De Standaard erklärt: Die Folgen der Bankenkrise belasten die gesamte Wirtschaft. Unternehmen und Haushalte schieben ihre Projekte auf die lange Bank. Wo führt das hin, wenn die teuflische Spirale nicht schnell gestoppt wird? Das ist sehr beängstigend. Dennoch hielt eine Gewerkschaft es für nötig, gestern das Land lahm zu legen. Und das für einen Konflikt über die Kaufkraft, der vor einigen Wochen akut war, der aber durch die jüngsten Entwicklungen überholt ist.
Auch Het Belang Van Limburg kritisiert den Streik. Während das belgische Finanzsystem fast ganz zusammenbrach, vergnügten sich die Gewerkschaften mit einem Streik. Nirgendwo in Europa hat die Finanzkrise so schwere wirtschaftliche Folgen wie im Zwergstaat Belgien. Doch nur hier wird gestreikt. Und zudem ohne Resultat.
Helft den kleinen Aktionären
Het Laatste Nieuws stellt heraus: Wenn alles gut geht, verlangen die Gewerkschaften, dass die Aktionäre auf die Kursgewinne besteuert werden. Gestern hat kein Gewerkschaftsführer gefordert, die Verluste der Aktionäre auszugleichen. Hunderttausende Belgier haben ihr Spargeld in Fortis-Anteile investiert. Sie sind die Opfer dieser Krise.
Het Nieuwsblad wünscht, dass der Staat auch den kleinen Anlegern hilft, die versuchen, die Banken und das Finanzsystem zu retten. Schließlich sind sie es, die den Betrieben zu Start- und Wachstumskapital verhelfen. Gestern sah man an den Börsen mehr Verkäufer als Käufer. Wenn die Banken jetzt auch noch weniger Kredite an die Betriebe vergeben, werden viele in Probleme geraten. Es ist Zeit, den kleinen Aktionären zu helfen.
Die EU muss einschreiten
L'Echo meint: Der Börsenkrach von 1929 spukt in allen Köpfen herum. Anstatt jedes Land für sich handeln zu lassen, ist es höchste Zeit, dass Europa in den Vordergrund tritt. Eine Liquiditätskrise, ein totaler Vertrauensverlust und Panik, so etwas nennt man einen Börsenkrach. Für eine beispiellose Krise muss man eine außergewöhnliche Lösung finden.
Le Soir bemerkt: Das Bruttoninlandsprodukt zahlreicher europäischer Staaten ist kleiner als das Kapital der Banken dieser Länder. Die Staaten sind also nicht in der Lage, den Banken unter die Arme zu greifen. Die einzige Lösung ist eine Internationalisierung der Regulierungsinstanzen sowie eine finanzielle Absicherung auf europäischer Ebene. Sonst bricht das ganze System zusammen.
De Morgen ist überzeugt, dass nationale Maßnahmen nicht mehr ausreichen, um die Finanzkrise beizulegen. Mehr denn je ist ein globaler Plan in der Eurozone erforderlich, der von der Europäischen Zentralbank gesteuert und von der Kommission und den Mitgliedsländern gestützt wird. Nur die EU hat ausreichendes wirtschaftliches und politisches Gewicht, um die Regulierung der Märkte durchzusetzen und den Spekulationen ein Ende zu bereiten, die die Wirtschaft des gesamten Kontinents bedrohen.
Auch De Tijd findet: Die führenden Bankiers müssen einsehen, dass unsere Zukunft auf dem Spiel steht. Eine gemeinsame Anstrengung ist notwendig, um einen Ausweg aus dieser Finanzkrise zu finden. Die Banken müssen zeigen, dass sie noch Vertrauen in die Zukunft haben. Sie müssen den Markt untereinander offen halten, um der Liquiditätskrise Einhalt zu gebieten.
L'Echo meint: Der Börsenkrach von 1929 spukt in allen Köpfen herum. Anstatt jedes Land für sich handeln zu lassen, ist es höchste Zeit, dass Europa in den Vordergrund tritt. Eine Liquiditätskrise, ein totaler Vertrauensverlust und Panik, so etwas nennt man einen Börsenkrach. Für eine beispiellose Krise muss man eine außergewöhnliche Lösung finden.
Was wird aus Belgiens Banken?
Gazet Van Antwerpen findet: Die Rettung von Fortis ist keine gute Sache für den Finanzstandort Brüssel. Wenn auch Dexia unter französischen Einfluss gerät, bleibt nur noch die KBC Bank übrig. Der belgische Staat wird inzwischen zum Hauptaktionär von BNP Paribas. Doch wenn in den kommenden Jahren ein Haushaltsdefizit gestopft werden muss, wird die Regierung diese Anteile schnell verkaufen. Man darf nicht erwarten, dass sie es gestatten werden, Einfluss auf die Politik der französischen Gruppe auszuüben. Die Bilanz ist äußerst negativ. Doch wer mit dem Rücken zur Wand steht, hat keine andere Wahl.
La Libre Belgique stellt die Frage: Muss man den Franzosen misstrauen? Befürchtungen sind gerechtfertigt, wenn man sieht, welches Schicksal sie für Dexia vorbereiten. Wie ist es möglich, dass Präsident Sarkozy einer belgischen Gruppe seinen Willen aufzwingt? Die Schwierigkeiten bei Fortis haben es Frankreich schon gestattet, die größte belgische Bank zu übernehmen. Es wäre schade, wenn sich das mit Dexia wiederholen würde.