Fortis - quo vadis?
"Eine Extrawoche für den neuen Fortis Deal" ist die Schlagzeile in De Tijd. L'Echo schreibt: "Fortis, BNP und der Staat stehen kurz vor einer Einigung". Bis zum 6. März soll jetzt die Zukunft von Fortis geregelt werden, danach müssen sich die Aktionäre über das erzielte Abkommen aussprechen.
Het Belang van Limburg kommentiert diese zusätzliche Verhandlungswoche für Fortis. Experten meinen, die Fortis-Bank könne durchaus auf eigenen Beinen stehen. In den jetzigen Zeiten ist es aber wahrscheinlich besser, wenn sie mit einer stabilen französischen Grossbank eine Allianz eingeht, meint die limburgische Regionalzeitung.
Opel im Alleingang?
"Opel löst sich von General Motors", heißt es in De Morgen. Der Autobauer braucht dafür aber 6,3 Milliarden Euro und muss fast eine Milliarde sparen, schreibt die Zeitung. Die flämische Regierung will so schnell wie möglich mit der deutschen Bundesregierung und den betroffenen Ländern darüber verhandeln, wie Opel Antwerpen in diese neue europäische Struktur passt.
Der Poststreik
Drei Tage keine Post, erfahren wir in Het Laatste Nieuws. Die Gewerkschaften haben alle Postmitarbeiter aufgerufen, ab Montag zu streiken. Es sieht danach aus, dass die meisten Briefträger tatsächlich zuhause bleiben, meint die Zeitung.
Gazet van Antwerpen kommentiert den angekündigten Poststreik. Es ist völlig unverständlich, dass die Gewerkschaften gleich einen dreitägigen Streik ausgerufen haben. Die Post ist kein normales Unternehmen. Sie wird noch immer mit sehr viel Steuergeld teilfinanziert. Das beinhaltet auch eine Verantwortung für das Allgemeinwohl.
Caesar liebt die Belgier
Gestern wurden in Paris die Césars, die französischen Oscars, vergeben. Die besten Schauspielerinnen sind Belgierinnen, heißt es dazu in Vers l'Avenir. Die Lütticherin Deborah François erhielt den César als bestes Nachwuchstalent. Yolande Moreau erhielt bereits ihren zweiten César für die Hauptrolle in "Séraphine". Auch La Dernière Heure freut sich über den belgischen Doppelsieg bei den Césars.
Wege aus der Krise
Le Soir beginnt am heutigen Samstag eine Artikelserie über Auswege aus der aktuellen Krise. Heute berichtet die Brüsseler Zeitung über 10 Produkte und Dienstleistungen, die auch jetzt noch sehr erfolgreich sind. Dazu gehören Auslandsreisen, Frittenkessel und Sekt.
Im Kommentar meint das Blatt, wir müssten in den Zeiten der Wirtschaftskrise das Beste aus dieser Situation machen. Dafür gebe es zwei Verbündete. Zuerst sei da der Staat, der die Schwächsten unserer Gesellschaft unterstütze und Initiativen fördere, für die Industrielle kein Interesse mehr hätten. Unser zweiter Verbündeter seien unsere kreative Energie und unser Ehrgeiz.
Die Henne und das Ei
Den Medien wird vorgeworfen, dass sie mit ihrer negativen Berichterstattung die Krise nur noch verstärken, heißt es im Leitartikel von L'Echo. Es bleibt den Zeitungen aber auch keine andere Wahl, denn die Lawine der schlechten Zahlen hört einfach nicht auf. Unter diesen Umständen ist es unmöglich, Positives zu berichten. Das einzige Positive an dieser Situation ist die Tatsache, dass das Interesse der Belgier für Wirtschaft und Finanzen noch nie so groß war wie jetzt.
The Flemish House im Big Apple
Verschiedene Zeitungen berichten über die offene Kritik von Außenminister De Gucht am flämischen Haus, das vergangene Woche in New York von Flanderns Ministerpräsident Peeters eröffnet wurde. Diese parallele flämische Außenpolitik koste viel und bringe wenig, so De Gucht. De Standaard meint dazu im Kommentar: das Gezänk über das flämische Haus in New York ist einfach absurd. Eine solche Kontroverse wäre uns besser erspart geblieben.
Het Laatste Nieuws kommentiert: begreifen De Gucht und Peeters eigentlich, in welcher Zeit wir leben. Offensichtlich wütet in Belgien ein latenter Krieg zwischen dem Föderalstaat und der flämischen Regierung. Diese Debatte beweist, dass der Wahlkampf begonnen hat. In den kommenden Monaten müssen wir nicht mehr viel erwarten. Das ist in der aktuellen Wirtschaftskrise sehr bedauerlich.
Auch De Tijd wirft die Frage auf, ob sich ein Land wie Belgien so etwas wie das flämische Haus in der jetzigen Zeit überhaupt leisten kann. Es sieht nämlich sehr schlecht für die Staatsfinanzen aus. Jetzt wäre Pragmatismus notwendig. Das bedeutet: eine schlanke Verwaltung. Die katastrophalen Wirtschaftszahlen belegen, dass jetzt keine Zeit mehr zu verlieren ist.
Kongo - quo vadis?
La Libre Belgique befasst sich im Kommentar mit der Situation im Kongo. Das Land befindet sich wegen Bürgerkrieg und Wirtschaftskrise am Rande des Bankrotts. Darüber hinaus manövriert Präsident Kabila das gewählte Parlament ins Abseits. Die Internationale Gemeinschaft hat eine halbe Milliarde Euro in die freien Wahlen investiert. Kabila muss das demokratisch gewählte Parlament respektieren, findet La Libre Belgique.