Die Balkenüberschriften in Gazet van Antwerpen und Het Belang van Limburg spiegeln das Familiendrama von Diest wieder: "Eine Mutter tötet drei ihrer fünf Kinder." Anschließend versucht sie, sich selbst das Leben zu nehmen.
Diesbezüglich werden die psychischen Probleme der Frau infolge einer schweren Krankheit hervorgehoben. Het Belang van Limburg beschreibt sie als unermüdliche Mutter, die nach Aussagen von Nachbarn ständig mit ihren Kindern beschäftigt war.
Ein Psychiater erläutert, dass viele Mütter, die ihre Kinder umbringen, dies aus einem einzigen Grund tun: Sie wollen sie nach ihrem eigenen Tod nicht alleine lassen. Die einen schreiten spontan zur Tat, die anderen nach reiflicher Überlegung.
L’Avenir erinnert auf Seite eins an eine andere Katastrophe, die sich heute vor genau einem Jahr im Zentrum von Lüttich abspielte: Ein Mann tötete mit Granaten und einem Sturmgewehr fünf Menschen. Weitere 120 wurden verletzt. Heute findet am Ort des Geschehens eine schlichte Zeremonie der Erinnerung statt. Reden sollen keine gehalten werden. Dagegen soll die Musik durch mehrere Trompeter, die speziell für diesen Anlass einige Stücke komponiert haben, umso stärker im Vordergrund stehen. Anwesend bei der Gedenkfeier werden auch Königin Paola und Premierminister Di Rupo sein.
Mitmachen oder hinterherlaufen
La Libre Belgique befasst sich in ihrem Leitartikel mit dem heute beginnenden zweitägigen Gipfeltreffen der europäischen Staats- und Regierungschefs in Brüssel. Einen Schwerpunkt dabei bildet das Konzept von Ratspräsident Van Rompuy zu einer echten Wirtschafts- und Währungsunion. Es geht also um eine Vertiefung des europäischen Einigungsprozesses, in dessen Mittelpunkt der Euro stehen wird.
Jene Mitgliedsstaaten, die die Gemeinschaftswährung bislang ablehnen, sollten wissen, dass jene, die den Euro haben, in Zukunft den Kern der Union bilden und folglich auch die Marschrichtung angeben werden. Folglich haben sie keine andere Wahl, als sich ebenfalls für den Euro zu entscheiden, oder den anderen hinterher zu laufen.
"Grünen Tagträumern" gehört die Zukunft
De Standaard macht auf mit dem Ergebnis einer wissenschaftlichen Untersuchung, der zufolge Belgien bis zum Jahr 2050 vollständig auf grüne, beziehungsweise erneuerbare Energie umschalten könnte. Das wäre theoretisch wie praktisch machbar, würde allerdings Investitionen von 300 bis 400 Milliarden Euro erfordern.
Kommentierend heißt es dazu: Bisher ist energiepolitisch hierzulande nur wenig entschieden worden und die getroffenen Entscheidungen wie die Schließung von Kernkraftwerken werden nicht ausgeführt, weil dann angeblich die Energieversorgung des Landes nicht gesichert wäre. Dabei könnten wir durchaus dem deutschen Beispiel folgen. Vorausgesetzt, man brächte den politischen Mut dazu auf.
Zum gleichen Thema notiert De Morgen: Noch vor zehn Jahren wäre jeder, der behauptet hätte, dass Belgien vollständig auf erneuerbare Energien umschalten könne, als grüner Tagträumer verspottet worden. Heute ist dies eine glaubwürdige Alternative und in weiteren zehn Jahren werden wir überzeugt sein, dass es gar nicht mehr anders geht.
Le Soir hebt auf seiner Titelseite hervor, dass die belgischen Verbraucher immer preisbewusster werden, das heißt die Preise vergleichen, bevor sie sich für ein Angebot entscheiden. Das hat sich in jüngster Zeit bei Strom und Gas gezeigt, aber auch beim Telefonieren. Dagegen spielt der Wettbewerb im Bereich Banken und Versicherungen noch keine große Rolle im Verhalten der Konsumenten. Was die Preise für Lebensmittel betrifft, so gibt es hier nur wenig Hoffnung, dass diese in absehbarer Zeit günstiger werden, nachdem die Supermärkte sich entschieden haben, ihren seit Monaten andauernden Preiskrieg einzustellen und sich stattdessen mehr auf Qualität zu konzentrieren.
Wer fährt vernünftiger - Flamen oder Wallonen?
La Dernière Heure weiß zu berichten, dass in Belgien täglich 134 Führerscheine entzogen werden. Die wichtigsten Gründe dafür sind Alkohol und Drogen am Steuer. Dabei unterstreicht die Zeitung den großen Unterschied zwischen Flandern und der Wallonie. Die Untersuchung ergab, dass im flämischen Landesteil bis zu zehnmal mehr Fahrer ihren Führerschein abgeben müssen. Liegt das nun daran, dass in Flandern mehr kontrolliert wird, oder sind die Autofahrer in der Wallonie vernünftiger? Dreimal dürfen Sie raten.
Bild: Bruno Fahy (belga)