Het Belang van Limburg titelt: „Das heißeste Wochenende des Sommers steht uns bevor“. Heute wird es 35 Grad im Schatten, morgen noch wärmer und selbst nachts fällt das Thermometer nicht mehr unter 20 Grad.
Gazet van Antwerpen bringt das Wetter auf die griffige Kurzformel: “Zwei Tage backen und braten“.
De Standaard macht aus der Hitze sogar sein Kommentarthema und schreibt: Viele sind einfach nie zufrieden. Im Juli war es ihnen zu nass und zu kalt, jetzt ist es ihnen zu warm. Hören wir doch endlich auf damit, übers Wetter zu stöhnen, denn die Temperaturen, die wir an diesem Wochenende zu erwarten haben, sind doch genau der Grund, weshalb viele von uns in den vergangenen Wochen zum Urlaub in den Süden gefahren sind. Außerdem sind wir bisher zum Glück von nennenswerten, wetterbedingten Problemen verschont geblieben.
Vor dem Hintergrund von Sonne, Sand und Meer vergleicht La Dernière Heure zwei belgische Küstenorte, die zurzeit von Urlaubern bestürmt werden: Knokke und Blankenberge. Sie liegen zwar nur 14 Kilometer auseinander, aber zwischen den Preisen beider Städte liegen Welten. So ist die Miete für eine Ferienwohnung in Knokke doppelt so hoch wie in Blankenberge. Das Gleiche gilt für die Parkgebühren oder das Mieten eines Liegestuhls am Strand.
Gehen bei uns die Lichter aus?
Verschiedene Zeitungen thematisieren in ihren Kommentaren die Atomenergie. L’Avenir spricht von einer mangelnden Transparenz auf diesem Gebiet und untersucht zugleich die Risiken sowohl für unsere Gesundheit als auch im Hinblick auf eine gesicherte Stromversorgung des Landes.
De Morgen kommt zurück auf die feinen Risse im Reaktorkessel der Kernkraftanlage Doel 3 und tippt auf 50 Prozent Chancen, dass auch der Atommeiler Tihange 2 das gleiche Problem aufweist, denn er wurde von der gleichen Firma geliefert wie der von Doel. Diesbezüglich lässt die Zeitung den Leiter der Föderalagentur für Nuklearkontrolle, Willy De Roovere, zu Wort kommen, der vor einem internationalen Sicherheitsproblem warnt. In der Tat wurden die gleichen Reaktorkessel in 20 weiteren Kernkraftwerken weltweit montiert, davon auch zwei in Deutschland und zwei in den Niederlanden. Ferner ist er der Ansicht, dass bei einer definitiven Schließung von Doel 3 und Tihange 2 bei uns im kommenden Winter in Zeiten des Spitzenverbrauchs des Öfteren mal das Licht ausgehen könnte.
Genau dies, so schreibt De Standaard, gilt es nach Darstellung von Energiestaatssekretär Wathelet zu vermeiden. Deshalb plädiert Wathelet dafür, einige traditionelle Kraftwerke, die eigentlich im Jahr 2015 geschlossen werden sollten, länger offen zu halten. Zusätzliche Stromimporte aus dem Ausland will der Energiestaatssekretär auf jeden Fall vermeiden. Damit wäre nämlich die Stromversorgung bei besonders hohem Verbrauch nicht unbedingt garantiert. Außerdem würde diese Abhängigkeit vom Ausland den Strompreis bei uns noch wesentlich höher ansteigen lassen.
Justiz erneut im Kreuzfeuer der Kritik
Einen weiteren Schwerpunkt in den Berichten und Kommentaren stellt der für morgen in Brüssel anberaumte Protestmarsch gegen die voraussichtliche vorzeitige Freilassung von Michelle Martin dar, der Ex-Frau des Kinderschänders Marc Dutroux.
Das Grenz-Echo interviewte Jean-Denis Lejeune, den Vater eines der Opfer, und bringt dazu die Schlagzeile: “Jean-Denis Lejeune ist stinksauer.“ La Dernière Heure notiert im gleichen Kontext: Die morgige Kundgebung in Brüssel ist keine Neuauflage des weißen Marsches, bei dem im Oktober 1996 über 300.000 Menschen für eine menschlichere Justiz auf die Straße gingen. Jene, die morgen, trotz der Hitze, durch Brüssel defilieren werden, tun das nicht aus Rachegefühlen, sondern um die Botschaft zu vermitteln, dass die Opfer von Verbrechen und ihre Hinterbliebenen wenigstens so viele Rechte haben sollten wie die Täter.
Le Soir geht ebenfalls auf dieses Thema ein. Dabei zitiert die Zeitung Justizministerin Turtelboom, die Verständnis für die Hinterbliebenen der Opfer aufbringt und eine Gesetzesreform verspricht, die ihnen für die Zukunft die Möglichkeit eröffnen wird, vom Strafvollstreckungsgericht angehört zu werden, bevor dieses über eine vorzeitige Freilassung entscheidet. In ihrem persönlichen Namen spricht sich die Ministerin sogar für nicht verkürzbare Strafen im Fall von besonders schweren Verbrechen aus.
Bild: Nicolas Maeterlinck (belga)