"Tödliches Straßenrennen", schreibt Het Belang van Limburg auf seiner Titelseite. "Ein Toter und vier Schwerverletzte", titelt Het Laatste Nieuws.
Wie Gazet van Antwerpen berichtet, sind die beiden Unfallfahrzeuge mit knapp 200 Stundenkilometern am Sonntagmorgen an einem Kreisverkehr im limburgischen Bree zusammengestoßen. Ein Auto wurde über 30 Meter durch die Luft geschleudert.
Der Polizei sind die Hintergründe des tragischen Unfalls rätselhaft. Im Porsche des Toten haben die Ermittler eine große Summe Bargeld gefunden. Das Opfer war der Justiz unter anderem wegen Drogendelikten bestens bekannt. Die fünf Unfallbeteiligten stammen aus Antwerpen und dem niederländischen Eindhoven und haben alle marokkanische Wurzeln, so Het Nieuwsblad.
Halbbruder bleibt im Gefängnis
Ein anderes Titelthema ist der gestrige Ausbruch eines Straftäters aus dem Brüsseler Gefängnis von Saint-Gilles. Het Laatste Nieuws notiert: "Bruder nimmt Platz von Häftling ein." Nach dem Besuch seines Halbbruders konnte der 23-jährige Gefangene die Haftanstalt problemlos verlassen. Er war wegen Drogendelikten, Betrugs und Vergewaltigung verurteilt worden und sollte bis 2022 hinter Gittern bleiben. Dem Halbbruder, der dem Verurteilten zur Flucht verholfen hat und freiwillig im Gefängnis geblieben ist, droht jetzt eine Haftstrafe von bis zu einem Jahr.
Het Nieuwsblad meint: Ein Gefängnisausbruch gelingt offenbar mit den einfachsten Mitteln. Mal springt ein Straftäter aus einem fahrenden Gefangenentransporter, mal aus einem offenen Fenster. Es wurde auch schon aus Versehen ein falscher Häftling freigelassen. Zu oft läuft etwas schief in den belgischen Gefängnissen. Wo liegt der Grund dafür? Ist es die Ausbildung der Wachleute? Oder sind es andere Umstände wie zu wenig Personal oder die hoffnungslose Überbelegung der Haftanstalten? Was auch immer es ist: Eine Lösung muss dringend her.
Di Rupo war zum Verlieren verdammt
La Libre Belgique hat die Belgier gefragt, was sie vom Haushalt der Regierung Di Rupo halten. Zwei Drittel der Befragten befürchten, dass die Beschlüsse negative Auswirkungen auf die Kaufkraft haben werden. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung findet, dass die Maßnahmen zur Wiederankurbelung der Wirtschaft gemessen am Ausmaß der Krise nicht ausreichend sind. Das ist das große Paradox, meint die Zeitung. Auf der einen Seite sind sich die Leute bewusst, dass es dem Haushalt an Mut und Vision fehlt. Auf der anderen Seite sind die Belgier aber nicht bereit, den Gürtel noch enger zu schnallen. Die Abschaffung des Indexsystems beispielsweise ist für 60 Prozent der Bevölkerung weiterhin tabu. In diesem Kontext, so das Blatt, konnte Elio Di Rupo es von vornherein niemandem Recht machen: Er war zum Verlieren verdammt.
Le Soir und De Morgen haben den Belgiern die Sonntagsfrage gestellt und veröffentlichen heute ihr traditionelles Politbarometer. Stärkste Kraft im Süden des Landes bleibt die PS von Premierminister Di Rupo. Sie muss aber Federn lassen. Die liberale MR hingegen gewinnt in der Umfrage Stimmen hinzu. In Flandern bleibt die nationalistische N-VA größte Partei, verliert aber zum ersten Mal wenige Stimmen.
Het Laatste Nieuws schreibt: Die Partei von Bart De Wever stößt an ihre Grenzen. Die flämischen Regierungsparteien legen dagegen zum ersten Mal seit langem wieder zu. CD&V, SP.A und OpenVLD gewinnen in der Umfrage jeweils über ein Prozent.
Le Soir findet: Die politischen Gegner der Nationalisten sollten jetzt schnell tätig werden. Sie müssen Flandern zeigen, dass sie in der Lage sind, den Norden des Landes nach vorn zu bringen. Gleichzeitig müssen sie die Argumente der N-VA systematisch entkräften. Sie müssen beweisen, dass die Föderalregierung handelt.
Wie man arm wird
De Morgen befürchtet, dass der soziale Dialog scheitern könnte, bevor er überhaupt begonnen hat. Arbeitgeber und Gewerkschaften müssen demnächst ein neues Rahmentarifabkommen aushandeln. Weil die Regierung Lohnmäßigung verordnet hat, droht die sozialistische Gewerkschaft jetzt, die Gespräche zu boykottieren. Die Zeitung findet die abweisende Haltung und den Konfrontationskurs bedauerlich.
Ähnlich sehen es De Standaard und Het Laatste Nieuws. Sie befürchten sogar das Ende des sozialen Dialogs. Sie können die starre Haltung der Gewerkschaften nicht nachvollziehen. In die Armut rutscht man ab, wenn man seinen Job verliert. Nicht aber, wenn man in Krisenzeiten keine Gehaltserhöhung bekommt.
Wie De Standaard schreibt, lassen sich einige belgische Geheimagenten sehr einfach im Internet aufspüren. Schuld sind soziale Netzwerke wie LinkedIn und Facebook. In die Spalte Arbeitgeber haben einige "Belgischer Staatsschutz" eingegeben. Der Geheimdienst will nicht sagen, ob es sich dabei um echte Mitarbeiter oder Trittbrettfahrer handelt.
Bild: Yorick Jansens (belga)