"Spanien jagt der Euro-Zone Angst und Schrecken ein", so De Morgen. La Libre Belgique titelt: "Madrid löst Panik an den Finanzmärkten aus". Und De Standaard meint: "Der Todesschuss für die Optimisten". Mehrere Bomben drohen in der Eurozone hochzugehen. Die Zeitung führt aus: Was ist mit Spanien? Wie geht es mit Griechenland weiter? Und: Wird das Bundesverfassungsgericht in Deutschland dem Eurorettungsschirm am Ende grünes Licht geben? Lauter Fragen auf die es bislang keine Antworten gibt.
Het Belang Van Limburg hält fest: Die Börsenwelt reagiert mal wieder in aller bester Panikmanier. Die Folge: Kursverluste an allen Schauplätzen und steigende Zinsraten für die südeuropäischen Länder.
"Fällt Spanien, ist das Ende in Sicht"
Im Gespräch mit Het Laatste Nieuws erklärt der belgische Wirtschaftsprofessor Paul De Grauwe: "Fällt Spanien, ist das Ende der Euro-Zone in Sicht". In De Morgen meint Außenminister Didier Reynders dazu: "Der Euro muss um jeden Preis gerettet werden. Wir müssen dringend einen Gang höher schalten, denn das Ganze wird zum Rennen gegen die Zeit".
Le Soir fügt hinzu: Eine Sommerpause dürfen sich die Europa-Politiker nicht leisten. Sie müssen dringend handeln. Inzwischen machen Gerüchte die Runde, die internationalen Geldgeber könnten Athen den Geldhahn zudrehen. Ein Austritt Griechenlands aus dem gemeinsamen Währungsraum ist wieder im Gespräch.
Genau dieses Hin und Her, notiert Gazet Van Antwerpen, das inzwischen über zwei Jahre andauert, macht die Krise immer schlimmer.
Wanted: Lösung für die Euro-Krise
La Libre Belgique bemerkt: Leider müssen wir feststellen, dass alle eingesetzten Mittel bisher nutzlos waren; weder der Rettungsschirm, noch die auferlegte Haushaltsdisziplin haben die Welt davon überzeugen können, dass Europa in der Lage ist, die Schuldenkrise in den Griff zu bekommen. Die Spekulanten scheinen inzwischen auf einen Zusammenbruch zu wetten.
Het Nieuwsblad meint: Wollen die führenden Politiker Europas nicht als die Generation in die Geschichte eingehen, die die gemeinsame Währung zu Grabe getragen hat, müssen sie sofort Maßnahmen ergreifen. Für Le Soir muss der Bankensektor dringend reformiert werden. War er es doch, der uns in diese tiefe Krise gestürzt hat.
De Morgen sieht noch ein anderes Problem: Die nächste Krise steht schon vor der Tür. Durch die extreme Trockenheit in die USA und die Überschwemmungen in Russland entstehen erhebliche Ernteausfälle. Es droht eine weltweite Nahrungskrise.
"Einwanderung muss selektiver sein"
De Standaard berichtet über die rückläufige Anzahl von bewilligten Asylanträgen. Bis zum Ende des Jahres rechnet die Zeitung damit, dass 5.000 Flüchtlinge ein Bleiberecht in Belgien erhalten - viel weniger als in den Jahren zuvor. Gleichzeitig erhalten immer mehr Asylanten die Aufforderung, das Land zu verlassen. 2011 wurden fast 50.000 Abschiebebefehle ausgegeben, in den Jahren davor rund 30.000. Das Blatt findet: Wir müssen unsere Einwanderungspolitik aktiver und selektiver gestalten. Nicht gegen Migration sein, aber gegen die ungewünschten Nebeneffekte. Wir brauchen ausländische Arbeitskräfte und Studenten. Es macht aber keinen Sinn, massiv Menschen ins Land zu lassen, die uns auf der Tasche liegen. Weder unsere Wirtschaft, noch unsere Demokratie können das verkraften.
Mord in Huizingen und Schüsse in Hasselt
Für Schlagzeilen sorgen heute auch zwei Gewaltverbrechen. Het Nieuwsblad und La Dernière Heure berichten in großer Aufmachung über eine 14-Jährige, die in Huizingen südlich von Brüssel tot aufgefunden wurde. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurde das Mädchen geschlagen und gewürgt. Bei Täter und Motiv tappen die Ermittler allerdings noch völlig im Dunkel.
Het Belang Van Limburg dagegen hat das dramatische Ende eines Beziehungsdramas in Hasselt auf Seite eins. Ein 24-Jähriger schoss seiner Freundin auf offener Straße mehrmals ins Gesicht und flüchtete anschließend. Nach sechs Stunden konnten Spezialkräfte der Polizei den Täter stellen. Das 19-jährige Opfer schwebt noch immer in Lebensgefahr. Weil er die Trennung von seiner Freundin nicht verkraftet hat, soll der 24-Jährige zur Waffe gegriffen haben.
Nach Angaben von Le Soir soll der Schulkalender in der französischen Gemeinschaft umgekrempelt werden. Demnach sollen die Weihnachtsprüfungen nicht mehr im Dezember, sondern ähnlich wie im Hochschulwesen erst im Januar stattfinden. Außerdem sollen die Nachprüfungen direkt im Anschluss an die Junisitzung abgehalten werden - und nicht mehr Ende August. Betroffen von den Plänen sind die Schulen des Gemeinschaftswesens, die sogenannten Staatsschulen.
Volle Kanne Sonne!
"28 Grad, endlich Sommer", titeln L'Avenir und Gazet Van Antwerpen. "Volle Kanne Sonne" heißt es bei Het Laatste Nieuws. Zu sehen sind dichtgefüllte Strände an der belgischen Küste, ausgebuchte Hotels, ein Ansturm auf die Grillware in Metzgereien und Supermärkten. Und in Het Nieuwsblad: die ersten Sonnenbrände.
Archivbild: Alkis Konstantinidis (epa)