Eine Billion Dollar: USA bilden bad bank
„Die Vereinigten Staaten kaufen für 1.000 Milliarden Dollar faule Kredite“. Mit dieser Schlagzeile macht De Morgen heute auf und informiert über neue Maßnahmen, die der Bankenbranche in Übersee die Kreditvergabe wieder vereinfachen sollen. Über eine staatliche Einrichtung will die US-Regierung den Ankauf von toxische Darlehen und Wertpapieren abwickeln.
De facto entsteht, was die Finanzwelt eine bad bank nennt. Dies sei die Umsetzung von Plänen, die der vorletzte Finanzminister in den USA hatte, die aber bislang nicht realisiert wurden. Durch die Finanzkrise seien immer noch zahlreiche Banken im Besitz fauler Kredite. Diese würden sich negativ auf ihre Bilanzen auswirken und vor allem verhindern, dass die Vergabe neuer Darlehen an Unternehmen und Privathaushalte wieder richtig in Gang komme.
Wahlkampf: Listenbildung und Comebacks
Le Soir macht heute mit dem Wahlkampf und der Listenvorstellung der Parteien zu den Wahlen im Juni auf. So informiert die Brüsseler Zeitung darüber, dass der herannahende Urnengang auch dafür sorgt, dass die französischsprachigen Sozialisten der PS in Charleroi, um Einigkeit an den Tag zu legen, sozialistisches Urgestein, das wegen undurchsichtiger Machenschaften in Ungnade gefallen war, von seinem Bann befreien.
So sei selbst für den Clan um den ehemaligen wallonischen Ministerpräsidenten Van Cauwenberghe der Weg für ein Comeback offen. Als Beispiel nennt die Brüsseler Zeitung den Sohn von Jean-Claude Van Cauwenberghe. Derweil sei der Wahlkampf in der Wallonie endgültig angelaufen. Dabei wollten die Liberalen unter Parteichef Reynders es ohne Gnade mit der PS aufnehmen.
La Libre Belgique widmet dem gleichen Thema heute den Leitartikel und meint, dass man sich aufgrund der bevorstehenden Wahlen auf einen Kalten Krieg einstellen müsse. Es sei vollbracht. Die Truppen seien in Stellung gebracht. Die Parteichefs hätten als Feldmarschall ihre Regimenter in Form der Wahllisten, und ihre Generäle, also die Listenersten aufs Schlachtfeld geschickt. Die Liberalen und Sozialisten im französischsprachigen Landesteil hätten ihre jeweiligen Spitzenkandidaten für die Europawahl vorgestellt.
Während bei der MR EU-Kommissar Louis Michel diese Funktion übernimmt, habe im Lager der Roten etwas überraschend Jean-Claude Marcourt von PS-Parteichef Di Rupo den Auftrag zum Führen der Truppen erhalten. Es sehe so aus, als rüste man sich für den Kampf der Rechten gegen die Linken, des Sozialismus gegen den Liberalismus, kurzum den Kampf zwischen Gut und Böse, kommentiert La Libre Belgique.
Das Alter und seine Herausforderungen
De Standaard macht mit einem ganz anderen Thema auf und informiert über Veränderungen beim Begleichen der Kosten für eine Unterbringung im Altersheim durch die Kinder jener Senioren, die selber nicht in der Lage sind, die finanzielle Last der Unterbringung und Pflege zu tragen.
Ein in der Abgeordnetenkammer vorgelegter Gesetzesentwurf sieht nämlich vor, dass viele Kinder zukünftig für die von ihren Eltern im Altersheim verursachten Kosten nicht mehr oder in deutlich geringerem Maße werden aufkommen müssen, wenn die Senioren die finanziellen Möglichkeiten zur eigenständigen Begleichung entsprechender Rechnungen nicht haben. Sollte der Gesetzesentwurf umgesetzt werden, dann würden nach Angaben von De Standaard die Altenheimkosten, die von den Senioren nicht selbst getragen werden können, zukünftig immer häufiger voll zu Lasten der Sozialämter gehen.
Het Nieuwsblad bringt heute eine Titelgeschichte zu einer 93-Jährigen, die, nachdem man ihr Euthanasie verweigerte, einen Hungerstreik begann und durch eine Verweigerung der Nahungsaufnahme ihrem Leben ein Ende bereiten möchte. Nachdem ein Selbstmordversuch der Hochbetagten scheiterte, soll der Hungerstreik ihren Wunsch, zu sterben, erfüllen.
Motive des Lütticher Messerstechers
Het Laatste Nieuws informiert heute auf der Titelseite über die Tat eines 26-jährigen Mannes, der am Samstag in einem Lütticher Vorort vier Gäste in einer Bar niedergestochen hat. Der Mann ist nach eigenen Angaben von den Taten von Massenmördern fasziniert. Nach seiner Verhaftung gab der Täter an, berühmt werden und genau wie Massenmörder Bewunderung erfahren zu wollen.
Der 26-jährige Messerstecher war für die Polizei kein Unbekannter. Nachdem er das Haus seines Nachbarn mit einem Molotow-Cocktail beworfen hatte, weil er glaubte, dass dieser ihn bestohlen hatte, verbüßte er bereits eine Haftstrafe. Damals urteilten Gerichtspsychiater, dass der junge Mann zurechnungsfähig sei und deshalb für seine Tat zur Verantwortung gezogen werden müsse.
Auch Het Belang Van Limburg hat dieses Thema auf der Titelseite und berichtet, dass der Täter nach eigenen Angaben so viele Menschen wie möglich bei seiner Tat töten wollte.