"Die große Angst vor dem Meteoriten-Einschlag" titelt La Libre Belgique. Nach dem Absturz eines Himmelskörpers in der russischen Ural-Region sind die Menschen besorgt. "Die Explosion hatte die gleiche Kraft wie eine Atombombe", wird einer der vielen Augenzeugen in Het Belang van Limburg zitiert. Über 1.000 Verletzte hat es gegeben.
Außerdem steht die Region um die Stadt Tcheljabinsk vor einem Scherbenhaufen - im wahrsten Sinne des Wortes, wie La Dernière Heure berichtet. Denn unzählige Glassplitter flogen durch die Luft, als sich die Druckwelle in Folge des explodierenden Meteorits entlud. Die Zeitung bemerkt ebenfalls, dass gestern ein noch größerer Asteroid sehr dicht an der Erde vorbeigeflogen ist. Auch das GrenzEcho befasst sich mit der Gefahr aus dem Weltall.
De Gelder: "Verrückt oder nicht?"
Het Laatste Nieuws blickt auf den in der kommenden Woche beginnenden Prozess gegen Kim De Gelder. Der 24-Jährige muss sich wegen vierfachen Mordes und 25 Mordversuchen in Gent vor Gericht verantworten. De Gelder war 2009 in eine Kindertagesstätte in Dendermonde gestürmt und hatte dort ein Blutbad angerichtet. Wie das Blatt auf Seite eins berichtet, hatte er noch ganz andere Absichten. So wollte De Gelder den König umbringen. Auch soll er Anschläge auf eine Polizeischule und eine Militärbasis geplant haben. Nach Angaben der Zeitung soll er die Pläne bis ins kleinste Detail ausgearbeitet haben.
De Standaard bemerkt: Bei dem Prozess wird es darum gehen, zu klären, ob Kim De Gelder zurechnungsfähig ist oder nicht. De Morgen fasst es so zusammen: Ist er wirklich verrückt oder tut er nur so? Seine Motive sind bis heute jedenfalls nicht eindeutig geklärt. Het Belang van Limburg schreibt: Sein einziges Ziel war es, so viele Menschen wie möglich zu töten.
Gesichtsverlust der ACW
Het Nieuwsblad kommt auf den vermeintlichen Steuerbetrugsfall bei der christlichen Arbeiterbewegung zurück. Hintergrund sind mögliche Steuertricks im Zusammenhang mit Wertpapieren der Dexia-Bank. Unter Druck geraten sind jetzt auch die flämischen Christdemokraten, denn mehrere CD&V-Minister sind Mitglied der Arbeiterbewegung ACW.
Wie Le Soir schreibt, wurde die ganze Geschichte von der nationalistischen N-VA aufgedeckt. Sie will damit ihren Konkurrenten CD&V schädigen. Besonders peinlich, so die Zeitung: Die christliche Gewerkschaft stellt regelmäßig Großunternehmen wegen ihrer dubiosen Steuerpolitik an den Pranger. Gleichzeitig wendet sie bei ihrer eigenen Buchhaltung aber dieselben Tricks an.
Het Nieuwsblad meint: Aus der Nummer kommt die ACW nur noch ganz schwer heraus und spricht von einem moralischen Gesichtsverlust.
De Standaard fügt hinzu: Hier wird deutlich, wie krank unser Steuersystem mittlerweile ist. Wer als Betrieb nicht aktiv nach Schlupflöchern sucht, macht sich inzwischen schuldig - und zwar gegenüber seiner eigenen Brieftasche und seinen Aktionären und er bringt damit unterm Strich seine Mitarbeiter in Gefahr. Selbst soziale Verbände machen mit. Die Zeitung spricht sich für eine gründliche Reform des Steuerwesens aus. Je einfacher das System, desto weniger Möglichkeiten gibt es, es zu umgehen.
Antwerpen: Peeters hatte die Finger im Spiel
Laut De Morgen hatte der flämische Ministerpräsident Kris Peeters bei der Bildung der neuen Mehrheit in Antwerpen seine Finger mit im Spiel. Er soll Druck auf die Antwerpener Christdemokraten ausgeübt haben um die Stadtliste des sozialistischen Ex-Bürgermeisters Patrick Jannssens zu verlassen und ein Bündnis mit Bart De Wever einzugehen. Der Grund: Peeters wollte um jeden Preis vermeiden, dass die Grünen mitregieren. Die hätten nämlich die umstrittene Verkehrsplanung der Regierung in Frage gestellt.
In verschiedenen Zeitungen, darunter Gazet van Antwerpen, wehrt sich der angeschlagene Chef des belgischen Geheimdienstes Alain Winants. Zu Beginn der Woche hatten gleich mehrere Skandale den Staatsschutz erschüttert. Unter anderem hatte sich ein V-Mann zu Wort gemeldet, der jahrelang den rechtsextremen Vlaams Belang bespitzelt haben will. "Bart Debie lügt", so der Leiter des Staatssicherheitsdienstes. Winants plädiert für einen Fortbestand seiner Einrichtung und für mehr parlamentarische Kontrollen.
Sparsamkeit lohnt sich
"Die Wallonen könnten ab 2014 kostenlos Strom erhalten", schreibt La Libre Belgique auf ihrer Titelseite. Demnach plant der wallonische Energieminister Jean-Marc Nollet von den Grünen, die ersten 500 Kilowattstunden Strom im Jahr kostenfrei zu machen. Für fast drei Viertel der Haushalte wird die Stromrechnung dadurch sinken. Für die anderen dagegen steigt sie. Denn - so der Plan von Nollet: Wer viel verbraucht, muss einen höheren Kilowattstundenpreis bezahlen, als wer sparsam mit Strom umgeht. Sein Vorhaben bezeichnet der Minister als Revolution. Allerdings muss die wallonische Regierung in der kommenden Woche noch zustimmen.
Le Soir befasst sich mit dem Pferdefleischskandal. Natürlich darf es solche Betrugsfällen nicht geben, so die Zeitung. Doch auch wir Verbraucher spielen eine wichtige Rolle. Unsere "Billig-Mentalität" hat Folgen. Wer ein Hühnchen für drei Euro kauft, darf sich nicht wundern, wenn er dafür keine Qualität bekommt.
Minister findet Schlaglöcher nicht so schlimm
L’Avenir ärgert sich über den schlechten Straßenzustand in der Wallonie. Jetzt, wo das Tauwetter sich langsam breit macht, werden die Schlaglöcher sichtbar. Das Problem: Die Regierung hat viel zu wenig Geld für strukturelle Instandsetzungsarbeiten vorgesehen. Der zuständige Minister, Carlo Di Antonio, zeigt sich jedoch zuversichtlich. Das lässt für L’Avenir nur einen Schluss zu: Der Minister ist wohl nie auf wallonischen Straßen unterwegs.
Archivbild: Dirk Waem (belga)