Krise in der Autoindustrie
Die amerikanische Arbeitslosigkeit auf dem höchsten Stand seit 15 Jahren, titelt L'Echo. Amerika verliert 1,9 Millionen Jobs, schreibt De Standaard. 2/3 davon gingen in den letzten 3 Monaten verloren. Und auch im eigenen Land verschärft sich die Lage am Arbeitsmarkt. De Tijd bringt als Schlagzeile: "Job Angebot auf dem niedrigsten Stand seit 2 Jahren". Het Nieuwsblad und Het Belang van Limburg bringen als wichtigste Meldung: "Bei Ford Genk gehen 800 Arbeitsplätze verloren". Von den 1.500 Zeitverträgen werden 813 nicht verlängert, heißt es in Het Belang van Limburg. Het Nieuwsblad warnt: Autobranche befürchtet die totale Katastrophe. Dazu meint L'Echo im Kommentar: In den Vereinigten Staaten droht der Konkurs der drei größten Automobilhersteller. Bedroht sind dort direkt und indirekt 3 Millionen Arbeitsplätze.
Wallonie investiert 1,5 Milliarden Euro
Le Soir befasst sich auf Seite 1 ausführlich mit dem Anti-Krisenplan der wallonischen Region. Der Aufschwung der Wallonie hängt vom Transportwesen ab. Die wallonische Regierung stellt 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung, um die Straßeninfrastruktur und die öffentlichen Nahverkehrsmittel auszubauen. So soll in Lüttich die Straßenbahn wieder fahren und in Charleroi die U-Bahn.
Die Liberale Opposition lacht diesen Anti-Krisenplan weg und die Grünen können nur noch staunen, schreibt Le Soir. Im Kommentar meint das Brüsseler Blatt: Flandern stemmt sich mit 840 Millionen gegen die Krise. Die Wallonie investiert 1,5 Milliarden und auch der Föderalstaat bereitet Maßnahmen gegen die Rezession vor, nur Brüssel bleibt wieder mal untätig. Schuld ist die Unterfinanzierung der Region Brüssel. Es geht aber nicht an, dass die Brüsseler gegenüber den anderen Belgiern benachteiligt werden, kommentiert Le Soir.
La Libre Belgique begrüßt im Leitartikel die massiven Investitionen der öffentlichen Hand in der Wallonie. Die Tatsache, das die Wallonie fast doppelt so viel investieren will wie Flandern, hat aber einen Grund: in der Wallonie herrscht ein großer Nachholbedarf. Der wallonische Anti-Krisenplan strahlt vor allem Optimismus aus, meint die Zeitung.
Kritische Stimmen
Das sieht Het Laatste Nieuws etwas anders. Der Leitartikler befürchtet, dass sich die Wallonie wieder überverschuldet. Diesen Fehler hat die Politik auch schon in den 70er und 80er Jahren gemacht. Damals wurde die Zukunft des Landes beliehen. Das hatte katastrophale Folgen und darf nicht wiederholt werden, so Het Laatste Nieuws.
De Morgen kritisiert, dass jetzt auf den unterschiedlichsten politischen Ebenen versucht wird, etwas gegen die Wirtschaftskrise zu unternehmen. Das geschieht alles sehr unkoordiniert und ist aber vor allem kontraproduktiv, weil sich Regionen und Föderalstaat so gegenseitig blockieren, findet De Morgen. Het Nieuwsblad plädiert nach französischem Vorbild im Leitartikel für einen Super-Anti-Krisenminister. Dieser soll alle Anstrengungen zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise bündeln.
Tia hört auf
Die meisten Zeitungen berichten ausführlich und auf mehreren Sonderseiten über das Karriere-Ende von Hochspringerin Tia Hellebaut. "Mama Tia hört auf", heißt es in Het Belang van Limburg. Tia beendet ihre Karriere auf ihrem Höhepunkt, meint La Dernière Heure. Mit Tia hört die letzte belgische Spitzensportlerin auf, findet Het Laatste Nieuws. Mit 30 Jahren zog Tia Hellebaut es vor, Mutter zu werden und nicht mehr an das große Geld zu denken, so Vers l'Avenir. Mit Clijsters, Henin und Gevaert verliert Belgien in 2 Jahren seine 4 Spitzensportlerinnen.
Tia Hellebaut springt ab, titelt das Grenz-Echo. Die Hochsprung-Olymbiasiegerin beendet wegen Schwangerschaft ihre Karriere. Im Kommentar meint die Eupener Zeitung: für die 30-jährige Antwerpenerin ist das in der Adventszeit eine frohe Botschaft, für den belgischen Sport, der auf dem internationalen Parkett ohnehin nicht all zu prominent vertreten ist, eine weitere schlechte Nachricht.
Auch De Standaard kommentiert den Hellebaut-Rücktritt. Die Hochspringerin entscheidet sich fürs Aufhören, nachdem sie ihren Höhepunkt erreicht hat. Sie und ihre 3 berühmten Kolleginnen haben bewiesen, dass belgische Sportler die Weltspitze erreichen können. "Yes we can", findet De Standaard.