Textilbranche fürchtet um Arbeitsplätze
„2000 Arbeitsplätze in der Textilbranche bedroht“, mit diesem Titel macht De Standaard heute auf Seite 1 auf. Es sei die größte Krise in der Textilindustrie seit 2003, notiert das Blatt. Die Branche würde bis zum Ende des Jahres vermutlich 1500 bis 2000 Arbeitsplätze abbauen. Dies zumindest sage der Branchenverband Fedustria vorher. Es käme wohl noch zu verschiedenen großen Umstrukturierungen, schreibt De Standaard und beruft sich dabei auf Arbeitgeber und Arbeitnehmer. In der belgischen Textilindustrie seien heute 25.000 Arbeiter und 5000 Angestellt beschäftigt. Mehrere Leuchtturmunternehmen und Flaggschiffe der Branche stünden unter erheblichem Druck.
Aber damit nicht genug, schreibt De Standaard. Neben der Textilbranche würde es nach Angaben verschiedener Industrieller auch in anderen Bereichen innerhalb von 3 bis 6 Monaten zu Umstrukturierungen kommen. Das Spektrum reiche dabei über Banken bis in die Metallbranche. Die Textilindustrie sei nur ein Vorläufer dessen, was die anderen Wirtschaftszweige in Kürze erwarte. Nach Angaben aus der Unternehmensleitung des größten westeuropäischen Teppichherstellers in Westflandern erwarte man turbulente Zeiten. Auch Bekaert Textiles aus Waregem, einst der weltweit größte Hersteller von Matratzenstoffen, hat den Umstrukturierungsplan bereits in der Schublade. Größtes Problem sei überall die gesunkene Nachfrage, schreibt De Standaard.
Banken: weibliche Kunden - weibliche Spender
Het Nieuwsblad titelt auf Seite 1, „Banken zielen auf Frauen“ und informiert über die Taktiken der Finanzhäuser, um gezielt weibliche Kunden anzusprechen. Ein belgischer Bankversicherer habe z.B. einen Newsletter entwickelt, der sich gezielt an Frauen richte. Het Nieuwsblad wirft dabei die Frage auf, ob weibliche Kunden anders informiert werden müssen als Männer. Das Blatt zitiert eine Trendwatcherin mit den Worten: Es ist keine gute Idee geschlechtsspezifisch zu werben. Banken würden viel zu häufig mit Klischees über Frauen arbeiten.
De Morgen informiert auf der Titelseite seiner heutigen Ausgabe über die erste belgische Eizellenbank. An der freien Universität Brüssel will man im kommenden Jahr eine solche Einrichtung eröffnen. De Morgen beruft sich dabei auf den Fruchtbarkeitsspezialisten Professor Devroey von der VUB. Vor allem verbesserte Techniken beim Einfrieren und der Lagerung weiblicher Eizellen würden neue Perspektiven schaffen. Nach Sperma-Banken würden jetzt auch Eizellenbanken möglich.
De Morgen notiert in diesem Zusammenhang, dass durch das Spenden von Eizellen und deren tiefgekühlten Lagerung z.B. junge Krebspatientinnen oder andere weibliche Patienten mit ernsten Krankheitsbildern Eizellen einfrieren lassen können, um sie später nach ihrer Genesung wieder implantieren zu lassen. Aber auch Frauen mit einem Kinderwunsch aber ohne Partner können durch die Nutzung der Eizellenbank eine Schwangerschaft auf später verschieben. Es sei das Alter, in dem Frauen ihre Eizellen tieffrieren lassen, das wichtig sei, zitiert De Morgen den Fruchtbarkeitsspezialisten von der VUB. Bislang waren beim Gefrieren der Eizellen diese oft beschädigt worden. Nachdem die Techniken hierzu in den letzten 1 ½ Jahren aber deutlich verbessert wurden, würden Eizellenbanken problemlos möglich, schreibt De Morgen.
Feuer im Kanaltunnel legt Bahnverkehr lahm
„Entkommen aus brennendem Tunnel“, mit diesem Titel macht Het Laatste Nieuws heute auf. Die Zeitung berichtet über das Feuer, das gestern an Bord eines Zuges im Tunnel unter dem Ärmelkanal ausbrach. 32 LKW-Fahrer konnten gerettet werden, nachdem ein Laster im Kanaltunnel auf einem der Transportzüge in Brand geraten war. Der gesamte Zugverkehr durch den Kanaltunnel wurde wegen des Feuers eingestellt, schreibt Het Laatste Nieuws.
Spezialisierte Feuerwehrleute gelangten über gesonderte Unterhaltstunnels zu dem brennenden Zug. Nachdem am Abend der Brand gelöscht war, hing immer noch beißender Rauch im Kanaltunnel. Durch das Feuer wird der Güterverkehr im Eurotunnel wohl für längere Zeit mit Behinderungen rechnen müssen. Alle Personenzüge wurden wegen des Zwischenfalls gestern angehalten und kehrten zu ihrem jeweiligen Ausgangsbahnhöfen zurück.
Neue Unterbringungsmodalitäten bei Abschiebeaufenthalt
La Libre Belgique bringt die neue Vorgehensweise bei der Unterbringung von illegalen Migranten in Belgien auf die Titelseite. Ab Oktober, so schreibt die Zeitung, würden Familien mit Kindern, die sich illegal im Lande aufhalten und auf ihre Abschiebung warten, in ehemaligen Gendarmeriekasernen untergebracht. Ihr Aufenthalt in geschlossenen Asylzentren würde ab dem nächsten Monat abgeschafft. Jährlich werden rund 120 Familien, die illegal in Belgien sind, in ihr Ursprungsland abgeschoben.
Numerus Clausus sorgt weiter für Kritik
Le Soir schließlich informiert heute auf der Titelseite und im Inneren der Zeitung über die Folgen des Numerus Clausus bei Medizinstudien. Trotz einer versprochen Anpassung würden immer noch Studenten nach dem ersten Studienjahr wegen des Numerus Clausus ihr Medizinstudium aufgeben müssen.