Vers L'Avenir bringt die Schlagzeile „Kim kommt zurück, um wieder in der Spitze mitzumischen“. Gazet Van Antwerpen kommentiert: Clijsters weiß, dass sie an die Spitze des Tennissports zurückkehren kann. Im September ist Kim der erste Tennisstar in der Geschichte, der nach einer Schwangerschaft wieder spielt und die US Open gewinnt.
De Standaard unterstreicht: Clijsters ist ein Modell für das, was Flandern und Belgien dringend nötig haben: Wagemut, Lust haben, nicht mit einem halben Resultat zufrieden sein, sondern zu den Besten der Welt gehören wollen. Wir brauchen solche unternehmungslustige Menschen. Man kann sie nicht heranziehen, indem man die Sicherheit zum höchsten Gut erklärt, sondern indem man Talente aufspürt, entwickelt und ihnen Ehrgeiz und Leistungsfähigkeit mitgibt. Clijsters beweist, dass es ehrbar ist, seine Laufbahn für die Geburt eines Kindes zu unterbrechen und dann zur Arbeit zurückzukehren. Sie zeigt auch, dass sie nicht zu alt ist, um eine zweite Laufbahn zu beginnen.
Joes Mörder frei
La Libre Belgique meldet, dass der junge Pole Mariusz, der im Frühjahr 2006 den 17-jährigen Joe Van Holsbeeck erstach, um seinen MP3-Player zu rauben, auf freiem Fuß gesetzt wurde und nach Polen zurückgekehrt ist. Er war am 6.Dezember 2007 für den Mord verurteilt worden und hielt sich seitdem in einem geschlossenen Jugendheim auf. Die Justiz hat entschieden, dass er früher als erwartet reif war, um sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren. Joes Vater erklärt der Zeitung, seine Familie sei nicht über die Freilassung informiert worden. Das zeige, dass die Opfer von der Justiz immer noch ignoriert würden. Das Gericht konzentriere sich auf die Wiedereingliederung der Kriminellen und höre nur selten auf die Opfer.
Euthanasie für Minderjährige
Le Soir schreibt auf seiner Titelseite, dass eine Untersuchung der flämischen Brüsseler Universität beweist, dass in verschiedenen Krankenhäusern Minderjährigen aktive Sterbehilfe gewährt wird. Damit ist ein Tabu gebrochen und eine heftige Polemik entbrannt, schreibt die Zeitung. Euthanasie für Kinder ist gesetzlich nicht geregelt. Der liberale Senator Monfils verlangt bereits juristische Schritte gegen das Pflegepersonal und unterstreicht, es bestehe das Risiko, dass die Minderjährigen der Euthanasie nicht zugestimmt hätten. Das Personal der betroffenen Krankenhäuser wünscht hingegen zu 90% eine Ausweitung des Euthanasiegesetzes auf Minderjährige.
Staat braucht Geld
De Morgen berichtet auf seiner ersten Seite über die Suche des Premierministers nach Geld, um eine haushaltspolitische Apokalypse zu vermeiden. Van Rompuy bittet die Regionen und Gemeinschaften um ihre Hilfe, um die unausweichlichen Sparmaßnahmen mit zu tragen. Damit will er kurzfristig einen finanziellen Beitrag der Regionen und Gemeinschaften zum föderalen Haushalt durchsetzen und langfristig ein neues Finanzierungsgesetz und die Übertragung von Befugnissen an die Regionen, um die Kosten besser zu verteilen. Der wallonische Ministerpräsident Rudy Demotte ließ gestern wissen, dass er zu Verhandlungen bereit ist. Die flämische Regierung hingegen hatte vor einigen Wochen einen Beitrag von 400 Millionen Euro zum föderalen Etat abgelehnt. Flandern will nur Geld geben, wenn es dafür auch neue Kompetenzen erhält.
Wirtschafts- und Finanzkrise
Het Laatste Nieuws betont: Der Augenblick ist gekommen, wo die Politiker die Schwächen des Wirtschafts- und Sozialsystems korrigieren müssen: Den niedrigen Beschäftigungsgrad, die zu frühe Abschiebung in die Pension, die unbegrenzte Arbeitslosenunterstützung und die erstickende Staatsverschuldung. Das müssen sie jetzt vorbereiten, nach den Wahlen darüber abstimmen und dann die Maßnahmen ausführen. Tun sie das nicht, wird das Land nicht dabei sein, wenn die Wirtschaft sich wieder belebt. Dann wird auch der Wohlstand sinken.
De Tijd schreibt: Subsidien für Autohersteller, Stahlfabrikanten und Banken können die Aktivität von Untenehmen verlängern, die nicht konkurrenzfähig sind und die Marktanteile effizienterer Betriebe schwächen. Dies ist eine Warnung der Welthandelsorganisation. Nationale und lokale Politiker wissen das, doch sie tun sich schwer, diese Erkenntnis in die Tat umzusetzen. Wer alle paar Jahre gewählt werden will, hat manchmal die Neigung, zu populären oder populistischen Rezepten zu greifen.
L'Echo unterstreicht: Die Wirtschafts- und Finanzkrise stellt die Zerbrechlichkeit der meisten zentral- und osteuropäischen Ökonomien heraus. Hilfe für sie wird die EU viel Geld kosten. Aus diesem Grunde hat die Partei der deutschen Kanzlerin Merkel sich für eine Zeit der Konsolidierung nach der Ratifizierung des Vertrags von Lissabon ausgesprochen.