Die Runde der zwölf wird die Runde der achtzehn
„Ein kleiner Insiderclub um den Staat zu reformieren“, titelt Le Soir auf Seite 1. Die Zeitung berichtet in ihrer heutigen Ausgabe, dass schlussendlich 18 Politiker sich ab kommender Woche unter der Leitung von Yves Leterme über das mögliche Aussehen der nächsten Verfassungsreform beugen werden. In dieser Arbeitsgruppe seien drei Parteien besonders gut vertreten: hierzu gehören die CD&V/N.VA auf flämischer und die MR und die PS auf französischsprachiger Seite. Ebenfalls in das Gremium berufen wurden Altpremier Jean-Luc Dehaene und Regierungschef Guy Verhofstadt.
Das Gleichgewicht zwischen den beiden Sprachgruppen, so Le Soir, sei bei der Zusammenstellung des Gremiums genau beachtet worden. Neun französischsprachige und neun flämische Politiker werden miteinander am Tisch sitzen. So viel zur Zusammenstellung der Arbeitsgruppe. Das Wesentliche liege allerdings woanders. Wie soll es gelingen, rasch Lösungen herbeizuführen, nachdem 6-monatige Koalitionsverhandlungen zu einer Mitte-Rechts-Regierung hierzu nicht ausgereicht hatten, fragt das Blatt und glaubt die Lösung hierzu in engen Kontakten zwischen einigen der Mitglieder der Arbeitsgruppe „Staatsreform“ zu erkennen.
Preise steigen - auch beim Restaurantbesuch
La Libre Belgique macht heute mit der Balkenüberschrift „Restaurantrechnung wird teurer“ auf Seite 1 auf und berichtet, dass steigende Lebensmittel- und Energiepreise den Gaststätten die Gelegenheit bieten würden, ihre Preise zu erhöhen. Um die Kundschaft derweil nicht zu verlieren, versuchen viele Restaurantbetreiber ihre Speisekarte anzupassen und günstigere Gerichte anzubieten.
Trotzdem müssten die Gaststätten Preissteigerungen von 15 bis 25% verkraften. Deshalb sei die Zahl jener Restaurants, die, wenn auch fein dosiert, ihre Preise in der Speisekarte bereits leicht angehoben haben, deutlich gestiegen. Derweil sind auch die Verbraucher bei Tisch preisbewusst. Oftmals würden die Kunden nicht das bestellen, was ihnen wirklich schmeckt, sondern aufgrund des Preises auf eine andere Speise ausweichen, zitiert La Libre Belgique den Vorsitzenden des wallonischen Hotel- und Gaststättenverbandes.
"Volle Betten" in belgischen Krankenhäusern
La Dernière Heure informiert heute ausführlich über den hohen Belegungsgrad zahlreicher Kliniken im Land. „Krankenhäuser zu 90% belegt“, titelt die Zeitung und bemerkt, dass zahlreiche Unternehmen in Flandern und der Wallonie derzeit eine hohe Zahl von Krankmeldungen registrieren. Schnupfen, Grippe und Darmkatarr sind derzeit die häufigsten Ursachen für das Fernbleiben vom Arbeitsplatz. Im flämischen Landesteil sind es vor allem Erkrankungen der Luftwege, die zahlreiche Krankenhäuser an den Rand ihrer Aufnahmekapazitäten bringen. Auch viele Kinder oder Säuglinge sind hiervon betroffen.
In Brüssel und der wallonischen Region würden auch die Apotheken mit einer deutlich erhöhten Nachfrage im Bereich der Grippemittel konfrontiert. Die meiste Sorge bereite derweil im französischsprachigen Landesteil eine bis zu 30-prozentige Steigerung der Fälle von Infektionen der Atemwege und der Lunge. In der Provinz Luxemburg sind einige Krankenhäuser bereits vollständig belegt. Auch in Brüssel sorgen Atemwegserkrankungen für hohe Belegungszahlen der dortigen Krankenhäuser. Hier sei, so schreibt die DH, aber in den meisten Kliniken noch Platz für die Aufnahme neuer Patienten.
„Jeder 5. Patient kämpfe mit akuten Atemwegsinfektionen“, titelt De Morgen. Dies führe nicht nur zu übervollen Wartezimmern bei Hausärzten, sondern verursache auch Hektik in den Hospitälern. Am häufigsten werden derzeit ältere Menschen von diesen Infektionskrankheiten geplagt. Für sie ist eine stationäre Aufnahme zur Behandlung der Infektion im Krankenhaus oftmals unausweichlich. Deshalb seien die Kliniken überall in Flandern überfüllt.
In den Provinzen Antwerpen, Limburg und Westflandern mussten die meisten Krankenhäuser zusätzliche Bettenkapazitäten schaffen und unbenutzte Räume zu Krankenhauszimmern umfunktionieren, um so dem Ansturm an Patienten gerecht werden zu können. Allerdings, so De Morgen, sei davon auszugehen, dass die Situation sich in 14 Tagen wieder normalisiert haben wird.
Heizöl-Fonds soll aufgestockt werden
Mehrere Zeitungen berichten heute auch über die Entscheidung des Kernkabinetts von Premier Verhofstadt, den Fond für Heizkostenzuschüsse aufzustocken und mehr Geld zur Unterstützung sozial Schwacher beim Ankauf von Heizöl bereitzustellen.
Het Laatste Nieuws titelt hierzu, “Heizölfond verdoppelt” und berichtet, dass vermutlich gut 20 Millionen Euro mehr als bisher geplant für Heizkostenzuschüsse der Regierung bereit gestellt werden.
Rotes Kreuz führungslos
Gazet van Antwerpen schließlich berichtet auf Seite 1, dass Prinz Laurent nach dem Veto seines Vaters König Albert II, nicht den Vorsitz des belgischen Roten Kreuzes übernehmen wird. Ein Wechsel an der Spitze war dort nach dem Rücktritt von Prinzessin Astrid zum 1. Januar nötig geworden.