Belgiens Steuersystem zu komplex
"Verdoppelung des Gewinns, Halbierung des Steuertarifs", mit dieser Überschrift macht De Morgen heute auf und meint, dass Zahlen des Finanzministeriums belegten, dass der steuerbare Gewinn vieler Unternehmen sich im letzten Jahrzehnt verdoppelt habe. Die abgeführten Unternehmenssteuern seien aber nicht proportional hierzu mitgewachsen. Im Leitartikel heißt es zu diesem Thema, dass für die Mehrheit der Belgier unser Land alles andere als ein Steuerparadies sei. Das belgische Steuersystem, so meint der Leitartikler, habe aber eine Komplexität erreicht, die es all jenen, die über das adäquate Fachwissen verfügen, erlaube, die zu zahlenden Steuern auf ein Minimum zu drücken.
Licht aus!
Het Laatste Nieuws macht mit dem Plan der flämischen Regionalregierung auf, die Autobahnbeleuchtung ab dem Sommer nachts abzuschalten. Ab Juli gelte: Licht aus, wo es geht und Licht an, wo es sein muss. Jährlich wolle Flandern so zwei Millionen Euro sparen, schreibt Het Laatste Nieuws.
Vorgeschmack
Den Leitartikel widmet Belgiens auflagenstärkste Zeitung dem Gewissen der flämischen Mehrheitsparteien im Regionalparlament. CD&V, SP.A und N-VA hatten nämlich diese Woche, um an eine 2/3-Mehrheit für ein neues Wahlgesetz zu kommen, einen Pakt mit der Rechts-Außen-Partei Vlaams Belang abgeschlossen, um über diese Stimmen in der Oppositionspartei das Gesetz durchzupeitschen. Damit, so der Leitartikler, haben die Regierungsparteien den "Cordon Sanitaire", also die Ausgrenzung der Rechts-Außen-Partei Vlaams Belang durchbrochen. Wenn die N-VA also einen Vorgeschmack dessen geben wollte, was in die Richtung eines autonomen Flandern gehe, dann habe man diesen jetzt bekommen. Es gehe in die Richtung von Einigungen mit Extremisten.
Le Soir titelt heute auf Seite 1 zu geplanten Investitionen in Rastplätzen entlang der wallonischen Autobahnen. Namür wolle 20 Millionen Euro bereit stellen, um diese Rastplätze aufzuwerten. Das Geld soll in den nächsten fünf Jahren investiert werden.
Doping überschattet Tour de France
Den Leitartikel widmet die Brüsseler Tageszeitung derweil der jetzt beginnenden Tour de France und damit dem Radsport. Die Tour 2011 habe noch nicht begonnen, da werde sie schon von neuen Doping-Affären überschattet. Auf den Flughäfen von Brüssel und Lüttich seien nämlich Dopingmittel sicher gestellt worden, die an Personen adressiert waren, die aus dem Umfeld der Profi-Radler stammen. Auf dem Papier sei die Tour de France wohl der schönste aller Wettbewerbe: Sportlicher Wettkampf in einer wunderschönen landschaftlichen Umgebung. In der Wirklichkeit aber bleibe der fade Beigeschmack des Zweifels an der Aufrichtigkeit der Teilnehmer.
Fehlalarm
La Libre Belgique macht heute mit Maßnahmen auf, die viele Kommunen zur Sicherung der öffentlichen Ordnung im Sommer verhängen und die die Freiheiten von Jugendlichen einschränken. Die Überwachung der Jugendlichen im öffentlichen Raum nehmen in den kommenden Monaten wieder zu, schreibt la Libre und stellt sich die Frage, welchen Platz die Gesellschaft bereit ist der Jugend einzuräumen. Im Leitartikel heißt es hierzu: Es werde wieder Alarm ausgelöst. Die Jugendlichen würden Strände, Parks und öffentliche Gärten aufsuchen und damit sei Schluss mit Ruhe, Gelassenheit und einer Siesta in der Sonne. "Doch halt!", so der Leitartikler, der eine Lanze für die Jugendliche bricht. Was, wenn die Angst vor Belastungen durch diese Jugend völlig übertrieben ist?
Lohnnorm sinnlos
De Standaard titelt auf Seite 1 zur Lohnnorm, die durch das Fehlen von Sanktionen bei Nicht-Beachtung ihre Wirkung verfehlt. Unternehmen, die ihren Mitarbeitern Lohnerhöhungen zuerkennen würden, die die nationale Lohnnorm übersteigen, könnten nicht bestraft werden. Sanktionen seien nämlich abgeschafft worden.
Im Leitartikel geht die Zeitung auf den neuen europäischen Finanzrahmen, also das EU-Budget für die Zeit von 2014 bis 2020 ein. Es gebe einen Hoffnungsschimmer für die seit mehr als einen Monat demonstrierenden Griechen, denen Europa seit Wochen predige, es müsse gespart werden.
Es werde in höchsten EU-Kreisen jetzt vorgeschlagen, Europa eigene Einnahmen zuzuerkennen, etwa über eine EU-Mehrwertsteuer. Dies sei ein Schritt zu mehr Europa.
Kampf dem blauen Dunst
Het Nieuwsblad, Gazet van Antwerpen und Het Belang van Limburg gehen heute wie viele andere Zeitungen auf das jetzt greifende allgemeine Rauchverbot im Gastgewerbe ein. Nach Angaben von Het Nieuwsblad seien aber nur 25 Kontrolleure für die Überwachung des Rauchverbots in gut 19.000 Kneipen vorgesehen. Die Überwachung des Rauchverbots drohe damit ein hoffnungsloses Unterfangen zu werden. Um eine Missachtung des Rauchverbots zu melden, gebe es aber auch eine hierzu geschaltete Telefonnummer oder eine E-Mail-Adresse beim Gesundheitsministerium, schreibt Gazet van Antwerpen.
Hochzeit im Monaco
L'Avenir macht heute mit der Hochzeit von Prinz Albert von Monaco auf: Heute um 17:00 Uhr stehe die standesamtliche Trauung auf dem Programm, morgen dann die kirchliche.
Electrabel aufspalten
L'Echo schließlich bringt den Wunsch der Regulierungsbehörde CREG auf die Titelseite, den Energielieferanten Electrabel in zwei Unternehmensbereiche aufzuspalten.
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