US-Präsidentschaftswahl historisch
Das Aufmacherthema in La Libre Belgique ist die US-Wahl am morgigen Dienstag. „Die amerikanische Woche“ titelt die Zeitung auf Seite 1. Kommentierend notiert das Blatt, dass es ungeachtet des Ergebnisses bei dem Urnengang morgen eine einschneidende Veränderung gebe. Die Wahl markiere nämlich das Ende der Präsidentschaft von George W. Bush. Auch wenn nicht der gesamte Schaden, der weltweit in der jüngeren Vergangenheit entstand, auf sein Konto gehe, müsse man festhalten, dass in seiner Regierungszeit eine Reihe beeindruckender Katastrophen zu verzeichnen waren.
Sei es der Krieg im Irak, die Vorkommnisse in Gefängnissen auf Guantanamo, systematische Lügen im Regierungssystem und eine Bedrohung der demokratischen Freiheiten etwa durch den Patriot Act. Gleichzeitig müsse Bush sich für eine Zunahme des Defizits im US-Staatsetat und wachsende Ungerechtigkeiten im sozialen Bereich (z.B. die Rekordanzahl von Amerikanern, die nicht in den Genuss einer Krankenversicherung kommen) verantworten.
Dem steht der Kandidat Barack Obama als Personifizierung der Veränderung gegenüber. Sollte er gewählt werden, werde Obama sich beweisen müssen. Dennoch, so kommentiert La Libre Belgique, würde er im Falle des Wahlgewinns den 4. November 2008 zu einem Schlüsseldatum in der amerikanischen Geschichte machen.
„Sie werden Geschichte schreiben“, titelt auch La Derniere Heure über einem großformatigen Photo der Präsidentschaftskandidaten Obama und McCain. Am letzten Tag vor den Wahlen hätten beide Lager zum Endspurt angesetzt. Auf mehreren Seiten präsentiert das Blatt die Präsidentschaftskandidaten ein letztes Mal und notiert, dass überall in Amerika auch am letzten Tag vor dem Urnengang noch heftig Wahlkampf geführt werde, um die letzten noch unentschlossenen Wähler für das eine oder andere Lager zu gewinnen.
Morgen dann erwartet La Derniere Heure das Erwachen eines anderen Amerikas. Bei den Kandidaten, die das Amt des Vizepräsidenten anstreben, charakterisiert die Zeitung die Republikanerin Sarah Palin als rätselhaft. Sie berichtet über den letzten Fehltritt der Frau, die Präsidentschaftskandidat McCain zu seiner Stellvertreterin machen würde. Palin war am Wochenende das Opfer zweier kanadischer Satiriker geworden, die am Telefon vorgaben, Nicolas Sarkozy zu sein und Sarah Palin zu mehreren unglücklichen Äußerungen bewegten, ohne dass diese bemerkte, dass sie von Humoristen aufs Korn genommen wurde.
Auch bei De Morgen ist das Aufmacherthema die US-Wahl. Das Blatt titelt hierzu: „Bei Wahlen droht das Chaos“. Republikaner und Demokraten würden ein Heer von Anwälten einsetzen, um möglicherweise zweifelhafte Resultate anzufechten. Schon jetzt hätten die Republikaner in einigen Bezirken Wahllisten angefochten und in einigen Staaten sogar bereits abgegebene Stimmen für ungültig erklären lassen. Damit sei noch vor der Präsidentschaftswahl bereits ein juristisches Gefecht der beiden Lager ausgebrochen.
Vers l'Avenir fragt sich auf Seite 1, ob morgen ein neues Amerika zusammen mit einem neuen Präsidenten gewählt werde. Selten zuvor seien die Erwartungen und die Hoffnung auf Veränderung in den USA und hier in Europa so hoch, wie bei dieser Wahl gewesen. Auch Vers l'Avenir bezeichnet die morgige Präsidentschaftswahl als historisch.
Flüchtlinge im Ostkongo kehren heim
De Standaard macht heute mit der Situation im Osten der demokratischen Republik Kongo auf und titelt: „Goma-Flüchtlinge kehren nach Hause zurück“. Jetzt, wo der Waffenstillstand halte, könne man die Flüchtlinge in nicht enden wollenden Reihen bei der Rückkehr in ihre Dörfer, rund um Goma sehen. Dennoch halte Rebellengeneral Nkunda die Provinzhauptstadt des Nord-Kivu weiter in der Zange.
Doch während die Stadt praktisch als Geisel genommen wurde, sei am Wochenende die europäische Diplomatie in Gang gekommen. Französische, britische und belgische Vermittlungsversuche durch die jeweiligen Außenminister, die allesamt ein Ende des bewaffneten Konfliktes zum Ziel haben, seien angelaufen. Derweil ließ Rebellengeneral Nkunda wissen, dass er mit der kongolesischen Regierung direkte Gespräche über die Bodenschätze im Osten des zentralafrikanischen Landes wünsche.
Beschäftigungsplan von Joëlle Milquet
Aufmachertitel in Le Soir ist heute „Milquet legt ihren Beschäftigungsplan vor“. Die Brüsseler Tageszeitung informiert über die Prioritäten von Arbeitsministerin und cdH-Parteichefin Joëlle Milquet, zu denen das Blatt die wichtigsten Punkte heute veröffentlicht. Und in denen Milquet für rasche Maßnahmen, um die Folgen der Banken- und Finanzkrise auf die Unternehmen zu begrenzen, fordert.
Gerichtliche Folgen für tragisches Busunglück in Ägypten
Het Laatste Nieuws und Het Nieuwsblad widmen ihre Titelseiten dem Busunglück in Ägypten, bei dem sechs Flamen ums Leben kamen und dass vermutlich durch überhöhte Geschwindigkeit des Fahrers verursacht wurde. Die Hinterbliebenen der Opfer würden, so schreiben die beiden Blätter, vor Gericht Konsequenzen aus dem möglichen Fehlverhalten des Fahrers des Unglücksbusses fordern.