Staatliche Finanzspritze für KBC
De Standaard macht mit der Balkenüberschrift "Staat steckt 3,5 Milliarden in KBC" auf. Zum vierten Mal infolge, so notiert das Blatt, habe das Wochenende in Brüssel ganz im Zeichen einer Kapitalspritze für ein großes belgisches Finanzinstitut gestanden. Und obwohl auch gestern und vorgestern mit Milliardenbeträgen jongliert wurde, hätten Experten betont, dass der Fall der KBC Bank kaum oder gar nicht mit den Rettungsoperationen für Fortis, Dexia oder Ethias verglichen werden könne.
Die staatliche Finanzspritze in Höhe von 3,5 Milliarden Euro sei nötig, so schreibt De Standaard, da immer mehr Banken in Europa Geld vom Staat erhalten, wodurch die KBC an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt hätte, wäre nicht auch der belgische Staat bereit gewesen, mit öffentlichem Geld auszuhelfen. Das frische Kapital würde so eingebracht, dass es bestehende KBC-Anteile nicht verwässern würde. Wichtig bei dieser Operation, so schreibt die Zeitung, sei, dass es sich hierbei nicht um eine Rettungsaktion wie bei Fortis oder Dexia, die in Schieflage geraten waren, handelt, da eine solche Situation bei der KBC nicht drohte. Die Schlüsselfrage sei jetzt die nach den Bedingungen und Details der staatlichen Finanzspritze. Schon jetzt scheine aber festzustehen, dass die KBC dieses Jahr keine Dividenden auszahlen werde.
Auch Het Laatste Nieuws macht mit dem Thema auf und titelt "KBC bekommt 3,5 Milliarden". Die Regierung, so schreibt das Blatt, wolle den Deal abrunden, bevor die Börsen heute öffnen. Am Morgen sei deshalb ein Kabinettsrat angesetzt worden, um die Beteiligung des belgischen Staates an der KBC vor 9 Uhr in trockene Tücher zu bringen. Sollte dies nicht gelingen, würden, so schreibt Het Laatste Nieuws, die Notierung und der Handel von KBC-Anteilen heute vermutlich ausgesetzt.
Die Operation KBC sei derweil mit dem Einstieg des niederländischen Staates bei der ING zu vergleichen. In beiden Fällen würden Regierungen Geld zur Verfügung stellen, ohne Anteilseigner zu werden. In diesem Zusammenhang berichtet Het Laatste Nieuws auch, dass die Fortis Bank hierzulande einen neuen Namen bekommt. Sobald die Übernahme durch die französische BNP Parisbas abgewickelt sei, notiert das Blatt, wäre auch das Ende des Markennamens Fortis abzusehen.
Finanzkrise ist Katastrophe für Zeitarbeitsbranche
De Morgen nimmt die Finanzkrise zum Anlass, um über Zeitarbeitskräfte zu berichten. Die Krise sei eine Katastrophe für diese Branche. Im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum seien im Augenblick landesweit in Belgien 12 % weniger Zeitarbeiter mit befristeten Verträgen beschäftigt. Dies seien gut 6.000 Arbeitnehmer, die in den zurück liegenden Wochen und Monaten als Zeitarbeitskräfte ihren Job verloren hätten. Die Branche der Vermittler von Arbeitskräften auf Zeit gelte traditionell als Barometer der Wirtschaft. Verschlechtere sich die Wirtschaftslage, so schreibt De Morgen, wären die Zeitarbeitskräfte die ersten Opfer. Nach mehreren Jahren ununterbrochenen Wachstums schrumpfe die Branche jetzt. Erstes Beispiel sei die Fahrzeugfertigung. Bei General Motors in Antwerpen seien bereits gut 300 Zeitarbeitskräfte entlassen worden. Auch die LKW-Produzenten Daf und Scania wollten in den kommenden Monaten ähnlich vorgehen.
Neuer Streit um Atomausstieg
Le Soir macht heute mit dem erneut diskutierten Atomausstieg Belgiens auf. Die Grünen von Ecolo würden die jetzt von den Zentrumshumanisten der cdH vertretene Position zu diesem Thema als Kriegserklärung werten. Der Grund: die Partei von Joëlle Milquet hält den bislang angepeilten Atomausstieg ab 2015 für unmöglich. Der wallonische Energieminister André Antoine habe mit seiner Aussage, dass ein Festhalten am geplanten Ende der belgischen Atommeiler ab 2015 Gefahren für die Energieversorgung des Landes mit sich bringen würden, Ecolo als deutlichen politischen Gegner für die Regionalwahlen im kommenden Jahr ausgemacht, schreibt die Brüsseler Tageszeitung.
Endspurt des US-Präsidentschaftswahlkampfes
La Libre Belgique macht mit dem Endspurt zum Wettlauf ins Weiße Haus auf. Die Zeitung berichtet ausführlich über die Endphase des US-Präsidentschaftswahlkampfes. 8 Tage vor dem Urnengang seien Überraschungen immer noch möglich. Für viele Wähler sei die letzte Woche des Wahlkampfes nämlich der Zeitpunkt, zu dem sie ihre Entscheidung für einen der beiden Kandidaten treffen würden. Danach hätte, so La Libre Belgique, John McCain noch Chancen gegen Barak Obama. Für den demokratischen Präsidentschaftskandidaten werde indes die Generation der 18- bis 29-jähren am 4. November ausschlaggebend sein. Diese Altersgruppe hatte Obama seine Nominierung im Vorwahlkampf beschert und jetzt würden die 18- bis 29-Jährigen 20 % der Wähler ausmachen und damit für den Urnengang nächsten Monat entscheidend sein.
Lebensmitteltest: Nahrungsmittel und ihr Ernährungswert
Het Nieuwsblad schließlich macht mit einem ganz anderen Thema auf. Das Blatt veröffentlicht heute eine Liste von 100 Lebensmitteln mit deren Ernährungswerten und titelt hierzu "Ein Hamburger ist gesünder als ein Spiegelei".