Zug der Zukunft
„Einsteigen in den Zug der Zukunft“, lautet die Balkenüberschrift bei La Libre Belgique auf Seite 1. Zukünftig gelte es nicht mehr TGV, sondern AGV zu sagen. Leichter und schneller soll der vom französischen Hersteller Alstom jetzt vorgestellte Superzug sein. Ab 2010 sollen die neuen Hochgeschwindigkeitszüge in Betrieb gehen. Durch Gewichtseinsparungen von gut 70 Tonnen im Vergleich zum TGV soll die neue Generation von Superzügen Geschwindigkeiten von bis zu 360 Km pro Stunde im Regelbetrieb möglich machen. Die neuen Züge werden mit 7 bis 14 Wagen und einem Platzangebot von 250 bis 650 Sitzen Zugreisenden in einigen Jahren noch komfortableres Bahnfahren ermöglichen, schreibt La Libre Belgique.
Der 360 km/h schnelle AVG sei dazu bestimmt die Welt zu erobern, schreibt Le Soir. Auch wenn Hochgeschwindigkeitszüge in den 60er Jahren in Japan ihren Siegeszug begannen, übernahm Europa in den 80er Jahren vor allem mit französischen Entwicklungen die Rolle als treibende Kraft für mehr Tempo und höheren Komfort auf der Schiene. Züge die über 300 km pro Stunde schnell seien, würden derweil weltweit auf großes Interesse stoßen. In China, dem mittleren Osten oder Südamerika zeige man großes Interesse für diese Art des Reisens. Hier stünden harte Konkurrenzkämpfe zwischen den Herstellern solcher Hochgeschwindigkeitszüge an, schreibt Le Soir. Alstom habe sich hierzu eine neue Waffe zugelegt, den AGV für automotice à grande vitesse.
Auch das Wirtschaftsblatt L'Echo berichtet heute über die neue Zuggeneration, die den Betreibern gut 15% Ersparnis im Vergleich zu herkömmlichen TGV-Zügen bieten wird.
Starker Rückgang der Verkaufszahlen im Einzelhandel
Auch ein anderes Thema wird von L'Echo heute auf der Titelseite aufgegriffen: sinkende Verkaufszahlen im belgischen Einzelhandel nämlich. Im Dezember des letzten Jahres habe man hier einen Rückgang um 6,9% verzeichnen müssen. Dieser Rückgang der Ausgaben hiesiger Haushalte sei beunruhigend, allerdings seien die Verkaufszahlen des Einzelhandels in der gesamten Eurozone im Dezember 2007 überraschend zurück gegangen. Der hierzulande registrierte Schwund bei den Verkaufszahlen des Einzelhandels sei im Vergleich mit anderen Ländern der Eurozone am größten gewesen. Grund für die geringeren Ausgaben der Haushalte sei vor allem die innenpolitische Krise und die Verunsicherung belgischer Verbraucher gewesen, zitiert L'Echo einen Analysten.
Belgier kauft weniger, lautet auch der Titel von De Standaard. Die Gewitterwolken, die sich seit dem letzten Sommer über der amerikanischen und europäischen Wirtschaft verdichtet hätten, würden immer bedrohlicher, schreibt das Blatt. Als Folge höherer Preise im Nahrungsmittel- und Energiebereich und der Verluste an den Börsen neige der Verbraucher in der Eurozone zu verstärkter Sparsamkeit. Er habe im Dezember letzten Jahres 2% weniger gekauft als im gleichen Vorjahreszeitraum. Dies sei der höchste Rückgang im Einzelhandel der Länder der Eurozone seit 1995. Zwar hatten Wirtschaftsexperten mit einem Rückgang gerechnet, mit dem jetzt festgestellten Ausmaß wurden diese Erwartungen aber weit übertroffen. In Belgien habe man schon vor kurzem festgestellt, dass Verbraucher für Weihnachts- oder Neujahrsgeschenke letztes Jahr weniger Geld ausgaben als sie es in der Vergangenheit taten. Im Januar schließlich sei nach Angaben vieler Geschäftsleute der Ausverkauf kein Volltreffer für den Einzelhandel gewesen.
Staatliche Gebäude sollen Haushalt retten
De Morgen macht heute mit der Schlagzeile „Verkauf staatlicher Liegenschaften wieder auf Tagesordnung der Etat-Gespräche“ auf. Die Regierung denke darüber nach, durch den erneuten Verkauf staatlicher Gebäude den Haushalt 2008 auszugleichen. Der Vorschlag komme von Justizminister Jo Vandeurzen. Dies sei bemerkenswert, schreibt De Morgen. Als dessen Partei CD&V noch die Oppositionsbank drückte, hätten die flämischen Christdemokraten solche Maßnahmen auf das schärfste verurteilt. Jetzt, wo im Staatsetat ein Defizit von gut 3,5 Milliarden Euro erwartet werde, entstünden für das Justiz- und das Innenressort große finanzielle Probleme. Die beiden zuständigen Minister, Patrick Dewael und Jo Vandeurzen wünschten sich nämlich trotz leerer Staatskassen eine Erhöhung ihrer jeweiligen Budgets. Im Innenministerium sei inzwischen sogar schon eine Liste mit Gebäuden angefertigt worden, die zum Verkauf kommen könnten. Auf den zuständigen Haushaltsminister und Vize-Premier Yves Leterme käme eine äußerst schwierige Aufgabe zu. Er müsse Wasser und Feuer bei der Erstellung des Staatshaushalts miteinander versöhnen.
Umweltverschmutzung mal anders
Het Laatste Nieuws schließlich titelt auf Seite 1 „100 Millionen Tonnen Plastik im Ozean“. Die Zeitung berichtet über einen im Nordpazifik entstandenen gigantischen Müllberg. Abfälle von Schiffen und auch vom Festland treiben im stillen Ozean zu Plastikfeldern zusammen, die fast doppelt so groß wie die Oberfläche der Vereinigten Staaten seien. Stellenweise sei der Plastikbrei 10 Meter dick. Jährlich würden unzählige Vögel und Meeressäugetiere wegen des Plastikmülls verenden. Pläne diese größte Plastikmüllhalde der Welt zu beseitigen, gibt es nach Angaben von Het Laatste Nieuws unterdessen nicht.