De Morgen titelt „Der neue Terror“ und verweist auf erste Spuren, die beim Täterkreis nach Pakistan weisen. Inzwischen sei die Opferzahl auf 125 geklettert, notiert das Blatt. Derweil deute alles darauf hin, dass eine aus Pakistan heraus operierende extremistische Organisation hinter den Attentaten steht.
Die Anschläge drohten deshalb auch die Spannungen zwischen den beiden Atommächten erneut zu verstärken. Die indische Regierung sei jedenfalls davon überzeugt, dass die neuen Machthaber in Pakistan dort, oder von dort aus, operierende islamitische Extremisten nicht unter Kontrolle haben.
De Standaard titelt zu diesem Thema: „Mumbai unter Schock“. Fast 24 Stunden nach dem Beginn der Anschläge seien gestern Abend indische Elitesoldaten noch immer in Gefechte mit militanten Moslems in zwei Luxushotels von Mumbai verwickelt gewesen. Die Terroristen, die weiterhin Widerstand leisteten, seien nach Angaben indischer Behörden schwer bewaffnet und gut ausgebildet.
Vermutlich sind immer noch 20 bis 30 Personen als Geiseln in der Hand dieser Terroristen. Unter ihnen Italiener und Franzosen. Belgier sind anscheinend nicht unter den zahllosen Opfern, die die Anschläge forderten, berichtet De Standaard. Das belgische Außenministerium rate unterdessen allen, die nicht unbedingt in die indische Finanzmetropole müssen, ihre Reisepläne im Augenblick zu ändern und den Trip nach Mumbai vorläufig aufzuschieben.
Belgier gerettet
Het Laatste Nieuws berichtet über die Rettung von 15 Belgiern, die nur um haaresbreite dem Tod entkamen. Die geretteten Touristen hätten schreckliche Momente erlebt, als gut 30 Terroristen in zwei Luxushotels eindrangen. Nach Informationen der Zeitung herrscht im belgischen Außenministerium in Brüssel noch keine absolute Sicherheit, dass auch wirklich alle Belgier mit dem Leben davongekommen sind. Dies liege daran, dass man noch nicht mit sämtlichen Touristen hätte Kontakt aufnehmen können, wird eine Sprecherin des Außenministeriums zitiert.
Unterdessen würde die Fluggesellschaft Jet Airways ihre Verbindung zwischen Brüssel Zaventem und Mumbai weiter aufrechterhalten. Wegen der Situation dort will die Luftfahrtgesellschaft derzeit aber bei Annullierungen gebuchter Flügen von normalerweise entstehenden Gebühren absehen.
Gazet van Antwerpen titelt „Ich sah überall Leichen“ und berichtet über die schrecklichen Ereignisse, die in dem Blatt heute von Augenzeugen aus Antwerpen geschildert werden. So beschreibt ein Antwerpener Geschäftsreisender, wie die Terroristen das Feuer auf ihn eröffneten, als er im seinem Hotel gerade beim Essen war. Im gleichen Hotel waren vor einigen Wochen bei ihrem Indienbesuch übrigens auch König Albert und Königin Paola abgestiegen.
Für Het Nieuwsblad ist Mumbai fest im Griff der Terroristen. Auch dieses Blatt berichtet über zahlreiche Einzelschicksale von Touristen, die nur knapp dem Tod entkamen. Heute würde indes eine Sondermaschine der EU in Mumbai landen, die alle Europäer, die dies wünschten, ausfliegen würde.
Die Zeitung bringt neben dem Terror in Indien übrigens auch Verteidigungsminister De Crem auf die Titelseite, der gestern zugab, Druck auf den Arbeitgeber einer Kellnerin in einer New Yorker Bar ausgeübt zu haben, nachdem diese im Internet De Crem nach seinem Besuch in den USA wegen seines alkoholisierten Zustands kritisiert hatte.
Für La Libre Belgique ist dann wieder der Terror in Mumbai Titelthema. Das Blatt fragt, wer Indien zu destabilisieren versuche. Es gelte einen 11.September in Indien zu vermeiden. Die Informationen über die Täter der blutigen und tödlichen Attentate seien noch zu unvollständig, um Schlüsse auf die Auftraggeber ziehen zu können. Sollte Pakistan tatsächlich in die Anschläge verwickelt sein, drohe eine Destabilisierung in der Region.
Brüssel bei Smogalarm mit weniger Autos
Le Soir bringt neben den Informationen über die Anschläge von Bombay die Nachricht über neue Maßnahmen zur Reduzierung des Verkehrsaufkommens bei hohen Luftverschmutzungswerten in der belgischen Hauptstadt auf die Titelseite. Ab Januar 2009, so ein Beschluss der Regionalregierung von Brüssel, gelte bei Smokalarm in der Hauptstadt ein Fahrverbot für Kraftfahrzeuge, das abwechselnd für gerade oder ungerade Kennzeichen der Autos gelten werde.
Im innerstädtischen Bereich würde bei Anwendung dieses teilweisen Fahrverbots eine kostenlose Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs sichergestellt, schreibt Le Soir. Gleichzeitig sei aber festzuhalten, dass ein Smogalarm in Brüssel, der zu dem teilweisen Fahrverbot führen würde, statistisch gesehen nur alle 2 ½ Jahre ausgelöst wird.
Vers l'Avenir macht heute mit den drohenden Arbeitsplatzverlusten beim Stahlproduzenten Arcelor Mittal in Belgien auf. Von den insgesamt 6000 in Europa gestrichenen Jobs könnten 1000 auf die belgischen Niederlassungen des indischen Industrieriesen entfallen. Betroffen wären bei Arcelor Mittal in Belgien vor allem Verwaltungs- und Buchhaltungsangestellte. Derzeit würden die Gewerkschaften auf Deutlichkeit beim geplanten Arbeitsplatzabbau drängen.