bei der am vergangenen Wochenende zwei Menschen ums Leben kamen und drei weitere zum Teil schwer verletzt wurden.
In Sachen Haushalt wartet man nach wie vor auf den weißen Rauch. Die Beratungen gehen also in die Verlängerung, und das bezeichnet Het Nieuwsblad als eine Blamage, denn die Gegensätze zwischen Sozialisten und Liberalen sind zwar groß, doch nach Ansicht der Zeitung nicht unüberbrückbar. Die Liberalen übertreiben, wenn sie behaupten, dass Di Rupo alle Probleme mit neuen Steuern lösen will. Die frankophonen Sozialisten müssen ihrerseits einsehen, dass sie im Sinne der europäischen Richtlinien verschiedene Punkte aus ihrem Parteiprogramm nicht realisieren können. Man kann nicht den Euro haben, und zugleich die entsprechenden europäischen Vorschriften nicht berücksichtigen.
Gazet van Antwerpen erinnert daran, dass in Flandern 80 Prozent der Wähler für Parteien gestimmt haben, die die Staatsfinanzen in erster Linie durch Einsparungen sanieren wollen. Dass die frankophonen Sozialisten eher auf neue Steuern setzen, ist verständlich, denn daran bezahlt Flandern ja ohnehin den größten Anteil. Einsparungen würden hingegen mehr die Wallonie treffen, denn dort arbeiten mehr Menschen beim Staat, und es wird dort auch mehr auf die soziale Sicherheit zurückgegriffen.
Die Dummen sind immer die Gleichen
La Libre Belgique notiert im gleichen Kontext: Es ist immer das Gleiche. Aus verständlichen Gründen werden die ganz niedrigen Einkommen verschont, und die ganz Reichen wissen sich gegen neue Steuern durch alle möglichen Tricks zu wehren. Die Dummen sind immer die Durchschnittsfamilien mit einigen Kindern, die zum Beispiel die Dienstleistungschecks nicht benutzen, um ihren Hund ausführen oder ihr Schwimmbad reinigen zu lassen, sondern für ganz normale häusliche Arbeiten, während die Eltern beide berufstätig sind, damit die Wirtschaft dreht und ihr Haushalt über die Runden kommt. Leider werden sie wohl erneut als Erste zur Kasse gebeten.
Het Belang van Limburg ist der Auffassung, dass in den Haushaltsvorschlägen Di Rupos zu wenig für die Stärkung der Wirtschaft vorgesehen ist. Das ist unverantwortlich. Von einem künftigen Premierminister muss man erwarten können, dass er sich vom Programm der eigenen Partei wenigstens teilweise loslösen kann. Indem Di Rupo dies nicht tut, beeinträchtigt er unser aller Zukunft.
Wo bleibt der Teamgeist?
De Morgen kreidet dem Regierungsbildner an, dass es ihm offenbar bisher nicht gelungen ist, die künftig regierenden Parteien zu einem echten Team zusammen zu schmieden. Von Teamgeist ist in dieser Runde nur wenig zu spüren.
Derweil befürchtet Het Laatste Nieuws, dass in Belgien schon bald italienische Verhältnisse herrschen könnten und eine Regierung von Technokraten her muss, um die europäischen Vorgaben auszuführen.
Unverantwortliche Zuschauer stellen Rallye-Zukunft in Frage
La Dernière Heure findet, dass man das Rennen nach diesem Drama unverzüglich hätte abbrechen müssen. Das Unglück selbst bezeichnet die Zeitung als Schicksal, das eben so unerbittlich wie unvorhersehbar zugeschlagen hat. Die Schuld daran kann man eigentlich niemandem geben, denn dieser Unfall war unvermeidlich.
L'Avenir bedauert allerdings das Verhalten gewisser Zuschauer, die sich am Streckenrand dermaßen unvorsichtig, ja geradezu draufgängerisch verhalten, dass die Zukunft solcher Rallye-Veranstaltungen in Frage gestellt wird.
Auch De Morgen stellt die Frage nach dem Sicherheitsstandard und unterstreicht, wie schwer es ist, die vielen tausend Zuschauer auf den erforderlichen Abstand zu halten.
Schluss mit lustig in der DG
Das Grenz-Echo kommentiert den morgigen Feiertag der Deutschsprachigen Gemeinschaft unter dem Titel "Gibt es überhaupt etwas zu feiern?" Dazu heißt es schlussfolgernd: "Machen wir uns nichts vor. Spätestens im kommenden Frühjahr, wenn im PDG die erste Haushaltsanpassung vorgenommen wird, ist Schluss mit lustig. Um es etwas salopp zu formulieren: Die DG-Regierung hat sich wohl etwas übernommen. Sie weiß nur nicht, wie sie den Bürgern einigermaßen plausibel erklären soll, dass das, was sie ursprünglich vorhatte, immer problematischer wird und finanziell weitere Kollateralschäden zu befürchten sind. Dabei hat es genügend Mahner gegeben, die vor genau dieser Entwicklung gewarnt haben."
Bild: Dries Luyten (belga)