"Lommel nimmt heute Abschied von seinen Kindern", schreibt das Grenz-Echo auf seiner Titelseite. Tausende Trauergäste werden in der limburgischen Kleinstadt erwartet. Auch König Albert und Königin Paola werden an der Abschiedsfeier teilnehmen. Ebenfalls anwesend sein werden hohe politische Vertreter aus Belgien, den Niederlanden und der Schweiz.
Unter anderem Het Belang van Limburg notiert: Die Trauerfeier soll ein emotionaler Moment des Abschieds werden für die Hinterbliebenen, aber auch für das ganze Land. Das tragische Busunglück vor einer Woche in der Schweiz hatte Belgien erschüttert. 17 der 28 Toten stammen aus Lommel.
Belgier sind wieder zuversichtlich
Het Laatste Nieuws berichtet auf Seite eins: Die Belgier haben wieder Vertrauen in die Wirtschaft. Das so genannte Konsumentenvertrauen ist im vergangenen Monat so stark gestiegen, wie seit Ende 2003 nicht mehr. Laut einer Studie der Notenbank sehen die Menschen hierzulande wieder positiver in die Zukunft.
Das Wirtschaftsblatt L'Echo meint dazu: Die Belgier haben die Sparmaßnahmen gut verkraftet. Die Angst vor einem Einbruch der Wirtschaft und einem Anstieg der Arbeitslosigkeit ist gewichen. Auch über ihre eigene finanzielle Situation machen sich die belgischen Haushalte weniger Sorgen. Der Zeitung zufolge hat das zwei Gründe: Zum einen haben die Turbulenzen in der Eurozone nach dem erneuten Hilfspaket für Griechenland etwas nachgelassen. Zum anderen hat sich auch die Lage in Belgien stabilisiert, nachdem das Land wieder eine voll funktionstüchtige Regierung hat.
De Standaard notiert dazu: Die moderaten Sparmaßnahmen der Regierung Di Rupo scheinen Früchte getragen zu haben. Belgien ist damit zumindest vorerst auf der sicheren Seite.
Eifersüchtige Niederländer
Selbst die sonst so erfolgreichen Niederländer blicken eifersüchtig auf den kleinen Nachbarn. Trotz drastischer Sparpakete hat sich in der niederländischen Staatskasse ein großes Loch aufgetan hat. Die Zeitung fügt jedoch hinzu: Die weiche belgische Sparpolitik stößt an ihre Grenzen. Für die ersten elf Milliarden hat die Föderalregierung über 150 Sparmaßnahmen ausgearbeitet. Für die zweite, weitaus kleinere Sparrunde waren über 100 Maßnahmen notwendig. Beim nächsten Sparpaket werden Di Rupo und Co. härter durchgreifen müssen.
Auch Gazet van Antwerpen gibt zu bedenken: Obwohl es bergauf zu gehen scheint, braucht unser Land weitere Reformen. Sollte die Lage an den internationalen Märkten sich nämlich weiter zuspitzen, könnte es mit dem gefühlten Aufschwung schnell wieder vorbei sein.
Het Belang van Limburg nimmt Bezug auf den Jahresbericht des Internationalen Währungsfonds und bemerkt: Belgien muss weitere Anstrengungen vornehmen, um ältere Arbeitnehmer länger zu beschäftigen, die Staatsfinanzen zu sanieren und um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu verbessern.
Frankreich erlebt ein Horrorszenario
Unter anderem bei La Libre Belgique geht es auf der Titelseite um die Terrorserie in Frankreich. Das Rennen gegen die Zeit hat begonnen, lautet die Schlagzeile. Eliteeinheiten der französischen Polizei sind überall im Land auf der Suche nach dem Schützen von Toulouse. Er hatte am Montag vor einer jüdischen Schule drei Kinder und einen Lehrer kaltblütig erschossen. Auch drei Soldatenmorde gehen auf sein Konto.
De Morgen führt aus: Frankreich erlebt gerade ein Horrorszenario. Der Präsidentschaftswahlkampf muss unterbrochen werden. Ein gewalttätiger Unbekannter hat jetzt die Regie übernommen und bestimmt, was die Politiker zu tun haben.
Das Attentat von Toulouse hat den Wahlkampf nicht ausgesetzt, findet L'Avenir. Sondern im Gegenteil: Es droht sogar die Kampagne zu verschärfen. Zu dem parteipolitischen Taktieren kommen jetzt Emotionen hinzu, die nur schwer kontrollierbar sind.
Kein "Fastfood" mehr in Schulen
Le Soir schreibt auf seiner Titelseite: Schon bald wird es in den Schulen der Französischen Gemeinschaft kein Fastfood mehr geben. Extrem fett-, zucker- und salzhaltige Nahrungsmittel sollen von 2015 an in den 2.300 Bildungseinrichtungen Brüssels und der Wallonie verboten sein. Unter anderem Cola-Automaten sollen verschwinden sowie Chips aus den Regalen der Schulkioske. Auch über die Zusammenstellung der Mahlzeiten in den Mensen soll nachgedacht werden. Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen wird europaweit zunehmend zum Problem.
Telefonieren soll billiger werden
De Morgen berichtet auf Seite eins: Nach den überteuerten Strom- und Gaspreisen will die Regierung jetzt auch den hohen Telefontarifen an den Kragen gehen. Verbraucherminister Vande Lanotte hat bei der Regulierungsbehörde eine entsprechende Studie in Auftrag gegeben. Nach Ansicht der Verbraucherschutzorganisation Test-Achats gibt es in Belgien zu wenig Konkurrenz.
Das Verschicken einer SMS kostet in unseren Nachbarländern im Schnitt sechs Eurocent. Hierzulande sind die Kosten dafür mehr als doppelt so hoch. Die drei großen Mobilfunkanbieter fahren dadurch hohe Gewinne ein, auch weil die Basistarife in Belgien seit Jahren stetig steigen und weil in dem Tarifdschungel niemand mehr durchblickt.
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