Nationalfeiertag: Humorvolle Fabiola trotzt Armbrustdrohung
Het Laatste Nieuws macht wie viele andere Tageszeitungen mit den Feierlichkeiten zum gestrigen 21. Juli auf. Das Blatt titelt: „Fabiola macht sich über Todesdrohungen lustig“. Im Vorfeld des Nationalfeiertages waren anonyme Todesdrohungen bekannt geworden, in denen ein Unbekannter ankündigte, die Witwe des verstorbenen Königs Baudouin mit einer Armbrust töten zu wollen. Zum Ende der Militärparade habe Königin Fabiola dann den zahlreichen Kameras einen Apfel entgegengehalten, womit sie auf die Geschichte des Schweizers Wilhelm Tell anspielte. Die Sicherheitsdienste der königlichen Familie hätten derweil gestern kein Risiko eingehen wollen und verschärften den Personenschutz. Auch die Polizei setzte in Brüssel mehr Beamte ein, um für mögliche Anschläge gerüstet zu sein.
Starke Sicherheitsvorkehrungen beim Defilee
Auch Het Nieuwsblad bringt Königin Fabiola auf die Titelseite und notiert, dass am 15. Mai ein Unbekannter in einem Drohbrief die Ermordung der 81-Jährigen angekündigt hatte und diese Drohung vor einigen Tagen noch einmal wiederholte. Auch wenn der Königshof mehrfach betonte, dass die Drohung Königin Fabiola nicht abschrecken könne, habe man beim gestrigen Defilee doch feststellen können, dass die Sicherheitsvorkehrungen entlang der Strecke, über die das Defilee führte, im Vergleich zu anderen Jahren deutlich verstärkt worden waren. Kreuzungsbereiche waren mit Polizeifahrzeugen blockiert, und der König wurde nicht im offenen sondern im geschlossenen und gepanzerten Wagen zu seinem Sitzplatz vor dem Brüsseler Stadtschloss gefahren.
Wirtschaftsminister Marcourt glaubt an wallonische Schwerindustrie
Le Soir titelt neben dem Nationalfeiertag heute zu einem neuen Marshallplan für die Wallonie. Der wallonische Wirtschaftsminister bereite neue Maßnahmen im Kampf gegen die Krise vor und glaube auch weiter an eine Zukunft für die Stahlindustrie. Jean-Claude Marcourt sieht in der Schwerindustrie Chancen. Auch wenn dieser Industriebereich Gefahren berge, gelte es die Trümpfe, die sich in La Louvière, Charleroi, Tubize oder Lüttich bieten, auszuspielen. Im Interview mit der Brüsseler Tageszeitung unterstreicht der wallonische Wirtschaftsminister seine Überzeugung, dass die wallonische Industrie eine Zukunft hat. Dies liege unter anderem daran, dass der französischsprachige Landesteil neue Berufe hervorgebracht habe. Auch deshalb sehe er der Zukunft mit einer gewissen Erwartungshaltung entgegen und hoffe er, so Marcourt, dass die Wallonie ihre wirtschaftliche Belebung fortsetzt.
Wieder Traktoren in Brüssel: Milchbauern fordern Quotensenkung
La Libre Belgique macht mit den erneuten Protesten der Milchbauern auf, die heute zum wiederholten Male mit ihren Traktoren in Brüssel für höhere Milchpreise demonstrieren wollen. Die seien nämlich in den vergangenen zwei Jahren, so schreibt La Libre Belgique, um die Hälfte gesunken. Für die Zeitung besteht kein Zweifel daran, dass die EU-Kommission heute erneut eine Absenkung der Milchquoten ablehnen wird. Die Bauern beklagen, dass zu hohe Quoten für eine Überschwemmung des Markts und dadurch drastisch gesunkene Milchpreise verantwortlich gemacht werden müssen. Unterdessen zeige sich immer deutlicher, dass an der Milchfront in Europa keine Einigkeit herrsche. Während das eine Lager ein liberaleres Vorgehen propagiert und damit in die Nähe der EU-Kommission rückt, habe man es auf der anderen Seite mit einem weitaus radikaleren Verband zu tun, der weiterhin eine fünfprozentige Absenkung der Quoten in der EU fordert, um den Preis für Milch auf ein für die Bauern akzeptables Niveau anzuheben.
Asylkompromiss wird teuer für die Kommunen
De Standaard bringt heute den am letzten Wochenende erzielten Kompromiss zur Asyl- und Immigrationspolitik auf die Titelseite. Der entsprechende Beschluss sorge derweil für viel Arbeit und zusätzliche Ausgaben. Diese würden auch in den Gliedstaaten sowie den Kommunen im Land spürbar werden. Bislang, so notiert De Standaard, habe man den erzielten Kompromiss noch nicht beziffern können. Die Frage sei deshalb, was er schließlich kosten werde. Auf lokaler Ebene müssten aber wohl die Sozialämter mit steigenden Kosten als Konsequenz aus dem Beschluss rechnen. Nicht nur die Nachfrage nach Einbürgerungskursen werde steigen, auch Arbeitsämter und Berufsausbildungszentren müssten sich auf mehr Zulauf einstellen. Gleiches gelte für den Bereich der Kleinkindbetreuung. All das müsse für steigende Kosten sorgen, schlussfolgert De Standaard.
Niederlande kritisieren belgische Asylpolitik
De Morgen notiert zu diesem Thema heute, dass die Niederlande die novellierte Asylpolitik Belgiens scharf kritisierten. Europaparlamentarier aus dem Nachbarland führten dabei ins Feld, dass der erzielte Kompromiss gegen Absprachen auf europäischer Ebene in diesem Bereich verstoße. Mögliche Folge könnte das Anlocken zusätzlicher Immigranten sein. Genau das aber wolle Europa vermeiden.
Schwere Unwetter in Limburg
Het Belang Van Limburg schließlich macht mit schweren Unwettern auf, die gestern Abend über mehreren Ortschaften der Provinz niedergingen. Die Rettungsdienste in Limburg hätten mehrere hundert Notrufe erhalten, nachdem in einigen Ortschaften Hagelkörner in der Größe von Hühnereiern gefallen waren.