und der niedrigste Dieselpreis seit Beginn des Jahres.
"Die Einbürgerungskurse kommen", schreibt Le Soir auf seiner Titelseite. Nach Flandern wollen jetzt auch Brüssel und die Wallonie einen Einbürgerungsparcours für Migranten auf die Beine stellen. Bis zum Ende des Jahres sollen die Maßnahmen stehen. Die Kurse für Ausländer sind eine Reaktion auf die jüngsten Unruhen im Brüsseler Stadtteil Molenbeek, nachdem die Polizei dort eine Frau mit Ganzkörperschleier in der vergangenen Woche festgenommen hatte.
L'Avenir stellt die entscheidende Frage: Werden die Einbürgerungskurse für Migranten freiwillig oder ähnlich wie in Flandern verpflichtend? Darüber sind sich die französischsprachigen Parteien noch nicht einig. Die liberale MR will die in Brüssel und der Wallonie lebenden Ausländer zu den Kursen zwingen. Weigert sich ein Migrant, soll ein Bußgeld von bis zu 2.500 Euro fällig werden. Sozialisten und Grüne wollen die Einbürgerungskurse dagegen auf freiwilliger Basis anbieten. Ihrer Meinung nach erhöht das die Motivation der Teilnehmer.
Sharia4Belgium bald verboten?
La Dernière Heure kommt auf die Unruhen in Molenbeek zurück und titelt auf Seite eins mit dem Appell: "Nehmt den Chef von Sharia4Belgium endlich fest". Trotz seiner Hassaufrufe ist der islamistische Extremist noch immer auf freien Füßen, konstatiert das Blatt. Am Sonntagabend waren im Brüsseler Problemviertel Molenbeek nach erneuten Unruhen 13 Mitglieder der radikal-islamischen Organisation festgenommen worden. Wie Het Laatste Nieuws berichtet, denkt die Regierung inzwischen ernsthaft über ein Verbot der extremistischen Sharia4Belgium nach. Die Islamisten aus Antwerpen wollen die Demokratie abschaffen und aus Belgien einen islamistischen Gottesstaat machen.
"Lietengate": Es brodelt weiter
Alle flämischen Zeitungen kommen auf den Streit innerhalb von Flanderns Regierung zurück. "Kris Peeters an der Klagemauer", titelt De Standaard auf Seite eins und zeigt ein Foto des Ministerpräsidenten beim Besuch der israelischen Pilgerstätte in Jerusalem. Peeters stattet dem Nahen Osten zurzeit einen offiziellen Besuch ab. Über die E-Mail-Affäre seiner Ministerin Ingrid Lieten kann er bereits lachen und erklärte den Journalisten vor Ort: "Ich habe einen Zettel von Lieten in die Klagemauer gesteckt". "Offiziell wird innerhalb der Koalition wieder gelacht", bemerkt die Zeitung. Doch hinter vorgehaltener Hand brodelt es mächtig weiter.
Het Nieuwsblad meint: Die flämische Koalition aus CD&V, SP.A und N-VA tritt von einem Fettnäpfchen ins nächste. Das "Lietengate" ist zwar beendet, aber die Probleme sind geblieben. "Lieten macht zwar nicht alles falsch, aber auch nicht wirklich viel gut, konstatiert das Blatt". Und: Innerhalb des Regierungsteams gibt es offenbar ein paar Brandstifter, die sich ein Vergnügen daraus machen, die Mannschaft zu schwächen, indem sie beispielsweise den E-Mail-Patzer der Ministerin an die Presse weiterleiten. Gazet van Antwerpen geht sogar noch einen Schritt weiter, wenn es meint: Die flämische Regierung ist kein eingeschworenes Team mehr. Gute und effiziente Arbeit ist im Kabinett Peeters so gut wie unmöglich geworden.
"Lieten bis auf die Knochen blamiert"
Zur Erinnerung: Ein Mitarbeiter der SP.A-Ministerin Lieten hatte während des Streits über das Genehmigungsverfahren für ein großes Einkaufszentrum bei Brüssel irrtümlicherweise eine umstrittene E-Mail mit parteiinternem Inhalt an das Kabinett des christdemokratischen Ministerpräsidenten Peeters verschickt. Zunächst hatte es geheißen, Kris Peeters sei darin als Diktator beschimpft worden. An den Gerüchten ist aber nichts dran, berichtet Het Belang van Limburg. In der umstrittenen E-Mail steht nichts Beleidigendes, so die Zeitung weiter. Trotzdem meint das Grenz-Echo: Ingrid Lieten hat sich erneut bis auf die Knochen blamiert, nachdem sie schon wieder irrtümlich eine E-Mail an Regierungskollegen verschickt hat.
Superquartett will Euro mit Masterplan retten
De Morgen befasst sich auf Seite eins mit einem neuen Masterplan, um den Euro zu retten. Das europäische Superquartett aus Ratspräsident Van Rompuy, Kommissionspräsident Barroso, EZB-Chef Draghi und Eurogruppenchef Juncker arbeitet auf Hochtouren an einem schlüssigen Gesamtkonzept, um einen Totalabsturz der EU wegen der Schuldenkrise zu verhindern. Das Zauberwort heißt mehr Europa. Vorgesehen sind, neben einer echten Fiskalunion, eine Bankenunion und weitreichende Strukturmaßnahmen. Die Mitgliedsstaaten sollen endlich ihre Kräfte bündeln und für das gemeinsame Europa arbeiten. Das Quartett wird seinen Masterplan Ende Juni beim Gipfel der Staats-und Regierungschefs in Brüssel vorstellen.
Dieselpreis unter 1,50 Euro
"Diesel war in diesem Jahr noch nie so billig wie heute", titelt Het Laatste Nieuws. Zum ersten Mal sackt der Höchstpreis für einen Liter unter die Marke von 1,50 Euro. Nach der guten Neuigkeit für die Autofahrer, die Schlechte: Experten erwarten nicht, dass die Treibstoffpreise weiter sinken.
Bild: Dirk Waem (belga)