Haushaltskrise
"Obamas Geld ist beinahe alle", mit dieser Balkenüberschrift titelt De Morgen heute zur Haushaltskrise in den USA. Noch drei Tage, meint das Blatt und dann ist Amerikas Verschuldungsgrenze erreicht und droht den USA Insolvenz. Es stehe einiges auf dem Spiel, schreibt die Zeitung und je näher man dem Stichtag komme, umso nervöser würden die Finanzmärkte. Auch in Europa. Denn nicht nur in den USA, sondern auch hier drohe wieder eine Rezession.
Die Frage, ob Amerika weiter seine Rechnungen bezahlen kann oder in Bankrott geht, kommentiert De Morgen im Leitartikel als unschönes Schauspiel. Dieses politische Armdrücken in Übersee sei derweil eine Show, die auch uns betreffe. Gehe es der US-Wirtschaft nämlich schlecht, würde man das auch in Europa zu spüren bekommen. Die belgische Volkswirtschaft könne zwar derzeit mit akzeptablen Wachstumsraten aufwarten, doch würde auch Belgien in den Sog einer Negativspirale geraten. Nicht zuletzt wegen der hohen Staatsschuld. Solange die nicht drastisch gesenkt werde, sei das Anpacken der Krise nur schwer möglich, so der Leitartikler in De Morgen.
Flämischer Geldhahn zu
Um Geld geht es auch auf der Titelseite von Gazet van Antwerpen heute. Und zwar um flämisches Geld. Das soll zukünftig Löcher im Etat der föderalen Ebene nicht mehr stopfen helfen. Sollte die Föderalregierung die Teilstaaten um neue finanzielle Anstrengungen bitten, dann laute Flanderns Antwort hierauf Nein, zitiert die Antwerpener Tageszeitung Flanderns Finanzminister Philippe Muyters von der N-VA. Im Leitartikel heißt es hierzu, dass die meisten Parteichefs inzwischen in den sonnigen Süden abgereist seien, denn erst ab dem 16. August werde wieder verhandelt. Und verhandeln bedeute geben und nehmen.
Regierungsbildner Di Rupo rechne mit der Hilfe der Gliedstaaten, um bis 2015 wieder zu einem ausgeglichenen Staatsetat zu kommen. Doch auf die flämische Regierung brauche man auf föderaler Ebene nicht zu zählen, um einen entsprechenden Sparstrumpf anzulegen. Brüssel und die Wallonie hätten in den letzten Jahren nichts auf die hohe Kante gelegt, dafür wolle Flandern nicht länger gerade stehen, schreibt GVA.
Spenden für Afrika
Geld ist derweil am Horn von Afrika bitter nötig, um dort Leben zu retten. Wegen der anhaltenden Dürre sind in Ostafrika Tausende von der Hungernot bedroht. Ein Euro reiche aus, meint Het Laatste Nieuws, um ein unterernährtes Kind dort einen Tag lang zu behandeln. Eine inzwischen angelaufene Hilfsaktion, so meint Belgiens auflagenstärkste Zeitung, käme nur langsam im Gang. Doch Geld sei zur Linderung der Not und im Kampf gegen die Hungersnot in Ostafrika bitter nötig.
Im Leitartikel kommentiert das Blatt die anscheinend geringe Gebefreundlichkeit für Afrika. Weltweit sei für das hungernde Afrika ungefähr eine halbe Milliarde Euro an Nothilfe zugesagt, dies entspreche gerade mal dem Jahresbudget des Fußballvereins Real Madrid. In Belgien habe man eine halbe Million sammeln können. Gerademal ein Viertel des Jahresgehalts von Belgacom-Chef Didier Bellens. Zahlen, die zu denken geben sollten.
Autoreisen immer teurer
Le Soir macht mit den gestiegenen Kosten für Reisen mit dem PKW auf. Urlaub mit dem Auto sei teuer geworden. Hohe Mautgebühren und extreme Spritpreise wären die Ursache, man könne sich die Frage stellen, so die Brüsseler Tageszeitung, ob Reisen mit dem Auto zukünftig nur noch etwas für Wohlhabende ist. Als Alternative zum Auto würden sich Zug und Flugzeug anbieten. Doch auch diese Art des Verreisens habe ihren Preis, meint Le Soir.
Teuer sei schon seit einiger Zeit das Parken in den Orten an der belgischen Nordseeküste. Deshalb, so schreibt Het Nieuwsblad heute, würde an der Küste immer häufiger Gebrauch von gefälschten Behindertenausweisen gemacht. Die erlauben vielerorts nämlich kostenloses Parken.
Zu grobmaschiges Netz
Mit einem ganz anderen Thema macht La Libre Belgique heute auf. Hier geht es auf der Titelseite um Mordfälle, die durch die Maschen der Justiz fallen. Jährlich, so schreibt das Blatt, würden 75 Todesfälle nicht als Tötungsdelikte eingestuft, obwohl es Mordfälle sind. Zu selten, so schreibt La Libre, würden in der Gerichtsmedizin Obduktionen veranlasst, um der wirklichen Todesursache auf die Spur zu kommen.
Softdrugs, hard crime
De Standaard macht heute mit dem Verbrechen, das mit weichen Drogen verbunden ist, auf. "Softdrugs, hard crime", ist die Balkenüberschrift hierzu. Mord, Folter und Bandenkrieg, dies sei eine verdeckte Seite des Handels mit Cannabis. Im Leitartikel heißt es hierzu, dass man beim Unkraut, sobald es zu wachsen beginnt, mit dem Jäten beginnen muss. Es dürfe unter keinen Umständen blühen und sich ausdehnen.
Gleiches müsse für die Cannabisindustrie hierzulande gelten. Denn auch sie würde sich rasend schnell über das Land ausdehnen. Im Kampf dagegen benehme sich Belgien, so der Leitartikel in De Standaard, wie ein dilettantischer Hobbygärtner im Umgang mit Unkraut. Das Vernichten des in Form einer Cannabis-Mafia in Belgien waschenden Unkrauts müsse unbedingt prioritär behandelt werden. Die nächste Regierung müsse sich des Themas unbedingt annehmen, meint der Kommentator.
Schnäppchenjagd endet
L'Avenir schließlich geht heute auf der Titelseite auf das Ende des Sommerschlussverkaufs ein und warnt vor spektakulären Rabatten - ein außergewöhnlich billiges Kleidungsstück müsse nicht unbedingt auch ein gutes sein.
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