Allen voran die Dernière Heure: Auf insgesamt 50 Sonderseiten veröffentlicht die Zeitung Fotos, Interviews und Hintergründe.
"Der Tag, an dem die Welt eine andere geworden ist", titelt De Standaard.
9/11 - Anschläge, die die Welt veränderten
Het Laatste Nieuws meint: Nichts ist mehr so wie vor den Anschlägen. Am 11. September 2001 waren wir alle New Yorker. Nicht nur für die Amerikaner waren die einstürzenden Türme des World Trade Centers und die 3.000 Toten ein Schock.
Mit dem 11. September hat weltweit auch der Sicherheitswahn begonnen. Die Amerikaner haben sich auf ihren Krieg gegen den Terror konzentriert, haben alles andere ausgeblendet und damit die weltweite Finanzkrise ein Stück weit möglich gemacht.
Auch De Standaard meint: Mit 9/11 hat das 21. Jahrhundert begonnen. Der echte Schock der Kulturen findet aber erst jetzt statt, in der arabischen Welt. In der Hauptrolle auf der einen Seite die extremistischen Islamisten, auf der anderen eine junge Generation, die von Freiheit und einem besseren Leben träumt.
Het Nieuwsblad schreibt: Die Welt ist heute eine andere. Doch dafür brauchte es mehr als vier gekaperte Flugzeuge. Die Folgen des 11. September haben die USA an den Rand der Pleite getrieben. Finanziell, weil der Krieg gegen den Terror viel Geld kostet. Aber auch moralisch: Man denke nur an Guantanamo und die zahlreichen Lügen im Zusammenhang mit den Massenvernichtungswaffen im Irak.
Doch das sollten wir einen Moment lang ausblenden, findet L'Avenir. Der 11. September sollte in erster Linie ein Tag der Erinnerung an die schlimmen Ereignisse sein.
Maingain macht's schwierig, Michel hält sich bedeckt …
Alle Zeitungen beschäftigen sich heute auch mit der politischen Dauerkrise in Belgien. Im Mittelpunkt der Berichterstattung steht einmal mehr Olivier Maingain. Der FDF-Vorsitzende hat seinen Standpunkt gestern noch einmal wiederholt und damit den Druck auf die Verhandlungspartner erhöht.
Maingain fordert mehr Zugeständnisse: Als Gegenleistung für die Teilung von BHV müsse die Region Brüssel erweitert werden. Im Gespräch mit La Libre Belgique erklärt Maingain, die derzeitigen Verhandlungen seien scheinheilig. Die flämischen Christdemokraten wollten nur die Vorteile des Separatismus, nicht aber die Nachteile.
Maingain erschwert die Arbeit von Regierungsbildner Di Rupo, fasst La Libre Belgique zusammen. Entweder die Unterhändler ignorieren die neuen Äußerungen, oder der Kompromiss wird noch schwieriger. Zwei Akteure können eine Einigung möglich machen, meint die Zeitung. Zum einen ist das die CD&V, doch Parteichef Wouter Beke hat keine leichte Aufgabe. Die Spitzenpolitiker seiner Partei, vor allem Yves Leterme und Kris Peeters, gönnen ihm keinen Erfolg.
Zum anderen kann auch die liberale MR die Einigung möglich machen, je nachdem, ob ihr Vorsitzender Charles Michel sich zur FDF bekennt oder nicht. Doch der hält sich bedeckt. Ein einziges Interview hat er gegeben, doch im Gespräch mit L'Avenir sagt er - nichts. Nur so viel: Man müsse cool und entschlossen bleiben.
Für De Morgen macht sich Angst am Verhandlungstisch breit. Sollte in der kommenden Woche kein Kompromiss zustande kommen, wissen alle, dann ist das Spiel gelaufen.
… und Spitaels sieht schwarz
Für Guy Spitaels ist das bereits geschehen. Im Gespräch mit Le Soir meint der Ex-Guru der französischsprachigen Sozialisten: Es gibt keinen Ausweg mehr. Die Zweckehe zwischen Norden und Süden ist vorbei. Der 80-Jährige fügt hinzu: Das Problem in der Wallonie ist, die Politiker trauen sich nicht, die Wahrheit zu sagen. Sie täten besser daran, sich einen Plan B für die Wallonie auszudenken. Es bringe nichts, mit den Flamen weiter zu verhandeln.
Le Soir schlussfolgert: Diesmal gießt nicht nur Olivier Maingain Öl ins Feuer, diesmal ist es der PS-Weise Guy Spitaels. Seine Botschaft dürfte Regierungsbildner Elio Di Rupo wohl hart treffen.
Viele Knöllchen in Flandern
Het Nieuwsblad macht heute mit der Balkenüberschrift auf: "Flamen bezahlen dreimal mehr Knöllchen als Wallonen". 2009 hat die Polizei belgienweit Bußgelder in Höhe von 210 Millionen Euro für Verkehrsverstöße verhängt, zwei Drittel davon in Flandern.
Das ist ungerecht, findet der SP.A-Senator Bert Anciaux. Flandernweit gebe es 1.400 feste Radaranlagen, in der Wallonie allerdings nur 750. Einige Flamen mögen die strenge Verkehrspolitik vielleicht übertrieben finden, dadurch werden aber Menschenleben gerettet, ist Anciaux überzeugt.
Bild: Justin Lane (epa)