De Standaard erklärt: Gegen das Prinzip des Klimaplans kann man nicht viel einwenden. Doch seine Umsetzung ist äußerst komplex und die Debatte darüber führt zu Spannungen zwischen den Mitgliedsstaaten. Die Einführung des Plans ist vielleicht problematisch, doch uns erwarten enorme Herausforderungen. Wenn Probleme unvermeidlich sind, muss man sie sofort und effizient anpacken. Ein Pionier kann seinen teuer bezahlten Vorsprung schnell zurückverdienen. Die Anstrengungen, die die Kommission vorschlägt, sind keine Ausgaben, sondern Investitionen. Damit beweist die EU ihren Mehrwert. Kein einziger Mitgliedsstaat kann in dieser Problematik allein eine Rolle spielen. Wenn es die Union nicht gäbe, müsste man sie jetzt erfinden.
Het Volk meint: Um den Klimawandel zu bekämpfen, muss man massiv in bestehende oder neue Initiativen investieren. Wenn man die richtige Entscheidung trifft, zahlen diese Anstrengungen sich aus. Die Klagen über die hohen Kosten des Klimaplans sind unsinnig, wenn man weiß, dass eine unveränderte Politik ein Vielfaches kosten wird.
Auch Le Soir lobt die Kommission. Indem sie den 27 Ländern auferlegt, 1% ihres Bruttoinlandsprodukts für die Zukunft unseres Planeten auszugeben, verwendet sie einen Mechanismus, der zu ihrem Wohlstand beigetragen hat und den Frieden garantierte. Mit dem Ziel, die CO²-Emissionen um 20 % zu senken, bleibt Europa hinter den Forderungen der Wissenschaftler zurück, die lieber 40 % gesehen hätten. Die Zeit bis zur endgültigen Verabschiedung dieser Maßnahmen durch alle Mitgliedsstaaten im kommenden Jahr wird entscheidend sein. Die Kosten sind im Vergleich zu dem, was Untätigkeit herbeiführen würde, sehr gering.
Für La Libre Belgique hat die Kommission eine ehrgeizige Strategie entworfen, um gegen die Erwärmung der Erde zu kämpfen und die Herzen der europäischen Bürger wieder zu erobern. Sie hat auch den Lobbys Widerstand geleistet. Sie zwingt Unternehmen und Mitgliedsstaaten zu Anstrengungen. Niemand hat behauptet, dass ein solcher Wandel schmerzlos und kostenlos durchzuführen ist. Wir haben aber keine andere Wahl, wenn wir den künftigen Generationen eine Zukunft sichern wollen.
De Tijd behauptet: Europa hat genügend Gewicht, um eine grüne Wirtschaft einzuführen, manchmal gegen den Willen der politischen Führer in den Mitgliedsstaaten. Sie werden zu unpopulären Maßnahmen verpflichtet. Doch die Klimapolitik ist ein Zukunftsbild, wie man es von Europa erwarten kann. Für die Betriebe und den Energiesektor wird es zur neuen Referenz.
Het Belang van Limburg untersucht die Klagen der europäischen Industrie. Sie waren vorhersehbar. Sie behauptet, der Klimaplan werde zum Abbau zahlreicher Arbeitsplätze führen und Europa zu einem grünen Paradies auf einem wirtschaftlichen Kirchhof machen. Die Unternehmer gebrauchen falsche Argumente. Nichts gegen die Erwärmung tun, würde uns mittelfristig viel mehr kosten.
Gazet van Antwerpen kritisiert den Klimaplan. Belgien wird jetzt seine Atomkraftwerke nicht schließen können. Atomstrom wird unverzichtbar. Sich nur auf erneuerbare Energie verlassen, wäre Selbstmord. Der Klimaplan kostet auch die europäischen Betriebe viel Geld. Die Unternehmen in anderen Kontinenten haben nicht diese Ausgaben. Das ist Wettbewerbsverfälschung mit schweren sozialen und wirtschaftlichen Folgen.
De Morgen antwortet darauf: Der Protest der belgischen Wirtschaftskreise klingt besonders hohl, wenn man die Resultate der Umweltstudie der bekannten amerikanischen Universitäten Columbia und Yale liest. Sie sind eine regelrechte Blamage für Belgien. Wenn sie den Ruf des Landes noch weiter zerstören wollen, müssen die Wirtschaftslobbys nur weiterhin den Kopf in den Sand stecken und über die Kosten klagen, die eine dringend notwendige Umwelt- und Klimapolitik ihnen auferlegt.