So befasst sich Het Nieuwsblad mit dem Problem der ständig steigenden Energiepreise, auf die die Flamen in letzter Zeit zunehmend reagieren.
Sie verlassen mehr und mehr die großen Energieanbieter, um sich kleineren Konkurrenzbetrieben zuzuwenden und somit Geld zu sparen.
Dazu nennt die Zeitung ein Beispiel: Ein belgischer Durchschnittshaushalt zahlt im Jahr für Gas und Strom insgesamt knapp 2.400 Euro. Wenn dieser Haushalt zum derzeit günstigsten Anbieter wechselt, kann er sage und schreibe 330 Euro sparen.
Und das tun in Flandern offenbar immer mehr Leute, so dass der Marktanteil des Großanbieters Electrabel von 80 Prozent im Jahr 2003 auf inzwischen 59 Prozent zurückgegangen ist.
Gefährdet die Indexierung der Löhne langfristig den Wohlstand?
Bleiben wir beim Thema Geld mit La Libre Belgique, die sich mit der Lohnindexierung in Belgien auseinandersetzt. Diese schlägt für die Unternehmen in diesem Jahr mit einer Mehrbelastung von rund drei Milliarden Euro zu Buche. Nach Ansicht des Vorsitzenden des wallonischen Unternehmensverbands, Vincent Reuter, kann es so unmöglich weitergehen.
In ihrem Leitartikel gibt ihm die Zeitung recht, wenn sie schreibt: Belgien ist keine Insel, die sich den wirtschaftlichen Realitäten in der Welt entziehen kann. Wenn wir das versuchen, wird der Wohlstand der Bürger langfristig aufs Spiel gesetzt. Deshalb muss die automatische Indexierung der Löhne, auch wenn das den Gewerkschaften nicht passt, auf die soziale und politische Agenda gesetzt werden. Arbeitgeber, Gewerkschaften und Regierung haben die Pflicht, darüber eine abgeklärte und möglichst objektive Diskussion zu führen.
Euro-Krise meldet sich zurück
Um das liebe Geld geht es auch auf der Titelseite von Het Laatste Nieuws. Unter dem Titel "Erneutes Aufflackern der Euro-Krise" berichtet die Zeitung von den schweren Verlusten, die die europäischen Börsen gestern verkraften mussten. Ein wesentlicher Anlass dazu ist die ausufernde Schuldenkrise in Spanien, dessen Banken derzeitig nur dank der Finanzspritzen vonseiten der europäischen Zentralbank überleben können.
Spanien kämpft mit einer bisher nie dagewesen Jugendarbeitslosigkeit, einer schweren Krise auf dem Immobilienmarkt und einem Haushaltdefizit von über acht Prozent. Für die Aufnahme von Krediten muss das Land zurzeit fast sechs Prozent Zinsen zahlen, und das ist auf die Dauer nicht tragbar.
Große Unterschiede bei den Zinsen auf Sparbücher
La Dernière Heure gibt ihren Lesern Tipps und Ratschläge, wie sie ihr Erspartes am besten anlegen. Da die meisten Landsleute immer noch eine Vorliebe für das klassische Sparbuch haben, dafür jedoch die Zinsen immer weiter sinken, erteilt die Zeitung den Rat, sich die Angebote der Banken genauestens anzuschauen.
Während die großen Geldinstitute zum Teil nur noch ein Prozent Zinsen aufs Spargeld geben, kann man bei verschiedenen kleinen Banken deutlich mehr als das Zweifache bekommen. In anderen Worten: Es kann sich durchaus lohnen, seiner Bank untreu zu werden, um mit seinem Geld zu einer anderen zu gehen. Übrigens haben die Belgier zurzeit insgesamt rund 223 Milliarden Euro auf ihren Sparkonten.
In einem halben Jahr wird gewählt
Le Soir wirft einen Blick voraus auf die genau heute in sechs Monaten stattfindenden Gemeinderatswahlen. Dabei spricht die Zeitung von einem lokalen Votum mit nationalen Auswirkungen. Dazu heißt es erläuternd: es handelt sich um den ersten Urnengang nach der endlosen politischen Krise der beiden Vorjahre und um die einzige Wahl vor 2014, dem Jahr, in dem Parlaments-, Regional- und Europawahlen stattfinden werden.
Vor diesem Hintergrund wird man ganz besonders die Ergebnisse der N-VA in Flandern, der Liberalen in Brüssel nach der Trennung von der FDF, und der Sozialisten in der Wallonie verfolgen. Angesichts der Bedeutung dieses Bürgerurteils fordert Le Soir die Bevölkerung auf, sich in den sechs Monaten vor der Kommunalwahl mehr noch als sonst für das Tun und Lassen in der eigenen Gemeinde zu interessieren.
Nulltoleranz für Kleinkriminalität
Zum Schluss noch ein Blick auf De Standaard, der heute ein ausführliches Interview mit dem Vorsitzenden der flämischen Liberalen, Alexander de Croo, veröffentlicht. Darin fordert De Croo für Belgien die Nulltoleranz auch gegenüber der Kleinkriminalität. Konkret geht es darum, dass endlich alle Delikte verfolgt und bestraft werden.
Zwar ist De Croo sich bewusst, dass dies angesichts der knappen Mittel in der Staatskasse nicht einfach sein wird, doch darf dies kein Grund sein, Kleinkriminelle weiterhin nach Belieben schalten und walten zu lassen. Schließlich können auch kleine Straftaten durchaus schlimme Folgen haben. Genau das haben wir in den letzten Wochen mehrmals erleben müssen.
Bild: Philippe Huguen (afp)