"Die Angst vor dem Schnee-Chaos", titelt Het Nieuwsblad. "Weißes Elend", schreibt Gazet van Antwerpen auf Seite eins. "Auf in den Kampf!", meint L'Avenir. Bis zu zehn Zentimeter Neuschnee werden belgienweit erwartet. Auf den Straßen - vor allem im Berufsverkehr - dürfte das für Probleme sorgen. Durch die sinkenden Temperaturen könnte es am Abend spiegelglatte Fahrbahnen geben. Belgiens größter Automobilverband Touring rät dazu, unnötige Autofahrten zu vermeiden. Und: Wer keine Winterreifen hat, sollte heute nicht auf die Straße.
Unter anderem De Standaard berichtet von der dramatischen Rettungsaktion vor der niederländischen Nordseeküste. Dort waren am Mittwoch zwei Containerschiffe zusammengestoßen. Vermutlich elf Menschen kamen dabei ums Leben. 13 Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden - das ist auch das Verdienst belgischer Retter, schreibt die Zeitung. Die belgische Küstenwache war mit Seaking-Hubschraubern und Rettungstauchern im Einsatz und konnte sieben Menschen aus dem Wasser lebend bergen. "Es war ein Kampf gegen die eiskalten Fluten", erklärt einer der an der Rettungsaktion beteiligten Soldaten.
Der Autofrachter Baltic Ace aus den Bahamas war von Zeebrügge nach Finnland unterwegs, als er mit dem Containerschiff CorvusJ aus Zypern, das von Schottland nach Antwerpen fuhr, zusammenstieß. Innerhalb von nur 15 Minuten war der Autofrachter gesunken.
Neuer Anti-Islamfilm angekündigt
Wie Het Laatste Nieuws auf seiner Titelseite bemerkt, ist der Terroralarm in Belgien erhöht worden. Ab heute gilt Stufe drei von vier. Polizei und Sicherheitsdienste sind in erhöhter Alarmbereitschaft. Grund ist ein neuer Anti-Islamfilm, der nächste Woche veröffentlicht werden soll. In dem Streifen stellt ein pakistanischer Ex-Moslem den Propheten Mohamed als Vergewaltiger und Kinderschänder dar. Konkrete Drohungen gegen Belgien gibt es nicht. Das Innenministerium will sich dennoch gegen mögliche Ausschreitungen wappnen.
L'Avenir befasst sich mit dem belgischen Burka-Verbot, das gestern vom Verfassungsgericht bestätigt wurde. Geklagt hatten zwei muslimische Frauen, die wegen Tragens einer Vollverschleierung in der Öffentlichkeit bestraft worden waren. Die Zeitung ist hocherfreut über das Gerichtsurteil. Endlich steht fest, dass die Vollverschleierung nicht mit unserer Verfassung und unseren Grundwerten vereinbar ist. Mit dem Argument, dass ihre religiösen Freiheiten eingeschränkt würden, sind die extremistischen Frauen und ihr Umfeld nicht durchgekommen. Bleibt zu hoffen, dass die Burkas vollständig aus unserem Straßenbild verschwinden und dass die Polizei überall im Land mit derselben Härte dagegen auftritt.
Kultur soll's mal wieder richten
La Libre Belgique blickt auf das heutige Treffen zwischen den flämischen und wallonischen Ministerpräsidenten. Das Blatt bezeichnet die Zusammenkunft als historisch. Die beiden großen Sprachgemeinschaften des Landes wollen ein Zusammenarbeits-Abkommen im Bereich Kultur auf den Weg bringen. In über 30 Jahren Föderalismus ist so etwas zwischen Flandern und der Wallonie noch nie zustande gekommen. Auch der jahrzehntelange Streit um die botanischen Gärten von Meise soll beendet werden.
Laut Het Laatste Nieuws hält Schwarzgeld den belgischen Fußball am Leben. Eine Reportage des flämischen Rundfunks hat gezeigt, dass sechs von sieben Clubs von der Provinzklasse bis zur ersten Liga auf Schwarzgeld-Angebote eingegangen sind. Ein Reporter hatte sich als potenzieller Investor ausgegeben und zum Teil Schwarzgeld aus kriminellen Geschäften in Aussicht gestellt. Aus einem anderen Bericht der Zeitung geht hervor, dass viele Spieler in den unteren Fußballklassen in Belgien noch immer an der Steuer vorbei bezahlt werden. Das Ganze läuft ab wie im Klischee, sagt ein Fußballspieler anonym aus. "In der Kantine bekommen wir einen braunen Umschlag zugesteckt."
EM 2020: Eröffnung oder Finale in Brüssel?
De Morgen berichtet über ein umstrittenes Vorhaben der Steuerämter. Sie wollen künftig kontrollieren, ob Fußballvereine Mehrwertsteuer auf kostenlose Getränkemarken entrichten. Die Bons werden vor allem nach Jugendspielen an die Fußballspieler verteilt. Das Blatt spricht von einem Schlag ins Gesicht für tausend Ehrenamtliche im Land. Die Eltern fahren ihre Kinder mehrmals pro Woche zum Fußball, zeigen ihnen, was es heißt, sich in einem Verein einzusetzen, wie man mit Sieg und Niederlage im Leben umgeht, und als Dank müssen sie jetzt noch draufzahlen.
Het Belang van Limburg fragt: Haben die Steuerämter eigentlich nichts Besseres zu tun? Die Ehrenamtlichen müssen Mehrwertsteuer auf kostenlose Getränkemarken zahlen, während die Clubs ungestraft Schwarzgeld reinwaschen und große Konzerne in Belgien kaum oder gar keine Steuern zahlen.
La Dernière Heure widmet ihre Titelseite der Fußballeuropameisterschaft 2020. Die Geburtstagsausgabe soll über ganz Europa verteilt werden. Wie die Zeitung aus guter Quelle erfahren hat, sollen entweder das Eröffnungsspiel oder das Finale in Brüssel stattfinden.
Archivbild: Mario Laporta (afp)