Der Super-Dienstag
"Drei Super-Kandidaten für einen Super-Dienstag" titelt Le Soir auf Seite 1. Sowohl die Demokraten als auch die Republikaner hätten sich zur Wahl ihres jeweiligen Präsidentschaftskandidaten in Stellung gebracht. In 21 US-Bundesstaaten wird heute über den Anwärter auf das Amt des US-Präsidenten entschieden. John McCain bei den Republikanern und Hillary Clinton sowie Barack Obama bei den Demokraten würden vermutlich morgen im Wettlauf um das Weiße Haus klarer sehen. Zwar würde in der kommenden Nacht noch nicht entschieden, wer schlussendlich für welche Partei als Präsidentschaftskandidat nominiert werde und es wäre auch weiterhin unklar, wer Präsident Bush in Washington nachfolgen werde. Doch hätte der heutige Superdienstag das Terrain dann deutlich gelichtet.
Bei den Republikanern zeichnet sich eine Nominierung von John McCain als Präsidentschaftskandidat immer deutlicher ab. Bei den Demokraten hingegen, so schreibt die Zeitung, würde auch der Vorwahlkampf in diesen Tagen noch keine definitive Entscheidung zwischen Hillary Clinton und Barack Obama bringen. In einigen Stunden, so notiert die Brüsseler Zeitung, würde noch niemand die US-Präsidentschaftswahlen gewonnen haben, einige allerdings wüssten dann definitiv, dass sie sie verloren haben.
"Super-Spannung", so lautet die Balkenüberschrift von La Libre Belgique heute zu diesem Thema. Wird der heutige Super-Dienstag eine Wende im Wettlauf um das Weiße Haus bringen, fragt die Zeitung. Zwischen den Republikanern McCain und Romney würde dies wohl zutreffen, bei den Demokraten allerdings lägen Clinton und Obama immer noch Kopf an Kopf im Wettlauf um das höchste Amt der USA. Niemals zuvor habe der Superdienstag seinen Namen so verdient wie heute. Zwar sei dieser Stichtag bei den Vorwahlen zur Investitur als Präsidentschaftskandidat bei Demokraten und Republikanern ein wichtiger Termin, doch sei in diesem Jahr der Abstand zwischen einzelnen Kandidaten so gering, dass nicht sicher sei, ob morgen wirklich bekannt wird, wer für seine jeweilige Partei ins Rennen um die US-Präsidentschaft geht.
Familiendrama in Mouscron
Vers L'Avenir bringt heute das Familiendrama, das gestern in Mouscron drei Menschenleben gefordert hatte, auf die Titelseite. Der Täter, der zunächst seinen Sohn und seine ehemalige Ehefrau tötete, bevor er selber in den Tod ging, habe weder die anstehende Rente noch die gescheiterte Ehe verkraften und verarbeiten können, glaubt die Zeitung zu wissen. Dieses Motiv habe den Zollbeamten schließlich zu seiner Tat getrieben.
Auch De Morgen berichtet ausführlich über die Bluttat. Der Täter habe seine Ex-Frau und seinen Sohn angerufen und vorgegeben, ein Problem mit seinem Wagen zu haben. Als die beiden dann in der ehemals gemeinsamen Wohnung eintrafen, habe der Zollbeamte das Feuer eröffnet, so das Blatt. Das Ehepaar habe bereits zwei Jahre nicht mehr zusammen gewohnt und war seit einigen Monaten offiziell geschieden. Nach Angaben des Bürgermeisters von Mouscron hätte es bereits seit längerem Probleme zwischen den geschiedenen Ehepartnern gegeben. Die Polizei hätte mehrfach schlichtend auftreten müssen. Unterdessen habe man in Mouscron mit Bestürzung auf das blutige Familiendrama reagiert. Nachbarn erklärten, nicht von Problemen zwischen den inzwischen geschiedenen Eheleuten gewusst zu haben.
Auch Het Laatste Nieuws hat das Familiendrama heute auf der Titelseite. Die Zeitung berichtet, dass der Täter sich nach den tödlichen Schüssen auf seinen Sohn und seine Ex-Frau in seinem Haus verschanzte und auch die herbeigerufene Polizei unter Beschuss nahm. Drei Stunden hätten Polizeibeamte versucht, den Zollbeamten zur Aufgabe zu bewegen. Vergebens. Der Mann streckte sich schließlich mit einem Kopfschuss selber nieder. Der gestern der Bluttat vorangegangene Streit, so schreibt Flanderns auflagenstärkste Zeitung, sei zwischen dem geschiedenen Paar nicht ungewöhnlich gewesen. Solche Auseinandersetzungen habe es in der Vergangenheit öfter gegeben.
Wie lange arbeitet der Belgier?
Het Belang Van Limburg titelt heute auf Seite 1: "Belgier wollen mit 62 in Rente." Diese Feststellung sei das Ergebnis einer Umfrage, die das Wirtschaftsministerium durchführen ließ. Die Erhebung weise überdies aus, dass Frauen 36 und Männer 40 Jahre lang erwerbstätig sind. Die durchschnittliche Lebensarbeitszeit liege damit in Belgien bei 38 Jahren. In Flandern würden Erwerbstätige statistisch gesehen 2,2 Jahre länger arbeiten als in der Wallonie. Für die Umfrage wurden die Angaben von Arbeitnehmern mit einem Alter über 50 Jahren erfasst und vom Wirtschaftsministerium verarbeitet. Aus dem Zahlenmaterial geht auch hervor, dass der Durchschnittswallone mit 60 und der Durchschnittsflame mit 61 seine Berufslaufbahn beendet und in den Ruhestand tritt.
Auch De Standaard bringt heute Arbeitsmarktdaten auf die Titelseite. Die flämische Tageszeitung schreibt hierzu, dass die Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen mit einem Migrationshintergrund stellenweise um die Hälfte zurückgegangen ist. Vor allem in der Provinz Limburg sowie in Mechelen hätten sich die Arbeitslosenzahlen bei dieser Personengruppe im Vergleich zu vor zwei Jahren halbiert.