Steigende Preise
De Standaard notiert auf Seite 1, dass für die Unternehmen im Land der Preis für Strom in den letzten 5 Jahren um 80 % und für Erdgas sogar um 86 % gestiegen ist. Dies bringe die Überlebenschancen einiger Unternehmen in Gefahr. Für die 3 Arbeitgeberverbände in der Chemie-, Glas- und Nahrungsmittelbranche sei es 5 vor 12, schreibt die Zeitung.
In den Reihen dieser Arbeitgeberverbände sei man davon überzeugt, dass die starken Preissteigerungen die Konkurrenzfähigkeit und selbst die Überlebenschancen belgischer Firmen stark belasteten. Deshalb plädierten sie für kurzfristig eingeleitete Übergangsmaßnahmen, um diese Bedrohung abwenden zu können. Dies sei umso wichtiger, als im laufenden Jahr keine Verbesserung der Situation zu erwarten sei. Im Gegenteil: sowohl der Versorger Electrabel als auch die Regulierungsbehörde CREG hätten bereits eine Reihe weiterer Preissteigerungen für Gas und Strom angekündigt.
Die Arbeitgeberorganisation weisen auch darauf hin, dass die Unternehmen im Land in den vergangenen 5 Jahren deutlich stärker unter steigenden Energiepreisen gelitten hätten als die Haushalte. Für sie sei der Strompreis zwischen 2002 und 2007 nur um 10 bis 15 % gestiegen.
Teures Autofahren
Bei 2 ,14 Euro je Liter gebe ich meinen Wagen auf, lautet der Titel von Le Soir. Selbst wenn die Bewusstseinsbildung im Umweltbereich bei den Französischsprachigen im Land voranschreite, zögerten viele, alte Gewohnheiten abzulegen. Aus den Ergebnissen einer Umfrage, die die Brüsseler Tageszeitung zusammen mit der Rundunk- und Fernsehanstalt RTBF durchführte, geht hervor, dass 70% der Arbeitnehmer mit dem eigenen Wagen zur Arbeit fahren. Erst wenn Kraftstoff deutlich teurer würde, würden diese Beschäftigten ihren Wagen stehen lassen. Ein Umstieg auf alternative Verkehrsmittel würde für viele bei einem Dieselpreis von 2,05 Euro und bei einem Literpreis von 2,14 Euro für Benzin realistisch. Gleichzeitig sprach sich eine Mehrheit der Befragten für ermutigende Maßnahmen zur Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel aus, deren Inanspruchnahme zunehme. Trotzdem wäre ein Ende der Staus und verstopfter Strassen wohl nicht unmittelbar zu erwarten, schreibt die Zeitung.
Hungersnot in Afrika
"Preise steigen, Hungersnot zeichnet sich ab", so der Titel von La Libre Belgique heute. Ein wirtschaftlicher und humanitärer Tsunami - der Vergleich stamme von Belgiens EU-Kommissar Louis Michel und fasse perfekt das zusammen, was sich in einer Reihe von afrikanischen, asiatischen und südamerikanischen Ländern abzeichne. Ein massiver Mangel an Grundnahrungsmitteln nämlich. Vor allem in Afrika, so notiert die Zeitung im Kommentar, würde die Bevölkerung in mehreren Ländern den Preissteigerungen von Grundnahrungsmitteln wie Reis, Soja oder Weizen hilflos gegenüber stehen. Dies sei das Resultat des Ungleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage sowie einer zerstörerischen Spekulation. Hungeraufstände hätten bereits erste Todesopfer gefordert. Dringlichkeit sei das Gebot der Stunde. Eine Hungersnot bedrohe ganze Bevölkerungsgruppen.
Tochter des Königs
Wie viele andere Tageszeitungen hat auch Het Laatste Nieuws Delphine Boël, die uneheliche Tochter von König Albert, auf der Titelseite. Die Künstlerin stellte gestern in Brüssel vor der Presse ihr jüngstes Buch vor, in dem sie ein letztes Mal mit ihrer Vergangenheit abrechnet. Sie erkläre, keine Hassgefühle gegenüber ihrem leiblichen Vater zu hegen, obwohl dieser jeglichen Kontakt zu ihr ablehne. Sie verschließe sich einer solchen Kontaktaufnahme zwar nicht, doch Hoffnung habe sie keine mehr.
Auch De Morgen berichtet auf Seite 1 über den nach Angaben der Tageszeitung absurden Medienrummel um die Künstlerin Delphine Boël.
Chaos am 2. Mai
Gleichzeitig informiert die Zeitung auf der Titelseite über das zu erwartende Verwirrspiel am 2. Mai. Für Verbraucher verheiße dieser Freitag außer Chaos nichts Gutes. Es sei ein Königlicher Erlass der letzten Regierung, der für das zu erwartende Chaos verantwortlich sei. Gegen den Willen der Sozialpartner habe man damals den 2. Mai zum Feiertag erklärt, dies um den dieses Jahr auf den 1. Mai fallenden Himmelfahrtstag als Feiertag zu kompensieren.
Die Übergangsregierung und für sie Arbeitsminister Piette wollten diese Entscheidung rückgängig machen, was sich allerdings als unmöglich entpuppte. Deshalb können fast alle Branchen jetzt selber entscheiden, ob am 2. Mai gearbeitet wird oder nicht. Bei vielen Supermärkten werden die Filialen 'mal geöffnet, 'mal geschlossen sein. Die Post will zwar Zeitungen am 2. Mai austragen, Briefe und Pakete aber nicht zustellen. Die Postämter sind ebenfalls geschlossen. Bei öffentlichen Nahverkehrsmitteln wird es ebenfalls zu verwirrenden Fahrplanregelungen kommen. Während die Busse und Bahnen an einigen Orten nach dem Sonntagsfahrplan verkehren, gilt anderswo der Samstagsfahrplan.
Die einzige Branche, bei der am 2. Mai keine Unklarheit über geöffnete oder geschlossene Filialen herrscht, ist die der Finanzdienstleister. Die Banken sind am 2. Mai alle geschlossen.