Flugzeugabsturz im Kongo
Unter der Überschrift "Drei Belgier überleben Absturz im Kongo" notiert Het Laatste Nieuws, dass vermutlich 75 Menschen beim Absturz einer Passagiermaschine in Goma ums Leben gekommen sind. Gut sieben Passagiere hätten das Unglück wie durch ein Wunder überlebt. Unter ihnen seien drei Belgier. Sie seien unverletzt und stünden nur unter Schock. Die Unglücksmaschine sei kurz nach dem Start in ein Wohnviertel der im Osten des Kongo gelegenen Stadt Goma gestürzt. Das zentralafrikanische Land habe einen äußerst schlechten Ruf, was Flugzeugunglücke angehe, notiert die Zeitung. In den letzten zwei Jahren hätten sich dort neunzehn Flugzeugabstürze ereignet, die insgesamt 109 Menschenleben forderten.
Auch Het Volk macht mit dem Flugzeugabsturz im Kongo heute auf. Die drei Belgier, die das Unglück überlebten, hätten geologische Untersuchungen in der Umgebung der Unglücksstelle durchgeführt. Bei ihnen handele es sich um Mitarbeiter des Afrikamuseums aus Tervuren bei Brüssel. Nach Angaben der Zeitung verursachte ein geplatzter Reifen an der DC-9 das Unglück.
Regierungsausgaben für Beratungshonorare
De Standaard titelt heute auf Seite 1: "Regierung Leterme verdoppelt Budget für Beratungshonorare". Trotz der nicht gerade rosigen Finanzlage könnten die Minister der Regierung Leterme I in diesem Jahr doppelt so viel Geld für externe Sachverständige und Berater ausgeben. Für die Minister oder Staatssekretäre sei das zeitweilige Beschäftigen solcher Experten immer dann sinnvoll und deshalb auch vorgesehen, wenn im Mitarbeiterstab der einzelnen Ressorts Fachkenntnis zu bestimmten Themen nicht vorhanden sei.
Der Fraktionschef der flämischen Sozialisten in der Abgeordnetenkammer, Peter Vanvelthoven, habe bei einer Analyse des Staatsetats 2008 festgestellt, dass Premier Yves Leterme, der angekündigt hatte, dass seine Regierung jeden Euro zweimal umdrehen wolle, bevor sie ihn ausgeben würde, fast doppelt soviel Geld für Sachverständige in diesem Jahr vorsehe als sein Amtsvorgänger. Das meiste Geld für externe Berater und Experten kann Sozial- und Gesundheitsministerin Laurette Onkelinx im laufenden Jahr ausgeben. Für sie beläuft sich dieser Haushaltsposten im Etat auf über 1,1 Millionen Euro, notiert die Zeitung.
Außenhandelsdefizit
De Morgen berichtet auf Seite 1 über das belgische Außenhandelsdefizit. Belgiens Außenhandelsbilanz sei im Januar mit 1,3 Milliarden Euro in den Defizitbereich gerutscht. Zum ersten Mal seit 15 Jahren habe das Land mehr importiert als ausgeführt. Im Januar 2007 habe man noch einen Außenhandelsüberschuss von 300 Millionen Euro verzeichnen können. Im Januar des laufenden Jahres seien Güter im Wert von 21,7 Milliarden Euro ausgeführt worden. Dies sei eine Steigerung des Exports um 15% im Vergleich zum Januar 2007. Die Einfuhren seien aber noch schneller gestiegen. Importiert worden seien Waren im Wert von 23 Milliarden Euro. Dies seien 23 % mehr als zum Jahresbeginn 2007.
Finanzexperten warnen derweil, dass das belgische Außenhandelsdefizit einen gefährlichen Trend darstelle. Die Zeitung zitiert hierzu einen Wirtschaftswissenschaftler mit den Worten: Dies ist ein wichtiges Signal, das zeigt, dass unsere Wettbewerbsfähigkeit stark zurückgeht. Man verliere an Boden, besonders im Vergleich zu den Nachbarländern. Vor allem Deutschland schneide in diesem Bereich viel besser ab. Dies, obwohl man dort ebenfalls mit hohen Löhnen und der Konkurrenz aus Billiglohnländern konfrontiert werde. Im Gegensatz zu Belgien, so schreibt De Morgen, packe man dort aber den Stier bei den Hörnern. Man habe hart an einer Lohnmäßigung gearbeitet und Anstrengungen unternommen, um die Exporte nach Asien und Osteuropa zu verstärken.
Umweltfrühling
La Libre Belgique widmet heute dem "Umweltfrühling", jenem Konsultationsprozess von Klima- und Energieminister Magnette, die Titelseite und den Leitartikel. Man müsse skeptisch auf diese Initiative regieren, kommentiert die Zeitung. Vor allem, weil die einzelnen Akteure bereits seit Jahren innerhalb des föderalen Rates zur Nachhaltigen Entwicklung miteinander umgehen würden. Andererseits sei es schwer vorstellbar, wie eine angeschlagene und finanziell arg gebeutelte Föderalregierung langfristig eine kohärente Politik in diesem Bereich garantieren könne, wo die Umweltpolitik doch weitgehend regionalisiert sei. Einziger Lichtblick sei, dass es Hoffnung gebe, dass diese Initiative ein Schaufenster für einen viel zu oft als zweitrangig behandelten Politikbereich bieten kann.
Fourniret
"Die kleine Tänzerin hatte keine Chance", so der Aufmachertitel von Le Soir heute. Die Brüsseler Tageszeitung berichtet erneut über den Prozess gegen den mutmaßlichen Serienmörder Michel Fourniret. Gestern habe die Mutter von Elisabeth Brichet, einem der Opfer also, mit ihren Schilderungen und Ausführungen das Geschworenengericht in Atem gehalten. Der gestrige Tag bei Gericht habe es überdies erlaubt, besser zu verstehen, welche kriminellen Mechanismen die beiden Angeklagten bei der Tötung der aus Namur stammenden Elisabeth Brichet bewegten.