Beginnen wir mit Het Nieuwsblad, wo es heißt, dass die Belgier seit den achtziger Jahren nicht mehr so pessimistisch in die Zukunft geschaut haben wie derzeitig. Eine große Mehrheit befürchtet, dass es in der nächsten Zeit so gut wie unmöglich sein wird, noch etwas zu sparen. Zurückzuführen ist dies in erster Linie auf die schlechten wirtschaftlichen Neuigkeiten, von denen die Zeitungen in letzter Zeit voll sind.
Euthanasie auch für Minderjährige und Demenzkranke?
Das Grenz-Echo meldet auf Seite eins, dass die Sterbehilfe, die bei uns seit zehn Jahren gesetzlich erlaubt und geregelt ist, künftig möglicherweise auch für Minderjährige und Demenzkranke gelten soll. Dazu heißt es im Leitartikel von Het Laatste Nieuws: Die Politik sollte sich für dieses Thema ausreichend Zeit nehmen, denn schließlich geht es hier um ein Gesetz über Leben und Tod. Besonders sensibel ist eine mögliche Sterbehilfe für Demenzkranke, wie zum Beispiel Alzheimerpatienten, die möglicherweise nicht mehr selbst über ihr Lebensende entscheiden können, sodass ihre Angehörigen darüber beschließen müssen. Es sollte jedoch weiterhin das Prinzip gelten, dass in unserer heutigen Gesellschaft jeder Bürger in eigener Verantwortung über das Ende seines Lebens entscheiden kann, wenn er unheilbar krank ist und unerträgliche Schmerzen leidet.
Gesundheit im Fokus
Bleiben wir beim Thema Gesundheit mit La Libre Belgique, der zufolge die Europäische Kommission noch schärfer gegen das Rauchen vorgehen will. Im Prinzip wird sie heute einen Vorschlag verabschieden, wonach die Gefahren der Zigarette noch deutlicher und größer auf der Packung angegeben werden müssen. Die Warnung muss mindestens 75 Prozent der Packungsgröße einnehmen. Außerdem soll die genaue Menge Nikotin und Kohlenmonoxid angegeben und das Beifügen von Geschmacksaromen verboten werden.
Gazet van Antwerpen befasst sich ebenfalls mit unserer Gesundheit, und zwar mit dem Hinweis, dass hierzulande das Risiko des zu hohen Blutdrucks unterschätzt wird. Wie aus dem Artikel hervorgeht, sind über zwei Millionen Landsleute davon betroffen, doch die Hälfte von ihnen weiß es nicht mal, obwohl Bluthochdruck mehr Todesfälle verursacht als zum Beispiel Krebs. Bei den meisten Patienten lässt sich die Krankheit mit Medikamenten gut behandeln, doch in gewissen Fällen ist eine Operation erforderlich, die einige Tausend Euro kostet, bisher von der Krankenkasse jedoch nicht zurückgezahlt wird. Eine Beteiligung der Krankenversicherung an einem solchen Eingriff wäre sicherlich kein übertriebener Luxus, so urteilen zahlreiche Experten.
Häuser deutlich billiger?
L'Echo befasst sich mit der Prognose, dass bei uns in der nächsten Zeit die Preise für Häuser und Wohnungen zurückgehen könnten. Es gibt sogar Voraussagen von bis zu minus 15 oder gar 20 Prozent. Dafür müssten allerdings einige Kriterien eintreten, die sich heute nur teilweise abzeichnen, nämlich strengere Bedingungen bei der Vergabe von Krediten, ein Anstieg der Zinssätze und die Streichung der Steuervorteile beim Kauf einer Immobilie.
Europa und die belgische Autobahnvignette
Le Soir beschäftigt sich mit dem Projekt zur Einführung einer Autobahnvignette in Belgien, das in seiner derzeitigen Form von der Europäischen Kommission abgelehnt wird. Europa bemängelt in erster Linie, dass die Belgier die Vignette in jedem Fall für ein ganzes Jahr bezahlen müssen, während Ausländer sie für eine Woche, einen Monat oder für ein Jahr erwerben können. Das ist in den Augen Europas eine unzulässige Diskriminierung. Damit ist der Entwurf allerdings noch längst nicht begraben, denn die drei Regionen des Landes, die dafür verantwortlich zeichnen, sind zuversichtlich, dass sie die europäischen Bedenken gegen die belgische Autobahnbenutzungsgebühr mittels einiger Anpassungen aus der Welt schaffen können.
Schön wäre es…
Zum Schluss noch ein Blick auf La Dernière Heure, die es für möglich hält, dass eines Tages eine Art Universalzulage in Belgien eingeführt werden könnte. Demnach erhielte jeder Einwohner, anstelle der zurzeit üblichen Sozialbeihilfen, eine staatliche Unterstützung von der Wiege bis zum Tod - und zwar 400 Euro monatlich für Kinder und 800 Euro für Erwachsene. Utopie oder eine machbare Zukunftsvision - das ist die Frage.
Bild: Sebastien Bozon (afp)