Opel-Magna
Magna übernimmt Opel, titeln verschiedene Zeitungen. Was wird jetzt aus Opel Antwerpen, fragt Gazet van Antwerpen besorgt. Schon vor der Einigung mit der deutschen Regierung hatte Magna wissen lassen sich vor allem auf die deutschen Standorte konzentrieren zu wollen. Für das Antwerpener Werk suche man einen anderen europäischen Autokonstrukteur. Was das aber konkret heißt, wurde bisher nicht deutlich, schreibt die Antwerpener Zeitung.
De Morgen zitiert auf Seite 1 den deutschen Staatssekretär Peter Hinzel , der am Freitag in Brüssel erklärte, die anderen europäischen Opel-Länder müssten sich keine Sorgen machen. die jetzige Lösung diene ganz Europa. Deutschland stellt Magna einen Überbrückungskredit von 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung.
Ungewisse Zukunft für Opel-Antwerpen
Opel ist vielleicht gerettet, aber noch ist die Zukunft von Antwerpen ungewiss, meinte Het Nieuwsblad. Wenn Opel Antwerpen dicht macht, ist das nicht nur für die fast 2.700 Beschäftigten sehr schlimm, bedroht sind dann auch bis zu 10.000 Jobs bei Zulieferern. Gazet van Antwerpen zeigt sich im Leitartikel eher besorgt, was die Zukunft von Opel Antwerpen betrifft. Der Opel Rettungsplan ist vor allem eine deutsche Konstruktion und hat mehr mit Politik zu tun als mit dem Bau von Autos. Ein echtes industrielles Projekt liegt nicht auf dem Tisch. Die Deutschen wollten möglichst viele Arbeitsplätze retten und das natürlich vor allem im eigenen Land. Nein, es sieht nicht gut aus für Antwerpen, so die Schlussfolgerung der Zeitung.
L'Echo kommentiert: was die Standortfrage der europäischen Opelwerke betrifft, bleibt abzuwarten, ob in Zukunft bei der Vergabe neuer Modelle wirklich objektive Kriterien ausschlaggebend sind. In Belgien gibt es kaum noch wichtige industrielle Entscheidungszentren und unser Land verfügt nicht über den finanzielle Spielraum, um seine Unternehmen finanziell zu unterstützen. Verglichen mit den großen europäischen Ländern sind wir deshalb im Nachteil.
Louis Michel wallonischer Ministerpräsident?
Die Wahlen sind in den Zeitungen ebenfalls ein zentrales Thema. „Sorge um Wahlcomputer“, erfahren wir im Grenz-Echo. Das verwendete Material gehört ins Museum und nicht ins Wahlbüro, wird der zentrale Wahlleiter zitiert. Die Furcht vor dem Ausfall der Geräte bestehe bei einem elektronischen Urnengang immer wieder.
La Libre Belgique veröffentlicht einen Politbarometer. Demzufolge sind die amtierenden Regionalregierungen bei den Wählern eher unbeliebt. Die Belgier möchten eine Veränderung, so die Schlagzeile.
Vers l'Avenir titelt, „Louis Michel ist Kandidat für das Amt des Ministerpräsidenten. Die Zeitung sprach ausführlich mit dem amtierenden belgischen Europakommissar, der jetzt der europäische Spitzenkandidat seiner Partei, der MR ist. Er stehe zur Verfügung, wenn man ihn bitte, wallonischer Ministerpräsident zu werden, so Michel, der auch noch Elio Di Rupo für den erwartenden Erfolg von Ecolo verantwortlich macht.
Het Belang van Limburg bringt auf Seite 1 das Zeugnis der flämischen Regierung. Klassenbester ist mit 18 auf 20 Ministerpräsident Peeters.
Europawahlen
De Standaard lässt die beiden europäischen Spitzenkandidaten von Open VLD und CD&V, Verhofstadt und Dehaene ausführlich zu Wort kommen. Beide teilen dasselbe europäische Engagement. Sie fordern beide ein tatkräftigeres Europa, um die jetzige Krise zu bekämpfen. Uneins sind sich beide aber, wie das konkret aussehen soll.
De Morgen kommentiert, die unterschiedlichen Sichtweiten zu Europa von Verhofstadt und Dehaene. Verhofstadt plädiert für eine europäische Version des Obama Krisenplanes. Dehaene glaubt, dass dies nur in den Vereinigten Staaten von Europa möglich wäre, aber hiervon sei die EU noch weit entfernt. Feststeht, dass mit Dehaene und Verhofstadt das Gewicht der belgischen Delegation im europäischen Parlament zunehmen wird, so die Analyse von De Morgen.
Zum gleichen Thema auch ein Kommentar in Le Soir. Es ist schade, dass das Interesse für die Europawahlen eher gering ist. Dabei steht sehr viel auf dem Spiel. Im Europaparlament entscheidet sich unsere Zukunft. Vielen ist nicht bewusst, dass viele der Regeln, die unser tägliches Leben bestimmen, ihren Ursprung im europäischen Parlament haben. Deshalb ist es von größter Bedeutung, dass die Wähler fähige Menschen ins Europaparlament entsenden, meint Le Soir.
König Albert II feiert 75. Geburtstag
Zum Schluss ein Blick auf Seite 1 von Het Laatste Nieuws, Albert II ist am Montag der älteste König, den Belgien je gehabt hat. Nächste Woche feiert König Albert seinen 75. Geburtstag. Bisher ältester König war Leopold I, der sechs Tage vor seinem 75. Geburtstag verstarb. Am kommenden 2. Juli feiern er und Königin Paola übrigens auch noch ihr goldenes Hochzeitsjubiläum.