"Grünes Auto" das Top-Thema des Autosalons
Het Volk stellt fest: Die täglichen Staus und der Smogalarm haben schon dazu geführt, dass viele Bürger sich Fragen stellen. Die Städte, die das Auto aus ihrem Zentrum verbannt haben, verzeichnen steigende Besucherzahlen. Die Behörden können den Gebrauch des Autos mit verschiedenen Maßnahmen einschränken, die die Umwelt verschmutzende Wagen höher besteuern und umweltfreundliche fördern. In Belgien steht man damit erst am Anfang. Alle Bürger werden erst mehr Rücksicht auf die Umwelt nehmen, wenn sie die neue Politik in ihrer Brieftasche zu spüren bekommen.
Die Alternativen für das Auto sprechen die Bürger nicht an, findet Gazet Van Antwerpen. In Flandern kann man die meisten öffentlichen Verkehrsmittel kostenlos benutzen. Dennoch legen mehr als die Hälfte der Bürger den Arbeits- und Schulweg mit dem Auto zurück. Der kostenlose Nahverkehr hat trotz bedeutender finanzieller Mittel zu wenig Menschen überzeugen können, ihr Auto stehen zu lassen. Unterdessen hat die Eisenbahn erneut ihren Ruf geschädigt. Diese schlechte Werbung schreckt neue Kunden ab und ist kein Argument, um die Bürger von der Straße auf die Schiene zu bringen.
Streik bei Ford-Zulieferer
Die Zulieferbetriebe des limburgischen Ford-Werks haben mit Streiks für Lohnerhöhungen für einen Produktionsausfall im Montagewerk gesorgt. Het Belang Van Limburg warnt die Arbeiter und Gewerkschaften, gut zu überlegen, was sie tun. In Zulieferbetrieben ist die Lohnmasse weniger ausschlaggebend. Die just in time-Belieferung über ein Fließband gestattet es Ford, ohne Lager zu arbeiten, kostengünstiger und konkurrenzfähiger zu sein als andere Ford-Werke. Doch wenn ein Zulieferbetrieb streikt, fällt die Produktion in kurzer Zeit überall aus. So etwas darf sich nicht wiederholen. Sonst wird die amerikanische Führung des Konzerns sich Investitionen in Limburg für neue Modelle zweimal überlegen.
Belgische Geldsorgen
Het Laatste Nieuws meldet: Zum ersten Mal seit zwanzig Jahren folgen nicht mehr alle Löhne der Entwicklung der Lebenshaltungskosten. Vor allem die 370.000 Angestellten der Telekommunikations-, Computer-, Tourismus-, Druckerei- und Baubetriebe haben keine volle Indexierung ihrer Gehälter mehr. Während die Preise im vergangen Jahr um 2,6% stiegen, wurden die Gehälter nur um 1,8% angehoben. Wer noch glaubt, dass die belgischen Gehälter völlig an die Entwicklung der Verbraucherpreise gebunden sind, macht sich etwas vor. Belgien war bisher das einzige Land Europas, in dem Arbeitnehmer automatisch höhere Löhne erhalten, wenn das Leben teurer wird. Dieses System, das Jahrzehnte lang sozialen Frieden garantierte, kracht jetzt in seinen Fugen. Der Hauptgrund dafür ist, dass die Gewerkschaften nicht mehr so stark sind wie in den 70er Jahren.
De Morgen bringt die Schlagzeile: Die Belgier sind immer stärker verschuldet. Im vergangenen Jahr notierte die Kreditzentrale der Nationalbank 7,5 Millionen Anleihen, eine Steigerung von 5% in einem Jahr und von 75% seit 2003. Nahezu 5 Millionen Belgier haben einen Kredit abzubezahlen, und die Anleihen für kleine Summen bis zu 5.000 Euro stiegen um fast 19%.
De Tijd kritisiert die Drohung der Europäischen Zentralbank, die Inflation mit einer Anhebung der Zinsen zu bekämpfen. Dadurch wird die Finanzierung der Banken und Betriebe nur verteuert. Eine Anhebung der Leitzinsen kann die europäische Wirtschaft in eine Rezession stürzen. Eine kurzfristige höhere Inflationsrate ist immer noch besser als ein wirtschaftlicher Scherbenhaufen.
Belgische Probleme
De Standaard berichtet auf seiner Titelseite: Die Polizei hat die Bekämpfung der Gewalt zu ihrer Priorität gemacht. Der nationale Sicherheitsplan für die kommenden fünf Jahre legt den Nachdruck auf die Bekämpfung von Gewalt und Sittendelikten, aber auch der finanziellen Kriminalität, des Drogenhandels und des Schwindels mit gefährlichen Abfällen. Die Bekämpfung des Terrorismus genießt absoluten Vorrang.
Le Soir bringt ein ausführliches Gespräch mit dem MR-Vorsitzenden und Vizepremier Didier Reynders. Er fordert die Frankophonen zur Verwirklichung eines gemeinsamen Projekts auf. Sie müssten auch aufhören, zu allem Nein zusagen. Die Probleme zwischen Flandern und der Wallonie seien kultureller und sprachlicher Natur, aber vor allem auf die unterschiedliche wirtschaftliche und soziale Entwicklung zurückzuführen.