"Öl und US-Arbeitslose sorgen für Panik bei den Anlegern", schreibt De Tijd. Gestern verbuchten die internationalen Börsen ihre höchsten Verluste seit Februar. Dazu titelt L'Echo: "Die Börsen fallen, Euro und Öl auf Rekordhöhe".
In Gazet Van Antwerpen finden wir folgende Schlagzeile: "Neuer Rekord, Erdöl ist jetzt doppelt so teuer wie vor einem Jahr".
Nahrungsmittel sind für Belgier keine Priorität mehr, erfahren wir auf Seite 1 in Le Soir. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gaben die Privathaushalte noch 60 % ihres Einkommens für die Ernährung aus, inzwischen sind es nur noch 12 %. Am meisten Geld geben die Belgier für ihre Hobbies, Wohnen und Transport aus. Dazu schreibt La Dernière Heure: Belgier essen inzwischen 60 % mehr Fleisch und trinken nur noch halb so viel Milch wie vor 50 Jahren. Das belegt eine Uni-Studie.
"Der Belgier entscheidet sich im Supermarkt für Billigprodukte", erfahren wir in De Morgen. Die Markenartikel bleiben in den Regalen liegen. Discounter wie Colruyt, Aldi und Lidl überzeugen immer mehr Konsumenten.
Het Laatste Nieuws fasst auf der Titelseite die Ergebnisse einer Meinungsumfrage bei 1.000 Flamen zusammen. "Leterme überzeugt die Wähler nicht mehr" ist hier die Schlagzeile. Vor einem Jahr holte Yves Leterme noch 800.000 Stimmen. Inzwischen glauben weniger als 30 % der Befragten noch, dass er fähig ist, das Land zu führen. Das Heimweh nach Guy Verhofstadt ist größer als je zuvor, meint das Blatt. Jeder zweite Flame schließt inzwischen ein Auseinanderbrechen Belgiens nicht mehr aus.
"Sabena: Die Ermittlungen sind abgeschlossen", das ist in La Libre Belgique Thema Nummer 1. Der zuständige Untersuchungsrichter hat das Verfahren jetzt an die Justiz von Brüssel weitergeleitet. Gegen neun Personen soll Anklage erhoben werden, weil sie verdächtigt werden, für den Konkurs der ehemaligen belgischen Fluggesellschaft mitverantwortlich gewesen zu sein.
Die Europameisterschaft ist nur im Grenz-Echo ein Titelseitenthema. "EM-Auftakt im Regen" heißt es hier. Deshalb sind die Euro-Regenschirme die gefragtesten Utensilien.
Vers L'Avenir warnt anlässlich der Europameisterschaft vor dubiosen Fußballwetten. Mit Online-Wetten wird in unserem Land inzwischen 250 Millionen Euro Umsatz gemacht. Anständige Kontrollen fehlen aber bisher.
Gestern einigten sich belgische Bahn und Föderalregierung auf einen neuen Geschäftsführungsvertrag, der den Fahrgästen pünktlichere Züge garantieren soll.
"Nun steht’s fest, bis 2012 haben wir die besten Züge der Welt" meint, ein wenig ironisch, Het Laatste Nieuws. Gut ist aber, dass endlich der Fahrgast und das Dienstleistungsangebot im Mittelpunkt stehen. Wenn jetzt auch noch weniger gestreikt wird, wird alles gut.
Gazet Van Antwerpen kommentiert: Endlich stellt sich die Bahn auf ihre neue Rolle als Dienstleister um. Die hierzu fälligen Absprachen zwischen Bahn und Regierung sind unterschrieben, jetzt bleibt zu hoffen, dass die Bahnkunden schnell Resultate sehen.
L'Echo befasst sich mit dem am Freitag in Rom zu Ende gegangenen Welternährungsgipfel. Jetzt müssen Entwicklungshilfegelder in der Dritten Welt vor allem für den Ausbau der Landwirtschaft eingesetzt werden. Afrika muss ermutigt werden, in Zukunft ohne Nahrungsmittelimporte auszukommen. Und der Welthandel mit Nahrungsmitteln muss liberalisiert werden, damit diese billiger werden, findet die Zeitung.
Zum gleichen Thema meint Het Belang Van Limburg: der Gipfel in Rom hat kaum Resultate gebracht. Die teuren Versprechen bringen den Armen dieser Welt nichts. Die vergangenen Monate haben gezeigt, wie gefährdet die Ernährungslage de Weltbevölkerung ist.
Wichtigstes Thema in De Standaard sind die unterbemannten Feuerwehren des Landes. Die Kommunen investieren vor allem in Material und zu wenig in Personal. Aber erst jetzt wird eine große Feuerwehrreform angekündigt. Dabei rechnet die Bevölkerung bei Brandalarm auf schnelle und effiziente Hilfe.
Der Kampf gegen den Steuerbetrug brachte im vergangenen Jahr über 200 Millionen Euro weniger als im Jahr zuvor. Het Nieuwsblad glaubt im Leitartikel, dass dafür die schlampige Bekämpfung des Steuerbetrugs mitverantwortlich ist. Das Eintreiben der Steuern verläuft nicht optimal. Wenn dies wohl der Fall wäre, müssten die korrekten Steuerzahler weniger ans Finanzamt abführen.
Le Soir schließlich kommentiert die Verhaftung von vier mutmaßlichen linksradikalen Terroristen. Wie schon vor zwanzig Jahren wird mit dem Argument der terroristischen Bedrohung die höchste Geheimhaltungsstufe in dem laufenden Verfahren angekündigt. Das ist gefährlich, weil unter dem Vorwand der Bekämpfung des Terrorismus die Bürgerrechte beschnitten werden.