"Spanien schreibt Geschichte", titelt De Morgen auf Seite eins. Auch alle anderen Blätter zeigen auf ihren Titelseiten den neuen und alten Fußball-Europameister. "Historischer Sieg", fasst es Het Laatste Nieuws zusammen. Nach der EM 2008, der WM 2010 jetzt die EM 2012 in Polen und der Ukraine: Spanien ist nicht mehr zu stoppen, meint Le Soir.
Fußball-Götter und goldenes Viererteam
Mit dem 4:0 über Italien haben die Spanier im Endspiel gestern Abend bewiesen, dass sie die wahren Fußball-Götter Europas sind, ist La Dernière Heure überzeugt. Die Mannschaft steckt voller junger Talente. Gleichzeitig legen die Spieler aber besonders großen Wert auf das Zusammenspiel. Das Ergebnis ist ein echtes Fußballfest auf dem Platz. Und wer weiß, so das Blatt: Vielleicht holen die erfolgreichen Spanier noch den nächsten Weltmeistertitel 2014 in Brasilien.
Sportlich weiter geht es auf den Titelseiten mit der Leichtathletik-Europameisterschaft in Helsinki. "Gold für Belgien", schreiben De Standaard und La Libre Belgique. Die 4x400 Meterstaffel, bestehend aus Jente Bouckaert, Antoine Gillet und den beiden Borlée-Brüdern Jonathan und Kevin, hat beim Finale einen beispiellosen Lauf hingelegt und dabei die anderen Nationen hinter sich gelassen. L’Avenir ist überzeugt: Das goldene Viererteam ist bereit für die Olympischen Spiele.
Tour de France begeistert die Massen
"Massenansturm beim Start der Tour de France", titelt La Dernière Heure. Den Prolog am Samstag haben 300.000 Menschen in der Lütticher Innenstadt verfolgt. Bei der ersten Etappe der Frankreichrundfahrt zwischen Lüttich und Seraing wurden am Sonntag über 1,2 Millionen Menschen am Straßenrand gezählt. Und auch heute werden bei der Wallonie-Etappe zwischen Visé und Tournai wieder hunderttausende Zuschauer erwartet. Die Provinz und die Stadt Lüttich haben sich wieder einmal gekonnt in Szene gesetzt. Nicht auszuschließen, dass das größte Fahrradrennen der Welt in Kürze zurückkommt. L’Avenir schreibt auf Seite eins: Die Wallonie feiert die Tour de France mit viel Sonnenschein, noch mehr Zuschauern und einer perfekten Organisation.
Kohlegruben sind jetzt Weltkulturerbe
Thema heute sind auch vier wallonische Bergwerke, die gestern von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt worden sind. La Libre Belgique führt aus: Die stillgelegten Zechen Grand-Hornu bei Mons, Bois-du-Luc in La Louvière, Bois du Cazier bei Charleroi und Blegny-Mine bei Lüttich seien ein eindrucksvolles Zeugnis der belgischen Industriegeschichte im 19. und 20. Jahrhundert, so die Begründung des Unesco-Komitees. L’Avenir glaubt: Mit ein bisschen Geschick könnten sich die stillgelegten Bergwerke zu Goldgruben verwandeln lassen. Eine gut durchdachte "Kohle-Route" könnte Tausende Touristen in die Wallonie locken.
"In fast jeder dritten Zeitarbeitsfirma in Belgien findet Diskriminierung statt." Damit machen De Standaard und Het Nieuwsblad heute auf. Laut einer Studie des Interim-Verbands Federgon gehen viele Zeitarbeitsfirmen auf die Bitte der Betriebe ein, keine Ausländer anzubieten. Das Zentrum für Chancengleichheit fordert, dass die Politik eingreift und die illegale Praxis verhindert. Seit Jahren sorgen die Zeitarbeitsfirmen für Skandale in diesem Bereich. Het Nieuwsblad meint: Wir können uns nicht erlauben, einen ganzen Teil unserer Gesellschaft vom Arbeitsmarkt auszuschließen.
Dauerstreit in Flandern
Alle flämischen Zeitungen beschäftigt der Dauerstreit in Flanderns Regierung. Am Wochenende sind die Koalitionspartner SP.A und N-VA erneut aufeinander losgegangen. Wie Het Belang van Limburg berichtet, erklärte Sozialistenchef Bruno Tobback, die Nationalisten sabotierten die Regierung. Bart De Wever von der N-VA konterte: Die Sozialisten würden sich nicht loyal verhalten und ständig ihren Kurs ändern. Ministerpräsident Kris Peeters von der CD&V spricht von Wahlmanövern.
Gazet van Antwerpen hält fest: So geht es nicht weiter. Bis 2014 hält die Koalition den Streithähnen nicht stand. Wenn die flämische Regierung weiterhin gute Arbeit leisten will, müssen sich die Koalitionspartner so schnell wie möglich an einen Tisch setzen und sich aussöhnen.
Heißer Juli?
Le Soir sagt Premierminister Elio Di Rupo einen besonders heißen Juli voraus. Die nächsten Wochen dürften für die Regierung und das föderale Parlament besonders arbeitsintensiv werden. Vor der Sommerpause Ende Juli soll der erste Teil der Staatsreform verabschiedet werden. Das Kabinett will ein Wachstumspaket vorlegen und in Sachen Atomausstieg eine Entscheidung treffen.
Het Laatste Nieuws wirft einen Blick aufs Wetter und sagt einen wechselhaften Sommer bis mindestens Mitte Juli voraus. Der Grund: Wir befinden uns derzeit an der Schnittstelle von einem Hoch- und einem Tiefdruckgebiet. Dadurch kommt es neben Sonnenschein immer wieder zu Regen und heftigen Gewittern. Der Juni war übrigens der nasseste seit 46 Jahren.
Archivbild: BRF