Natürlich kennt die Inlandspresse heute nur ein Thema: Die fürchterliche Katastrophe des Busunglücks mit belgischen Schülern aus Lommel und Heverlee in der Schweiz. Dieses Drama zieht sich wie ein roter Faden durch sämtliche Titelseiten.
"Belgien trauert nach Buskatastrophe", so titelt das Grenz-Echo. Le Soir macht als Zeichen der Trauer ganz in schwarz auf mit der Schlagzeile: "Schockzustand". De Standaard hat auf der Titelseite ein Foto vom Eingang des Unglückstunnels und darunter die traurige Bilanz: 28 Tote, 24 Verletzte. Het Nieuwsblad bringt dazu noch auf der Titelseite die Fotos von allen Opfern des Dramas. L'Avenir titelt mit "Nationale Trauer" und der resignierenden Feststellung: "Es fehlen uns die Worte."
22 Kinder werden nie mehr heimkehren
La Libre Belgique hält fest, dass Bestürzung und Trauer unser Land fest im Griff haben und wirft die ersten Fragen auf, nämlich die nach der Ursache des Unfalls, der Sicherheit der Reisebusse und wie man mit der Trauer nach einem solchen Drama umgeht.
"Belgien weint über seine Kinder", heißt es auf Seite eins von La Derniere Heure. Und Het Laatste Nieuws titelt:"22 Kinder werden nie mehr heimkehren."
Wie nicht anders zu erwarten, berichten die Zeitungen gleich seitenweise über die verschiedensten Aspekte der Katastrophe. Dazu zählen auch die Aussagen einiger Zeugen sowie der Schweizer Rettungsmannschaften, die so etwas in ihrer ganzen Laufbahn so gut wie nie erlebt hatten. Hinzu kommen die Berichte geschockter Eltern, die gestern praktisch den ganzen Tag über teilweise nicht wussten, ob ihr Kind tot ist oder verletzt. Das ganze verbunden mit vielen Fragen, aus denen eine herausragt: Warum?
Natürlich gibt es zu dem Drama in einigen Zeitungen auch Kommentare. In Le Soir heißt es: Unfassbar, unerklärlich. Dafür gibt es keine Worte, sagte Premierminister Di Rupo, und trotzdem muss man Worte daraufsetzen, weil sie unser einziges Gegenmittel gegen den Schmerz sind. In den nächsten Tagen werden noch viele Fragen auftauchen, die einer Antwort bedürfen. Heute jedoch haben allein die Familien der Opfer und die Verletzten absoluten Vorrang.
Dank an Schweizer Rettungsdienste
La Libre Belgique notiert im gleichen Kontext: Die Trauer der Angehörigen ist auch die unsrige und die des ganzen Landes. Die Fragen sind im Augenblick nicht an der Tagesordnung. Wohl aber sollte man heute schon den Schweizer Rettungsdiensten den Dank aussprechen für ihre Schnelligkeit, für ihr wirksames und würdiges Eingreifen. Die Eltern der Kinder von Heverlee und Lommel sollten wissen, dass wir hinter ihnen stehen und mit ihnen fühlen.
De Standaard spricht vom fürchterlichsten Alptraum, den es überhaupt geben kann. Die Schockwelle hat sich über das ganze Land ausgebreitet, denn wir wurden genau dort getroffen, wo wir am verletzlichsten sind, nämlich bei unseren Kindern. Eine solche nationale Tragödie bringt den normalen Lauf der Dinge zum Stillstand. Wir alle wissen, dass ein solcher Augenblick nicht von Dauer sein kann, aber trotzdem lang genug, um wieder zu spüren, was im Leben wirklich zählt. Und um uns daran zu erinnern, dass wir oft erst begreifen, was wirklich wichtig ist, wenn es uns genommen wird.
Nur Ohnmacht bleibt zurück
Het Nieuwsblad stellt wie die meisten Zeitungen die Frage nach dem Weshalb, die zurzeit niemand beantworten kann. In diesem Falle gibt es niemanden, dem man eine Schuld zuweisen kann, so dass alleine die Ohnmacht zurückbleibt. Das Schlimmste war für viele Eltern die Unsicherheit, mit der sie gestern in die Schweiz flogen, doch leider hat das, was sie dort erfuhren, so manche in noch tieferes Leid gestürzt. Viele Familien wissen heute nicht, wie es weitergehen soll. Und wir alle sollten eines nicht vergessen: Nämlich dass auch für uns, als wir gestern von der Katastrophe erfuhren, die Welt für einen Augenblick still stand.
La Dernière Heure stattete dem Busunternehmen, das die Reise organisierte, einen Besuch ab, und auch dort versteht niemand, wie dies geschehen konnte. Der Bus war praktisch neu, hatte alle Sicherheitsprüfungen bestanden, und auch der 52-jährige Fahrer unterzog sich regelmäßig den medizinischen Kontrollen.
Eine Frage wird ohne Antwort bleiben
Het Laatste Nieuws hält fest, dass die Katastrophe zu den schwersten gehört, die es in Belgien jemals mit Kindern gegeben hat.
De Morgen führt im gleichen Kontext aus: Keine einzige Antwort wird die eine Frage beantworten können, die sich heute viele der betroffenen Eltern stellen: Warum gerade mein Kind?
Zum Schluss noch ein Blick auf Het Belang van Limburg und seine Schlussfolgerung: Wir alle sind ohnmächtig, möchten so gerne helfen, und können doch nichts tun. Alles, was uns bleibt, ist Betroffenheit, Mitgefühl und Solidarität.
Bild: Sebastien Bozon (afp)
Wohl noch nicht auf dem laufenden? Schon den Artikel von Regula Staempfli gelesen?
Und dann lebt diese….. auch noch bei uns in Brüssel! Abschiebung und Landesverbot ist das mindeste und am besten noch verurteilen wegen Hochverrat!!!!!!!!!!
Artikel mit dem Titel Belgisation auf der NEWS Seite der Schweiz.
Ich habe den Artikel aufgrund Ihres Kommentares gelesen und muss sagen, ich bin empört.
Nur wird dass keine Folgen nach sich ziehen, da sich erstens wohl kaum einer die Mühe machen wird ihn ins niederländische und französische zu übersetzen und zweitens unsere Regierung weitaus wichtigeres zu tun hat als dieser ausgesprochen dummen Frau auch noch ein Forum zu bieten.
Ich kann nur jedem empfehlen sich den Artikel mal anzusehen und selbst zu urteilen.
Hochverrat ist vieleicht etwas hoch gegriffen aber auch ich würde Frau Stämpfli nahelegen das Land zu verlassen welches sie offensichtlich so verabscheut. Und sollten ihr die finanziellen mittel dazu fehlen bin ich sicher das eine kleine Spendensammlung in kürzester Zeit das nötige Kleingeld für ihre Ausreise zusammenbringt.
@Axel Dallmeier
Anfangs fragte ich mich, was dieser Kommentar mit dem schlimmen Unglück zu tun hat, und las mir den Artikel von Regula Stämpfli auch mal durch.
Sie haben recht, Herr Axel Dallmeier, dieser Text, dieser in Brüssel lebenden Schweizerin, ist der wohl nichtsnutzigste Text über einen schrecklichen Unfall, den ich seit jeher gelesen habe.