Ein Spiel des Jahres
Oufti, heißt es in Vers L'Avenir, nach 25 Jahren kann Standard endlich den Meistertitel holen. Das Treffen der Riesen, titelt La Derniere Heure. In den vergangen Tagen stieg die Spannung ins Unerträgliche.
Für beide Mannschaften stehe viel auf dem Spiel, weiß La Libre Belgique, wenn Anderlecht gewinne sei die Brüsseler Mannschaft wieder im Rennen um den Meistertitel. Standard Lüttich könne morgen aber den 9. Meistertitel der Vereinsgeschichte erringen. Die Rivalität zwischen beiden Mannschaften habe eine jahrzehntelange Tradition, weiß La Libre Belgique.
In Het Laatste Nieuws kündigt Premier Leterme an, er stehe mit den Spielern von Standard Lüttich am Sonntagabend unter der Dusche, wenn die Mannschaft dann schon Landesmeister ist.
Zwei Prinzessinnen
Auf zahlreichen Titelseiten der flämischen Zeitungen finden wir heute die ersten Fotos von Prinzessin Eleonore.
Het Volk und Het Laatste Nieuws berichten aber auch ausführlich über die Beschuldigungen eines ehemaligen Kindermädchens von Prinzessin Astrid. Die Frau behauptet, Prinzessin Astrid habe überhaupt keine Zeit, sich um die Kindererziehung zu kümmern und vernachlässige ihren Nachwuchs. Was die Prinzessin in den Zeitungen dann aber dementiert.
Drei Gefängnisse
Drei neue Gefängnisse, titelt Le Soir. Bei einem Besuch der Haftanstalt von Forest kündigte Justizminister Vandeurzen am Freitag den Bau von 2500 neuen Zellen an. In jeder Region unseres Landes wird ein neues Gefängnis gebaut.
Dazu meint Gazet van Antwerpen im Kommentar: Anders als in der Vergangenheit unterstützen alle Parteien diese Entscheidung. Auch die Grünen und die Sozialisten, die früher den Bau neuer Haftanstalten ablehnten. Aber es reicht nicht aus, nur in neue Gebäude zu investieren. Mehr Geld wird auch für mehr Personal gebraucht und für die Wiedereingliederung der Häftlinge in unsere Gesellschaft.
Und wiedermal Streik
Die Bahn streikt am 30. April, das ist in Het Volk eine Schlagzeile. Zitiert wird ein Gewerkschaftler mit dem Satz, es sei reiner Zufall, dass dieser Streik auf den Vortag des langen Himmelfahrt-Wochenendes falle.
Im Kommentar meint die Zeitung dazu: Die Bahngewerkschaften machen es mittlerweile zur Tradition am Vortag von Feiertagen zu streiken, weil sie dann sicher sind, dass sich viele ihre Mitglieder an dem Streik beteiligen. Der Glaubwürdigkeit der Gewerkschaften tue das nicht gut, so Het Volk.
Diskriminierung bei der Vergabe von Sozialwohnungen
Le Soir befasst sich im Kommentar mit den Diskriminierungsvorwürfen an die Adresse der Sozialwohnungsgesellschaft von Namur. Diese soll farbige Antragsteller bei der Vergabe von Sozialwohnungen benachteiligt haben.
Dazu Le Soir im Kommentar: Es ist eine Sache, mit Gesetzen die Diskriminierung von Menschen zu verbieten, eine andere Sache ist es aber, das Leben in einer Stadt zu organisieren und die Armut in den Griff zu bekommen. Das sei manchmal nur mit pragmatischen Lösungen möglich, auch wenn diese nicht immer entschuldigt werden können.
Steuern steigen immer weiter
De Tijd schreibt auf Seite 1: Steuerbelastung nimmt unter Leterme 1 weiter zu. Das lasse sich aus dem Mehrjahresplan für den Staatshaushalt schlussfolgern. Im Kommentar meint die Börsenzeitung: Dieses Jahr zahlen wir alle zusammen 46,6% unserer Einkünfte ans Finanzamt. In drei Jahren können es 47,2% sein. Dabei war es Premier Leterme, der, als er noch in der Opposition war, den zunehmenden Steuerdruck, unter der Regierung Verhofstadt kritisierte. Jetzt, wo Leterme selbst an der Macht ist, gibt es also keine Trendwende.
Auch De Morgen äußert im Kommentar Bedenken über den Staatshaushalt. Der geht von falschen Voraussetzungen aus, heißt es hier. So rechnete die Regierung mit einem Wirtschaftswachstum von 1,9%, aber schon jetzt steht fest, dass dies zu hoch gegriffen war. Trotzdem verspricht die Regierung höhere Sozialleistungen, obwohl niemand weiß, wie diese finanziert werden sollen.