Inflation niedrig, Kaufkraft hoch
Le Soir macht mit der gestiegenen Kaufkraft auf. Die liegt nach Angaben der Brüsseler Tageszeitung auf dem höchsten Niveau seit zwölf Monaten. Die Lebenshaltungskosten würden sinken, notiert das Blatt, dies liege auch an der gesunkenen Inflationsrate. Wäre diese im Juli letzten Jahres noch in die Nähe der 6 %-Marke gekommen, so sei sie im März jetzt auf 0,62 % gefallen. Gleichzeitig seine die Löhne gestiegen.
Der freie Fall der Inflationsrate erklärt sich nach Angeben von Le Soir unter anderem durch gesunkene Energiepreise, also günstigeren Strom und billigeres Gas oder Heizöl. Setze sich dieser Trend fort, dann sei eine Deflation bis zum Sommer hierzulande durchaus möglich. Dies wiederum sei nicht ohne Gefahren für die Wirtschaft. Wie dem auch sei, im Augenblick sei die Entwicklung für die Kaufkraft eher günstig. Das habe wohl jeder inzwischen gespürt, wenn er die Situation mit der Lage vor einem Jahr vergleicht. Dies gelte allerdings nur, wenn man seinen Arbeitsplatz in dem Zeitraum nicht verloren habe. Es bleibe auch abzuwarten, so schreibt Le Soir, ob die gestiegene Kaufkraft es erlaube, das in der jüngeren Vergangenheit Eingebüßte wettzumachen.
Auch Het Laatste Nieuws hat dieses Thema auf der Titelseite und schreibt, dass das Leben hierzulande so günstig sei wie seit zehn Jahren nicht mehr. Die Inflationsrate sei auf dem niedrigsten Stand seit 1998. Wirtschaftswissenschaftler, so notiert das Blatt, würden davon ausgehen, dass dieser Trend bis zum Sommer anhalte.
Die Situation sei auch für all diejenigen interessant, die Geld auf die hohe Kante legen würden. Sparen lohne sich wieder, auch wenn die Zinsen nur um die drei Prozent liegen würden, seien sie dennoch weit über dem Inflationsniveau. Für die Arbeitgeber bedeute dieser Trend ebenfalls Positives. Eine geringe Inflation, so zitiert Het Laatste Nieuws einen Wirtschaftsexperten, bedeute über einen längeren Zeitraum hinweg ein Ausbleiben der Anhebung von Gehältern aufgrund deren Bindung an die Lebenshaltungskosten.
Ex-Fortisboss Votron kassiert kräftig
De Standaard machte heute mit der opulenten Vergütung auf, die der Ex-Fortis-Boss Jean-Paul Votron im vergangenen Jahr einstecken konnte. Insgesamt 6,3 Millionen Euro wurden inzwischen dem Konto des ehemaligen Fortis-Chefs gutgeschrieben. Alleine wegen eines gestiegenen Kurses der Fortis-Aktie, der Votron angerechnet wurde, strich der Manager einen Bonus von 1,9 Millionen Euro ein.
Als Fortis beim Abgang Votrons erklärte, dass man dem ausscheidenden Boss nur den Gegenwert von zwölf Monaten Gehalt zahlen würde, nachdem landesweit eine Polemik um hohe Abfindungen entstanden war, sei dies inhaltlich korrekt gewesen. Die übrigen Zuwendungen, die Votron erhalten habe, seien außergehaltliche Vergütungen gewesen, schreibt De Standaard.
Familie: Neue Gesetzesregelungen zum 1.4.
La Libre Belgique macht heute mit Veränderungen im Bereich des Mutterschaftsurlaubs zum 1. April auf. Anpassungen der entsprechenden Gesetzgebung würden ab morgen dazu führen, dass sich das Familien- und Berufsleben für junge Eltern besser miteinander vereinbaren lässt.
Als Beispiel führt das Blatt hierzu die ebenfalls angepasste Regelung des Vaterschaftsurlaubs an, die es ab dem 1. April erlaubt, diese Auszeit vom Job innerhalb von vier Monaten nach der Geburt eines Kindes in Anspruch nehmen zu können. Ebenfalls geändert wird die Regelung zum Erziehungsurlaub bei Angestellten in der Privatwirtschaft. Sie können eine solche, bis zu drei Monate dauernde, Auszeit zur Erziehung des Sprösslings zukünftig bis zu dessen zwölftem Lebensjahr in Anspruch nehmen.
Auch Vers L'Avenir geht heute ausführlich auf diese Thema ein und notiert, dass die ab morgen in Kraft tretenden Neuregelungen in erster Linie den Kindern und deren Erziehung durch die Eltern zugute kämen.
Autoindustrie: Ford Genk will sparen
De Morgen bringt heute erneut notwendige Sparmaßnahmen der hiesigen Autoindustrie auf die Titelseite. In dieser Branche müsse der Gürtel immer enger geschnallt werden. So sei es unabdingbar, dass im Ford-Montagewerk von Genk neue Möglichkeiten zur Kostensenkung und damit für Einsparungen erschlossen würden. Eine Senkung der Produktionskosten um 15 Prozent sei dabei das Ziel der Unternehmensleitung. Vorläufig sei trotz dieses Sparzieles bei Ford in Genk aber keine Rede von Entlassungen.
Obama setzt GM 60-Tagefrist für Sanierungskonzept
Auch die Wirtschaftsblätter De Tijd und L'Echo machen heute mit der Autoindustrie auf. Sie allerdings titeln zur Zukunft des US-Autokonzerns General Motors. US-Präsident Obama, notiert De Tijd, sei überraschend hart gegenüber GM. Er habe dem Autobauer eine letzte Frist von sechzig Tagen eingeräumt, in der ein realistisches Sanierungskonzept entwickelt werden müsse. Dies bedeute wahrscheinlich, so schreibt das Blatt, dass der Konzern noch deutlich drastischere Maßnahmen für sein Überleben ergreifen müsse, als dies bislang geplant wurde. Unterdessen wachse der Zweifel an einem Überleben von General Motors, selbst mit staatlicher Finanzhilfe.