"Der Preiskrieg an den Zapfsäulen", titelt De Morgen auf Seite eins. Die hohen Benzin- und Dieselpreise haben landesweit einen regelrechten Preiskampf ausgelöst. Tankstellenbetreiber bieten rekordverdächtige Nachlässe. "Bis zu 16,5 Cent auf einen Liter Diesel", schreibt Het Belang van Limburg. Die größten Rabatte gibt es bei den Tankstellen, die ganz ohne Personal auskommen. Um Kunden anzulocken, sind die Betreiber offenbar bereit, auf bis zu 80 Prozent ihres Gewinns zu verzichten. Für die Kunden eine gute Sache, trotz hoher Kraftstoffpreise, schlussfolgert die Zeitung.
Index bereitet Kopfschmerzen
L'Echo bemerkt auf seiner Titelseite: "Der Index bereitet der belgischen Wirtschaft erneut Kopfschmerzen". Die Lebenshaltungskosten sind stärker gestiegen, als erwartet. Die Inflationsrate beträgt derzeit 2,9 Prozent. Das Planbüro im Wirtschaftsministerium geht davon aus, dass der so genannte Schwellenindex bereits im November überschritten wird. Die Löhne und Gehälter im öffentlichen Dienst würden dann automatisch um zwei Prozent steigen. Das Wirtschaftsblatt hält fest: Die automatische Lohnindexbindung ist höchst umstritten und dürfte wieder für hitzige Auseinandersetzungen sorgen. Die Arbeitgeber fürchten um die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Unternehmen und wollen das System ändern. Die Gewerkschaften sind dagegen.
Welche Wahlen sollen es sein?
Gazet van Antwerpen blickt auf die bevorstehende Kommunalwahl. Eigentlich geht es bei dem Votum um die 589 Städte und Gemeinden des Landes. War die Arbeit der lokalen Politiker gut und sprechen die Bürger ihnen für weitere sechs Jahre das Vertrauen aus? Das sind die zentralen Fragen. Doch die Nationalisten von der N-VA wollen aus der Wahl eine nationale Abstimmung über die Arbeit der Regierung Di Rupo machen. Die flämischen Mehrheitsparteien CD&V, SP.A und OpenVLD versuchen mit allen Mitteln, das zu verhindern. Dieses Verhalten zeugt von mangelndem Selbstvertrauen, so die Zeitung.
Het Belang van Limburg meint: Bart De Wever und seine Partei haben keine andere Wahl, als die nationale Karte zu spielen. In den Kommunen sind die Nationalisten nämlich noch nicht so stark verankert, wie die anderen Parteien und können nicht überall mit erfahrenen Kandidaten aufwarten.
Schlossmord von Wingene: Verdächtige wieder frei
Wie Le Soir berichtet, tagt die wallonische Regierung heute und morgen in Tournai, um über die Zukunft der Wallonie zu beraten. „Horizont 2022", heißt das umfangreiche Vorhaben, das die Region fit für morgen machen soll. Unter anderem in Technik und Innovation, Umwelt und Bildung will die Wallonie kräftig investieren. Im Rahmen der Staatsreform war vereinbart worden, dass es in zehn Jahren keine Finanzausgleiche mehr zwischen den Teilstaaten des Landes geben soll. Auf Geld aus Flandern kann der Süden des Landes dann nicht mehr rechnen.
Het Laatste Nieuws geht auf die überraschende Wende im Fall des so genannten Schlossmords von Wingene ein. Aus Mangel an Beweisen mussten die zwei Hauptverdächtigen nach sieben Monaten gestern freigelassen werden. Die Ermittler gehen zwar noch immer davon aus, dass der Arzt und sein Sohn den Mord in Auftrag gegeben haben. Die Beweislage reicht aber für eine Verlängerung der Untersuchungshaft nicht mehr aus. Der Schlossherr von Wingene war im Februar tot aufgefunden worden. Die Hintergründe des Mordes sind bislang nicht eindeutig geklärt.
Erfolgreiche und teure belgische Sportler
"Bereits vier Medaillen für Belgien", titelt La Libre Belgique. Bei den Paralympischen Spielen in London hat die halbseitig gelähmte Reiterin Michèle George eine zweite Goldmedaille geholt - nach dem Dressurreiten diesmal im Freistil. Kurz danach konnte sich das gemischte belgische Team im Boccia die Bronzemedaille sichern.
Nach Angaben von La Dernière Heure sind die Roten Teufel die drittteuerste Fußballnationalmannschat weltweit. Zusammen wurden für die belgischen Spieler 240 Millionen Euro Ablösesumme gezahlt. Nur Brasilien und Portugal landen in dem Ranking vor Belgien. Für ihre Nationalspieler wurden noch höhere Transfersummen bezahlt. Rekordhalter ist noch immer der Portugiese Christiano Ronaldo, für den Real Madrid 94 Millionen Euro an Manchester United gezahlt hatte. Zwei Tage vor dem wichtigen WM-Qualifikationsspiel gegen Wales dürfte diese Meldung die Belgier zusätzlich unter Druck setzen.
De Morgen kommt auf die Transfers der belgischen Fußballprofis Eden Harzard und Axel Witsel zurück. Beide wechselten für jeweils 40 Millionen Euro den Arbeitgeber. Harzard spielt künftig beim FC Chelsea, und Witsel wechselt zu Zenit St. Petersburg. Die Russen zahlen ihm dem Vernehmen nach ein Jahresgehalt von drei Millionen Euro. In der Zeitung erklärt Witsel: "Jetzt glaubt jeder, ich sei nur fürs Geld von Portugal nach Russland gewechselt. Aber das stimmt nicht. Ich glaube an das Projekt von St. Petersburg."
Archivbild: Dirk Waem (belga)