Das Auto weiter auf dem Vormarsch
Le Soir meldet diesbezüglich, dass der Autoverkehr in Belgien bis zum Jahre 2030 nochmals um 30% ansteigen wird. Abgesehen von der damit verbundenen Umweltverschmutzung wird dies natürlich auch den Verkehrsfluss weiter beeinträchtigen. So wird eines der großen Probleme darin bestehen, dafür zu sorgen, dass die öffentlichen Verkehrsmittel nicht auch in den Staus stecken bleiben.
Het Laatste Nieuws notiert im gleichen Zusammenhang, dass der für Flandern entworfene Mobilitätsplan politisch bereits abgeschossen wurde. Die beträchtlichen Investitionen, die die flämische Verkehrsministerin Vanbrempt für den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel vorgesehen hatte, werden von den Koalitionspartnern CD&V und VLD als unbezahlbar abgewiesen. Kommentierend heißt es dazu, das Preisargument ist nicht stichhaltig, viel wichtiger ist die Frage, ob das Mobilitätskonzept den echten Bedürfnissen entspricht. Ist dies der Fall, dann sollte man weiter darauf aufbauen.
Der Zug in der Kritik und das Fahrrad im Aufwind
La Derniere Heure bringt vor diesem Hintergrund die Ergebnisse einer Untersuchung bei der belgischen Eisenbahn. Ihr wird vor allen Dingen angelastet, dass auf gewissen Strecken nicht genügend Züge verkehren, dass es an Sitzplätzen fehlt und die Pünktlichkeit nach wie vor zu wünschen übrig lässt.
Als Lösung für dieses Problem plädiert Vers l'Avenir für eine verstärkte Benutzung des Fahrrads, ein Thema, mit dem sich im kommenden Monat ein internationaler Kongress in Brüssel beschäftigen wird. Dem jüngsten Stand der Dinge zufolge hat das Fahrrad in Brüssel offensichtlich den Wind in den Segeln. Im Jahr 2004 wurde das Fahrrad nur von einem einzigen Prozent der Verkehrsteilnehmer benutzt, inzwischen sind es fast 5%, und in einigen Jahren, so die erklärte Absicht der verantwortlichen Politiker, soll sich diese Zahl noch verdoppeln.
Exportiert Belgien seine Häftlinge?
La Libre Belgique kommentiert den Plan der belgischen Justiz, Häftlinge vorübergehend in niederländischen Gefängnissen unterzubringen, um die Überbelegung der nationalen Haftanstalten in den Griff zu bekommen. Nach Auffassung der Zeitung ist dies alles andere als die Ideallösung. Diese bestände vielmehr darin, dafür zu sorgen, dass die Alternativstrafen für leichte Vergehen viel häufiger angewandt werden und vor allen Dingen, dass die Untersuchungshaft wesentlich verkürzt wird. Auf diese Weise würde man hierzulande die Zahl der Häftlinge beträchtlich verringern.
Der gleichen Auffassung ist auch Het Nieuwsblad, wo es diesbezüglich heißt, der Gefangenenexport nach Holland ist nur ein Notbehelf. Außerdem wäre dies das peinliche Eingeständnis, dass Belgien alleine mit dem Strafvollzug nicht mehr fertig wird. Das Problem ist, dass 40% der belgischen Häftlinge in Untersuchungshaft sitzen, weil ihr Prozess viel zu lange auf sich warten lässt.
Krise schlägt hart zu
Verschiedene Zeitungen befassen sich abermals mit den Auswirkungen der Krise, die sich De Morgen zufolge vor allen Dingen in Flandern immer drastischer bemerkbar machen. Seit Jahresbeginn haben dort über 11.000 Menschen bei kollektiven Entlassungen ihren Arbeitsplatz verloren. Nimmt man das letzte Quartal des vergangenen Jahres hinzu sind es deren sogar 24.000. Am schwersten betroffen sind die Beschäftigten der Schwer- und Autoindustrie, doch auch die Banken und der Textilsektor haben in jüngster Zeit zahlreiche Arbeitsplätze wegrationalisiert.
Dagegen scheint die Krise im Immobiliensektor, wie Le Soir auf Seite 1 berichtet, weitgehend überwunden zu sein. Dazu heißt es u.a., dass nach einem stark rückläufigen Geschäft gegen Ende des vergangenen Jahres inzwischen wieder deutlich mehr Häuser und Wohnungen gekauft werden. Seit dem vergangenen Monat wurde sogar das Niveau von vor der Krise erreicht.
Mathilde auf Platz 1
Eine Meldung, die heute in fast keiner Zeitung fehlt, betrifft Prinzessin Mathilde. Einer internationalen Untersuchung zufolge, ist sie von allen europäischen Prinzessinnen die Nr.1: stilvoll, diskret, charmant und entspannt, so heißt es in De Standaard, so kennt sie die internationale Öffentlichkeit. In 10 Jahren hat sie sich nicht eines einzigen Fehlers schuldig gemacht.
Zum Schluss noch ein Blick auf Het Laatste Nieuws und das Thema „Wetter“. Es sieht danach aus, dass der Monat April bei uns der zweitwärmste der letzten hundert Jahre wird. Mit einer Durchschnittstemperatur von 13° liegen wir zur Zeit um 4 Grad über dem Normalwert, und am kommenden Wochenende soll das Quecksilber sogar deutlich über 20° ansteigen.