"Auf grässliche Weise umgebracht", titelt Het Nieuwsblad auf Seite eins. Auch La Dernière Heure berichtet über den schrecklichen Vierfachmord in der Brüsseler Stadtgemeinde Etterbeek. Einer indischen Mutter sowie ihren drei, fünf und sieben Jahre alten Kindern wurde zuhause die Kehle durchgeschnitten. Der Vater, ebenfalls indischer Abstammung, hat seine Angehörigen tot und blutüberströmt in der Wohnung aufgefunden. Der 39-Jährige lebt seit über 20 Jahren in Belgien und arbeitet als Hilfskoch in einem Brüsseler Restaurant. "Das ganze Viertel steht unter Schock", so die Zeitung. Freunde und Angehörige legen Blumen und Kuscheltiere vor dem Haus der Familie nieder. Laut Het Belang van Limburg muss der Täter ein Bekannter der Familie sein. Nirgendwo haben die Ermittler Einbruchsspuren gefunden.
Grausamer Mord in Etterbeek
Nach Informationen von Het Laatste Nieuws haben Polizei und Staatsanwaltschaft einen Kollegen des Vaters im Visier. Dabei soll es sich um einen Flüchtling aus Bangladesch handeln. Wie das Blatt weiter schreibt, soll er eifersüchtig gewesen sein auf die bessere Position des Familienvaters innerhalb der Restaurantküche. Außerdem fehlt dort seit der Tat ein großes Messer. Und: Der Tatverdächtige ist seit dem Wochenende spurlos verschwunden.
Bahnfahrer sind stinksauer
Le Soir beschäftigt sich mit dem für Mittwoch geplanten landesweiten Bahnstreik. 24 Stunden lang liegt der Zugverkehr in Belgien still und niemand versteht warum. Die Zeitung erklärt die Hintergründe. Auslöser ist ein Plan der Regierung, die Unternehmensstruktur der SNCB-Gruppe zu vereinfachen. Nach dem Willen des zuständigen Ministers Paul Magnette soll die belgische Bahn nur noch über zwei Unternehmenszweige verfügen: Die eigentliche Eisenbahngesellschaft SNCB auf der einen Seite, und der Schienennetzbetreiber Infrabel auf der anderen. Die Gewerkschaften fürchten allerdings um das Statut der Eisenbahner und fordern eine Rückkehr zur Einheitsgesellschaft wie vor 2005. Weil die Verhandlungen darüber festgefahren sind, haben die Gewerkschaften für Mittwoch zum Streik aufgerufen. "Die Bahnreisenden sind stinksauer", titelt L'Avenir auf Seite eins. Sie können die Beweggründe für die landesweite Protestaktion überhaupt nicht nachvollziehen.
Angriff auf Bahnreisende geht nach hinten los
Der Zorn in der Bevölkerung ist groß, schreibt das Blatt. Der Fahrgastverband TrainTramBus spricht von einem Skandal. Hohe Wellen schlägt auch ein Interview des FGTB-Verhandlungsführers Jos Digneffe. Der hatte am Samstag in De Morgen erklärt, die Bahnreisenden seien egoistisch. Daraufhin hat der Gewerkschafter am Wochenende 700 Drohmails erhalten. Digneffe wird zum Sündenbock und erntet sogar Kritik von seinen Kollegen. Die christliche Gewerkschaft hat sich von den Aussagen des FGTB-Mannes distanziert. Die Zeitung hält fest: Digneffes emotionaler Angriff auf die Zugreisenden ist kontraproduktiv. Solange die Gewerkschaften die Reisenden nicht einbinden und sie weiter als Feind betrachten, ist ihr Kampf vergebens.
Querelen zwischen Ministern
De Standaard kommt auf die jüngsten Querelen zwischen Außenminister Didier Reynders und Finanzminister Steven Vanackere zurück. Reynders hatte gestern erklärt, er wolle bei den Haushaltsberatungen nutzlose Steuern abschaffen. Als Beispiel nannte er die neue Besteuerung von Firmenwagen. Finanzminister Vanackere reagierte pikiert und erwidert: An allen Steuerentscheidungen der letzten Zeit war die liberale MR von Reynders beteiligt.
De Standaard findet: Der ehemalige Finanzminister sollte sich auch in diesen Wahlkampfzeiten etwas zurückhalten. In seiner Amtszeit hat Reynders das Finanzministerium an den Rand des Abgrunds getrieben. Als Außenminister leistet er auch keine bessere Arbeit. Het Nieuwsblad meint: Die Regierungsparteien sollten aufhören, sich ständig gegenseitig anzugreifen. Das Ganze geht nämlich nach hinten los. Auch De Morgen findet, Christdemokraten und Liberale haben in den letzten Wochen und Tagen alles dafür getan, um ihre Position vor den Wahlen zu schwächen.
Zulauf auf katholische Schulen groß
La Libre Belgique fragt sich, warum trotz Rückgangs der Religiosität die Anzahl der Schüler im katholischen Unterrichtswesen zunimmt. Das katholische Bildungswesen in der Französischen Gemeinschaft hat derzeit einen spektakulären Zulauf. Laut der Zeitung hat das mit den Werten zu tun, die in diesen Schulen vermittelt werden, mit der Überzeugung, den Zielen und dem guten Ruf der katholischen Bildungseinrichtungen.
Kleine und große Müllberge
L'Avenir befasst sich mit dem Müll, den die Wallonen produzieren. Jährlich variiert die Menge Abfall pro Einwohner je nach Gemeinde im Schnitt zwischen 50 und 220 Kilo. Die Zeitung hält fest: Ein Unterschied von bis zu 170 Kilo pro Person! Den kleinsten Müllberg produzieren die Einwohner der ostbelgischen Gemeinde Amel. Die Stadt Eupen landet im unteren Mittelfeld. Den meisten Müll verursachen die Einwohner von Peruwelz in der Provinz Hennegau.
Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)