Pukkelpop trauert und blickt nach vorn
7.500 Menschen erinnern an Opfer von Pukkelpop-Festival, das schreibt Het Belang van Limburg auf seiner Titelseite und veröffentlicht ein großes Foto mit Blick auf die Menschenmasse in der Innenstadt von Hasselt.
"Weiße Rosen als Zeichen der Erinnerung", titelt Gazet van Antwerpen. Die Schlagzeile von De Morgen lautet "Pukkelpop ehrt seine Opfer mit Musik".
Tausende Menschen haben sich am Donnerstagabend in der Hasselter Innenstadt versammelt und mit weißen Rosen in der Hand der Opfer des schweren Unwetters vor einer Woche gedacht. Hasselts Bürgermeisterin Hilde Claes dankte den zahlreichen Helfern, die sofort zur Stelle waren und vor Ort wichtige Arbeit leisteten. Großen Applaus gab es auch für Chokri Mahassine - dem Veranstalter des Pukkelpop-Festivals.
Im Kommentar meint Het Belang van Limburg, es war ein ungeheurer Sturm, der das Festivalgelände vergangene Woche in nur ein paar Minuten verwüstet hat. Ein ganzes Land trauert um die fünf Toten und zahlreichen Verletzten. Gleichzeitig hoffen die Menschen aber auch, dass das beliebte Festival bei Hasselt im kommenden Jahr neu an den Start gehen wird. Denn wie schlimm der 18. August auch war, das Pukkelpop-Festival hat in den letzten 25 Jahren Millionen Menschen begeistert.
"Wer viel verdient, kann auch mehr Steuern zahlen"
Het Nieuwsblad und De Standaard haben heute Etienne Davignon auf Seite 1. Der bekannte Geschäftsmann will eine Reichensteuer in Belgien - ähnlich wie sie jetzt in Frankreich eingeführt wurde. Wer viel Geld hat, muss auch mehr zahlen, erklärt Davignon im Gespräch mit den beiden Zeitungen. Mit der neuen Sonderabgabe für Superreiche will der Geschäftsmann einen Beitrag zur Sanierung der Staatsfinanzen leisten. Das könne man in Krisenzeiten wohl kaum von Menschen verlangen, die so gerade über die Runde kommen, erklärt er weiter in den Interviews.
Etienne Davignon ist der erste Gutverdienende in Belgien, der eine Reichensteuer vorschlägt, bemerkt Het Nieuwsblad. Bisher war die Geschäftswelt eher zurückhaltend, hat neue Abgaben abgelehnt und vom ohnehin schon hohen Steuerdruck in unserem Land gesprochen. Davignons Signal ist ein positives. Und davon braucht es mehr, meint der Leitartikler. Auch wenn es eher ein Symbol ist, die neue Abgabe der Superreichen wird nicht genug sein, um die riesigen Löcher im Staatshaushalt zu stopfen.
Hoffentlich gelangt der Appell bis an den Verhandlungstisch in der Rue de la Loi. Sollte es tatsächlich zu einer gemeinschaftspolitischen Einigung kommen, müssen so schnell wie möglich Sparmaßnahmen verabschiedet werden. Um neue Steuern wird leider kein Weg vorbeiführen. Die breitesten Schultern sollten dann aber auch die größten Lasten tragen.
Wallonie arbeitet und Flandern… schläft
Während in Brüssel noch um einen Kompromiss gerungen wird, haben die Regierungen der wallonischen Region und der französischen Gemeinschaft die Arbeit wieder aufgenommen. Noch bis heute Abend beraten die Minister gemeinsam in Bastogne. Dabei geht es nach Ansicht von Le Soir um die Zukunft des Landes und damit auch die der Wallonie und Brüssels. Die Stunde der Wahrheit hat geschlagen, meint der Kommentator. Rudy Demotte und seine Minister seien dabei, verschiedene Alternativen zu prüfen.
Het Laatste Nieuws schreibt, die Wallonie hat den Ernst der Lage erkannt. Flanderns Regierung allerdings… schläft. Ministerpräsident Kris Peeters bereitet lieber seine Rolle als künftigen Staatschef vor, hält sich zurzeit in Afrika auf und liest vor Ort lokalen Verantwortlichen die Leviten - so als sei er Karel de Gucht. Ganz Europa sucht derzeit nach Sparmöglichkeiten und kürzt seine Ausgaben, allein Flandern macht nicht mit.
Die flämische Regierung wird unter Druck geraten, meint Het Laatste Nieuws, auch wegen ihrer Zusammensetzung. Die Nationalisten sind an der flämischen Koalition nämlich beteiligt. Und die werden sich wohl kaum Sparzwänge auferlegen lassen, die von der neuen Föderalregierung kommen, an der die N-VA nicht beteiligt sein wird.
Zulassungsprüfung vor Studienbeginn gefordert
In De Standaard sprechen sich die Rektoren aller flämischen Universitäten für eine Zulassungsprüfung vor Studienbeginn aus. Derzeit gebe es in den ersten Studienjahren zu viele Studenten. Ein junger Mensch, der nicht das richtige Studium wählt, verliert Zeit und kostet eine Menge Geld, sagt der Rektor der Uni Gent. Ab dem kommenden Jahr plädiert er deshalb für eine professionelle Orientierungshilfe noch vor Studienbeginn.
Vier belgische Fußballklubs europäisch
Auf den Titelseiten von fast allen Zeitungen sind heute Bilder von Fußballspielern zu sehen. "Noch nie da gewesen", titelt Het Laatste Nieuws, "mit vier Mannschaften nach Europa". "Volltreffer für die belgischen Clubs", schreibt La Dernière Heure. Genk, Anderlecht, Brügge und Lüttich haben sich auf europäischer Ebene qualifiziert.
Auch wenn nur Racing Genk es in die Champions League geschafft hat, ist es ein gutes Zeichen für den belgischen Fußball. Noch vor ein paar Jahren war man schon zufrieden, wenn nur ein einziger Verein es Richtung Europa schaffte. Mit Chelsea, Valencia und Leverkusen sind die Gegner von Racing Genk in der höchsten Spielklasse bereits bekannt. Bleibt zu hoffen, dass Anderlecht, Club Brügge und Standard Lüttich bei der Auslosung ihrer Gegner heute Mittag nicht allzu schlecht fallen werden.
Bild: Kristof Debecker (belga)