Welche Zukunft für Opel Antwerpen?
De Morgen macht mit Informationen zur Zukunft des Opelwerks in Antwerpen auf und titelt Magna sucht andere Autobauer für Opel-Fabrik in Antwerpen. Der österreichisch-kanadische Zulieferer, der als Favorit unter den Übernahmekandidaten für die europäischen Opelniederlassungen gilt, suche für den Standort Antwerpen nach weiteren Partnern. Peugeot und Ford sollen, so schreibt De Morgen bereits Interesse angemeldet haben. Im Nachbarland Deutschland habe Magna große Sympathien bei den Politikern, da das Unternehmen bei einer Übernahme von Opel alle dortigen Niederlassungen des Autobauers beibehalten will. In anderen europäischen Ländern würde Magna bei Opel tausende Arbeitsplätze abbauen. Unklar bleibe, so schreibt die Zeitung allerdings ob Magna Opelstandorte in Großbritannien und das Werk in Antwerpen bei einer Übernahme verkaufen oder anderen Autoherstellern als Produktionsstandort anbieten würde. Kommenden Dienstag findet ein europäischer Betriebsrat der G.M Tochter Opel statt. Bei dieser Gelegenheit will man auch mit der Unternehmensführung von Magnat reden. Es wird erwartet, dass dann in Sachen Übernahme von Opel Entscheidungen fallen.
Auch das Wirtschaftsblatt De Tijd macht mit der Problematik auf und titelt „Magna will Opel ohne Antwerpen“. Das Werk an der Schelde müsse sich auf die Suche nach anderen Autoherstellern für eine Übernahme machen. De Tijd umreißt den Plan des Zulieferers Magna bei einer möglichen Übernahme von Opel wie folgt: die Werke Antwerpen und Luton in Großbritannien stünden auf der Kippe, Europaweit würden 9.000 Jobs gestrichen, in Deutschland hingegen vier Opelfabriken beibehalten und das europäische Management von General Motors auf seinem Posten belassen. Von Gewerkschaftsseite reagiert man hierauf enttäuscht. Der Stellenabbau würde als inakzeptabel kommentiert, schreibt De Tijd.
Warenhäuser zu Pfingsten geschlossen?
Het Laatste Nieuws bringt einen drohenden Streik in belgischen Warenhäusern auf die Titelseite. Nachdem Verhandlungen im Einzelhandel seit Monaten festgefahren sind, wollen die Gewerkschaften jetzt wenn nötig zur Streikwaffe greifen. Kommenden Dienstag wollen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ein letztes Mal versuchen zu schlichten und einen Arbeitsausstand im Einzelhandel doch noch abzuwenden. Sollte es dennoch zum Streik kommen, dann wären Supermärkte und Warenhäuser vermutlich am Pfingstwochenende geschlossen. Das würde bedeuten, dass die Verbraucher erst am Dienstag nach Pfingsten wieder einkaufen gehen könnten, schreibt Belgiens auflagenstärkste Zeitung. Sollte man nächsten Dienstag keinen Kompromiss zu Lohnzuwachs und verbesserten Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten im Einzelhandel finden, sei die Entscheidung über einen Arbeitsaufstand rasch getroffen, so Gewerkschaftsvertreter.
Karel De Gucht: eher mit NV.A als SP.A
Gazet van Antwerpen veröffentlicht heute ein Interview mit Außenminister Karel De Gucht. Darin gibt der flämische Vize-Premier und Open VLD Spitzenpolitiker als Liberaler, einer Koalition mit der NV.A den Vorzug gegenüber einem Bündnis mit den Sozialisten der SP.A. Er höre von allen Seiten, dass die nächste flämische Regierung eine klassische Dreierkoalition würde. Hiervon sei er nicht überzeugt, zitiert Gazet van Antwerpen Karel De Gucht. Es gebe durchaus Koalitionsmodelle in denen die SP.A nicht mit am Tisch sitzen würde. Völlig ausschließen will De Gucht unterdessen eine Regierungsbeteiligung des Populisten De Decker mit seiner Partei. Mit De Decker würde er sich nie an einen Tisch setzen, zitiert die Zeitung den Außenminister.
Benoit Lutgen: Vertrag mit PS endet am 7.Juni
Auch La Libre Belgique macht mit einem Wahlkampfthema auf. Im Interview mit dem wallonischen Regionalminister Benoit Lutgen geht dieser auf die derzeitige Koalition mit den französischen Sozialisten der PS ein. Der Vertrag, der seine Partei, die cdH, mit der PS binde, ende am 7.Juni, so Lutgen. Damit, so schreibt La Libre Belgique, würde zum ersten Mal ein Regionalminister der cdH mit der Partie Socialiste deutlich auf Distanz gehen. Wenn die PS ihre schmutzige Wäsche nicht in den eigenen Reihen waschen könne, solle sie zumindest vermeiden andere dabei zu beschmutzen, zitiert La Libre Belgique Benoit Lutgen. Der sieht derweil trotz des kalten Krieges zwischen PS und MR, deren Zusammengehen in einer Koalition nach den Wahlen vom 7.Juni als durchaus denkbar.
Fußballmeisterschaft Standard gegen Anderlecht
Le Soir macht mit dem Fußballkrimi zur Entscheidung, um den belgischen Meistertitel auf, der morgen zwischen Standard Lüttich und Anderlecht ausgefochten wird. Die Brüsseler Tageszeitung geht dabei auf die Fernsehübertragung des Spiels ein, die bereits am letzten Donnerstag für Schlagzeilen gesorgt hatte. Nachdem das Bezahlfernsehen BeTV 1,2 Millionen Euro für die Rechte an der Übertragung der beiden Entscheidungsspiele gezahlt hatte, und damit als alleiniger Anbieter die Fußballspiele im Fernsehen zeigt, hätten gewiefte Internetspezialisten im Worldwideweb das Spiel angesehen. Morgen könnte dies allerdings vereitelt werden. Be TV will nämlich versuchen das Einspeisen der Fußballübertragung ins Internet zu verhindern.
Vers l'Avenir schließlich, macht ebenfalls mit dem Titelkampf zwischen Standard und Anderlecht auf und umreißt die damit verbundenen finanziellen Aspekte. Es gehe nämlich nicht nur um den Titelgewinn als belgischer Fußballmeister, sondern auch um 15 Millionen Euro, die dem Gewinner zustünden, so das Blatt.