Wie war der Streik?
Was die Auswirkungen des Streiks auf den Straßenverkehr angeht, heben die meisten Zeitungen hervor, dass die Verschlimmerung der Staus im Berufsverkehr weitestgehend ausgeblieben ist.
De Morgen unterstreicht, dass zahlreiche Berufspendler einen Tag frei nahmen, früher von zu Hause losfuhren oder zu mehreren einen Wagen benutzten. Auf diese Weise wurde nicht nur das vorausgesagte Chaos vermieden, sondern vielerorts lief der Straßenverkehr sogar flotter, als wenn die Züge normal fahren.
Het Laatste Nieuws trifft genau die gleiche Feststellung und schlussfolgert daraus, dass die jeden Morgen und Abend zur Gewohnheit gewordenen Verkehrsprobleme durch eine bessere Organisation der Arbeit zu lösen wären. Dazu müssten mehr Beschäftigte, die eine rein administrative Arbeit verrichten, diese per Computer von zu Hause aus machen, und die Beamten sollten in zwei Schichten von morgens acht bis abends acht ihren Dienst versehen. So würde der Verkehr über eine längere Zeitspanne verteilt und Staus und Stress würden vermieden, oder zumindest verringert.
Zum gleichen Thema kommentiert Het Belang Van Limburg die Frage nach dem Streikrecht und schreibt dazu unter anderem, auch durch eine Privatisierung der Eisenbahn werde man Streikaktionen nicht ausschalten können. Das Streikrecht sei nun mal der Preis für die Garantie eines demokratischen Zusammenlebens. Wer dieses Recht einschränken wolle, der lege zwangsläufig auch der Demokratie Grenzen auf. Wir müssten wissen, was wir wollten.
Im Gegensatz dazu plädiert La Libre Belgique zwar nicht für eine Einschränkung, wohl aber für eine Neuregelung des Streikrechts. Mit den Gewerkschaften muss darüber verhandelt werden, wie man künftig vermeiden kann, dass Streikaktionen im öffentlichen Dienst das halbe Land lahm legen und die unverzichtbar gewordene Mobilität der Bürger an die Leine legen. Sicherlich ist dies eine äußerst schwierige Auseinandersetzung, doch in der heutigen Zeit darf man ihr nicht länger aus dem Weg gehen, so die Zeitung.
Sozialwirtschaftliche Maßnahmen
Die sozialwirtschaftliche Thematik steht am kommenden Freitag in Brüssel im Mittelpunkt eines außerordentlichen Ministerrats der Regierung Leterme. Dazu schreibt Het Nieuwsblad: das zurzeit größte Problem eines Großteils der Bevölkerung ist die sinkende Kaufkraft, die durch immer weiter steigende Energiepreise weiter an Boden verlieren wird. Deshalb fordert die Zeitung von der Föderalregierung ein sozialwirtschaftliches Konzept, das den Anstieg der Lebenshaltungskosten für die sozial Schwachen und die mittleren Einkommensschichten bezahlbar macht
Genau diese Forderung erhebt ebenfalls Le Soir und sieht darin in erster Linie die Aufgabe der Sozialisten. Entweder schafft die PS es, dass die Regierung bis zum 15. Juli sozialwirtschaftliche Stützungsmaßnahmen ergreift, die dieses Namens würdig sind und die die Bevölkerung zu Recht erwartet, oder sie verlässt die Koalition und zieht sich in die Opposition zurück.
In welchen Schulen lernt man etwas?
Le Soir berichtet über eine vergleichende Untersuchung zwischen dem staatlichen und dem freien Unterrichtswesen, derzufolge die Schüler des freien Unterrichts deutlich besser abschneiden, und dies nahezu in allen Kernbereichen, wie Mathematik, Wissenschaften und Leseverständnis.
Daraus folgert De Standaard in seinem Leitartikel, dass mehr Geld für das Unterrichtswesen die Qualität des Unterrichts nicht unbedingt verbessert. Sehr wohl dazu beitragen kann hingegen eine gesunde Konkurrenz zwischen den Schulen, unter der Bedingung, dass die Qualität des Unterrichts gemessen und regelmäßig veröffentlicht wird.
Wir sind zu dick
Vers L'Avenir hebt auf seiner Titelseite hervor, dass 44 % der Belgier zu dick sind. Deshalb wurde der kommende Samstag hierzulande zum Tag für den Kampf gegen die Fettleibigkeit auserkoren. In erster Linie soll die Bevölkerung darüber informiert werden, was zu Übergewicht führt, welche Gefahren damit verbunden sind, wie zum Beispiel ein erhöhtes Brustkrebsrisiko bei Frauen, und wie man die überflüssigen Kilos wieder abbauen kann.
Rauchen oder nicht rauchen
Abschließend noch ein Blick auf die Titelseite von Het Laatste Nieuws, auf der ebenfalls das Thema Gesundheit zur Sprache kommt. Genau gesagt geht es um das Projekt eines allgemeinen Rauchverbots in den belgischen Cafés. Mit Ausnahme der frankophonen Liberalen haben sich in jüngster Zeit nahezu sämtliche Parteien für einen diesbezüglichen Gesetzesvorschlag ausgesprochen.