Le Soir bringt als Schlagzeile „Der Selbstmordpakt der beiden Jugendlichen in Charleroi“ und De Morgen meldet: die Selbstmordberatung erwartet jetzt viele Fragen von beunruhigten Eltern. Bereits vergangene Woche Freitag hatten sich zwei flämische Teenager das Leben genommen. Am Mittwoch scheiterte in Zaventem ein Selbstmordversuch von 2 Mädchen. Problematisch ist, dass die jetzigen Berichte in den Medien Nachahmungstäter auf Ideen bringen könnten, schreibt De Morgen.
Het Nieuwsblad kommentiert: was ist denn jetzt los? Während nur einer Woche nehmen sich 6 Jugendliche das Leben oder sie versuchen es. Hat das vielleicht mit dem allgegenwärtigen Leistungsdruck zu tun? Wenn Teenager aus dem Fenster springen läuft mit unserer Gesellschaft etwas gründlich schief.
Zwei Geburtstage sind heute auch Titelseitenthema. Het Laatste Nieuws schreibt: Fabiola fast 80 Jahre alt. Die Königin feiert ihren Geburtstag am 11.Juni. Aus diesem Anlass erscheint eine Biographie, der die Zeitung 2 Seiten widmet.
De Standaard und Gazet van Antwerpen berichten ausführlich über den 75. Geburtstag von Kardinal Danneels, der am 4. Juni gefeiert wird. Ich habe mich für nichts entschieden, alles wurde mir in den Schoss gelegt, so fasst der Kardinal sein bisheriges Leben zusammen.
Bauernprotest erreicht Eupen, das ist die wichtigste Schlagzeile im Grenz-Echo. Rund 200 ostbelgische Landwirte haben gestern vor dem Sitz der DG-Regierung an der Eupener Klötzerbahn für ihre Belange demonstriert. Ostbelgiens Bauern haben sich dem deutschen Milchlieferboykott angeschlossen und fordern einen gerechteren Milchpreis. Im Grenz-Echo erfahren wir auch, dass heute der Welt-Nichtraucher-Tag ist. Die Zeitung berichtet über eine Umfrage der Ärztezeitung. Demnach sollen 32% der Ärzte der Auffassung sein, dass Raucher im Falle eines Lungenkrebses, die Behandlungskosten nicht von den Krankenkassen zurückerstattet bekommen sollen.
Das wird in verschiedenen Zeitungen kommentiert. Wenn dieser Vorschlag Schule macht, ist kein Ende in Sicht, meint Gazet van Antwerpen. Das Solidaritätsprinzip der Krankenversicherung darf niemanden ausschließen, sonst kann langfristig jeder von uns betroffen sein.
De Morgen meint im Kommentar: nüchtern betrachtet ist ein früh verstorbener Raucher für die Sozialversicherung billiger als ein Gesundheitsfreak der die letzten 10 Jahre seines Lebens demenzkrank ist. Die Ärzteumfrage belegt, dass viele Doktoren kein Mitgefühl mit den unvollkommenen und leidenden Menschen zu haben scheinen.
Het Laatste Nieuws findet, es sei nicht der Arzt, der zu entscheiden habe wie viel Geld die Gesellschaft für ihre Patienten ausgehen will. Ein Arzt, der kein Verständnis für menschliche Schwächen hat, kann kein guter Arzt sein, glaubt die Zeitung.
Die Europäische Zentralbank feiert ihren 10.Geburtstag und steht vor neuen Herausforderungen, heißt es im Kommentar von L'Echo. Im vergangenen Jahrzehnt hat sie den Euro zu einer starken Währung gemacht, aber ihre Kritiker werfen ihr vor, sie habe zu wenig für das Wirtschaftswachstum getan und sich zu sehr auf die Bekämpfung der Inflation konzentriert. Der jetzige Inflationsschub macht diesen Kampf gegen die Inflation aber wieder sehr glaubwürdig.
Die Inflation ist wieder da, kommentiert De Standaard. Sie ist eine hinterhältige Diebin, die vor allem die Armen bestiehlt. Sie belohnt das Schulden machen und entmutigt das klassische Sparen.
Mit dem Thema befasst sich auch der Leitartikler von De Tijd. Das teure Öl beschneidet die Kaufkraft der Familien und erhöht die Kosten der Betriebe. Es hat aber keinen Sinn jetzt diese Mehrkosten auf den Staat abzuwälzen zu wollen. Im Endeffekt bezahlt der Konsument sowieso die Rechnung. Wir müssen mit diesem Opfer leben lernen.
Le Soir widmet der Neueröffnung des Fotographie-Museums in Charleroi mehrere Extraseiten. Im Kommentar heißt es: die Französischsprachige Gemeinschaft hat sich in den vergangenen Jahren eine hervorragende Kultur-Infrastruktur geleistet. Dies ermöglicht ein anspruchsvolles Kulturangebot, das zu einer Wiederbelebung der Region führen dürfte. Ohne Kultur ist eine Gesellschaft verurteilt. Das hat die Französischsprachige Gemeinschaft begriffen, so Le Soir.
La Libre Belgique befasst sich ausführlich mit dem Urteil eines französischen Richters, demzufolge eine Ehe aufgelöst werden muss, weil sich herausstellte, dass die Braut keine Jungfrau mehr war. Zu Recht wird dies von den Feministen kritisiert, weil dies absolut nicht mit dem Prinzip der Gleichberechtigung zu vereinbaren ist, so La Libre.