ob man die Bauern nicht genauso wie Beschäftigte in der Stahl- oder Textilindustrie behandeln müsse. Genau hierum gehe es bei der Reform der GAP also der gemeinsamen Agrarpolitik in der EU. Auch Le Soir macht mit der Landwirtschaftsmesse von Libramont auf und notiert, dass sie vor einem traurigen Hintergrund stattfindet. Niemandem sei zum Feiern zumute, wenn heute die 75. Auflage der Fachmesse eröffnet werde.
Übernahme durch Magna: Das Aus für Opel Antwerpen?
Die Wirtschaftsblätter L'Echo und De Tijd berichten heute beide über das anscheinend unabwendbare Ende des Opel-Produktionsstandortes Antwerpen. Sollte General Motors das Tochterunternehmen Opel an den österreichisch-kanadischen Übernahmekandidaten Magna verkaufen, würde Opel Antwerpen vermutlich im März 2010 geschlossen. Informationen, die Flanderns Ministerpräsident Kris Peeters bislang nicht dementiert habe, schreibt L'Echo.