Die meisten Zeitungen kommen auf zahlreichen Sonderseiten auf das Leben des Erfinders von iPod, iPhone und iPad zurück. "Apple-Fans trauen um ihren iGod", titelt De Morgen auf Seite 1.
Abschied von Apple-Gründer Steve Jobs
"Die Welt hat zugleich einen Visionär, ein Genie und einen Perfektionisten verloren", meint La Libre Belgique über den amerikanischen Unternehmer, der am Donnerstag im Alter von 56 Jahren seinem Krebsleiden erlegen ist.
Het Laatste Nieuws titelt: "Der Mann, der die Welt verändert hat". Jobs hat die Marke mit dem Apfel berühmt gemacht und ihr zum Kultstatus verholfen.
Het Nieuwsblad sieht das ähnlich, geht aber nicht ganz so weit. Die Zeitung schreibt: Der Informatik-Guru hat den Weg geebnet für die Welt, in der wir heute leben. Jobs legte den Grundstein für eine Gesellschaft, in der wir rund um die Uhr erreichbar sind und überall mit dem Internet verbunden sein können. Computer und mobile Geräte tragen wir ständig mit uns. Ob das eine gute Sache ist, wird sich erst in einigen Jahren zeigen. Aber dass tausende Fans am Donnerstag ihre Bewunderung, ihre Trauer und ihr Beileid in 140 Zeichen ausdrückten, - so viele, wie das Sozialnetzwerk Twitter für eine Mitteilung zulässt - , zeigt, dass die Welt von Steve Jobs inzwischen Realität geworden ist.
Föderalregierung und Regionen streiten um Dexia
Anderes großes Thema ist die Rettung der angeschlagenen Dexia-Bank. De Standaard titelt: "Dexia spaltet Belgien".
Auch De Morgen meint: "Wegen Dexia droht ein heftiger Streit". Föderalregierung und Regionen stehen sich dabei gegenüber. Letermes Kabinett würde die belgische Sparte der Großbank am liebsten verstaatlichen. Die Regionalregierungen hingegen optieren für ein Alternativkonzept. Sie wollen die belgisch-französischen Großbank aufteilen, ohne sie jedoch zu verstaatlichen. Am Ende werden die Regionen klein beigeben müssen, ist De Morgen überzeugt.
Für Gazet van Antwerpen und Het Belang van Limburg steht die Marschroute ebenfalls schon fest: Dexia wird nach 15 Jahren wieder zur Staatsbank.
Verstaatlichung der Weg zur Dexia-Rettung?
Auch das Wirtschaftsblatt L'Echo geht davon aus, dass der belgische Teil der Dexia-Bank unter die Kontrolle des Staates gelangen wird. Das Kernkabinett hatte den Alternativplan der Regionen verworfen. Die vorgeschlagene Lösung mit einem privaten Ableger würde die Märkte nicht beruhigen, befürchtet die Föderalregierung und strebt deshalb einen klaren Schnitt an. Wegen der wilden Spekulationen um die Zukunft der Großbank musste der Handel mit der Aktie am Donnerstag ausgesetzt werden.
Belgien, Frankreich und Luxemburg beraten auf höchster Ebene über das Schicksal der Dexia-Gruppe, während sich die Aktionäre große Sorgen machen. Für die Städte und Gemeinden droht ein milliardenschwerer Verlust. Die Gemeindeholding steht kurz vor dem Bankrott. Die Folge wären gigantische Löcher in den Haushalten der Kommunen.
Gazet van Antwerpen hält fest: Der große Verlierer ist schon wieder der Finanzplatz Brüssel. Das Blatt vergleicht den Untergang von Dexia mit dem von Fortis 2008. Beide Kreditinstitute haben auf zu großem Fuß gelebt. Beide waren für die Finanzierung ihrer Aktivitäten auf Geld von anderen Banken angewiesen. Beide Häuser wurden regelrecht lahmgelegt durch Streitigkeiten in der Chefetage. Bei Fortis war es ein Kampf Belgien gegen die Niederlande, bei Dexia kämpft Belgien gegen Frankreich. Jedes Mal sind die Entscheidungsgremien nach Amsterdam oder Paris abgezogen. In Brüssel bleibt mit der KBC nur noch ein großer Akteur.
Auch De Morgen ist überzeugt: Belgien wird den Kürzeren ziehen, denn die Franzosen bereiten die Zerschlagung der Dexia-Gruppe schon seit Monaten minutiös vor.
Regierungsbildung: Grundzüge einer politischen Erneuerung
Le Soir berichtet auf seiner Titelseite über die Fortschritte bei der Staatsreform. Auch wenn das schwierige Kapitel des Wahltemins noch nicht abgeschlossen werden konnte, haben sich die acht Parteien auf die Grundlinien der politischen Erneuerung geeinigt. Demnach werden die neuen Minister auf fünf Prozent ihres Gehalts verzichten. Es soll keine fiktiven Kandidaten mehr geben: Wenn ein regionaler Abgeordneter ins Föderalparlament gewählt wird, muss er sein Amt dort auch antreten, und nicht etwa sein Ersatzkandidat. Und, ähnlich wie bei der EU-Kommission, muss jeder Minister vor Amtsantritt eine Prüfung im Parlament ablegen.
Elf Teufel müsst ihr sein..
Zum Schluss blicken Het Nieuwsblad und das Grenz-Echo auf die Fußball-Begegnung des heutigen Abends, Belgien gegen Kasachstan.
Mit Axel Witsel, Dries Mertens, Eden Hazard, Igor de Camargo und Moussa Dembélé stehen gleich fünf Angreifer in der Startelf. Damit zeigt sich Belgien so angriffslustig wie noch nie zuvor. Das Ziel sind viele Tore gegen Kasachstan, denn die Fußballnationalmannschaft hofft noch immer auf die Teilnahme an der EM 2012. Doch dafür sind die Roten Teufel "zum Siegen verdammt".
Bild: Andy Rain (epa)