"Endlich Ferien", so lautet die Balkenüberschrift auf der Titelseite der Gazet van Antwerpen. Das große Reisen hat begonnen, so schreibt die Zeitung. Auf dem Brüsseler Flughafen herrschte gestern Riesenandrang, und darunter befanden sich hunderte Eltern mit schulpflichtigen Kindern, die auf eigene Faust beschlossen hatten, dass ihre Sprösslinge nach beendeten Prüfungen sich die letzten Schultage schenken können.
Reisen, Festivals, Urlaubsstimmung
Urlaubsstimmung auch als Aufmacher von L'Avenir. Dort geht es um die diversen Musikfestivals dieses Sommers sowie insbesondere auch um die Risiken, die diese nicht selten für die jugendlichen Besucher mit sich bringen. Viele Eltern haben nicht die geringste Ahnung, welche Gefahren diese Massenveranstaltungen für ihre Kinder bedeuten können.
Mit dem Grenz-Echo bleiben wir bei diesem Thema, denn dort verkündet die Titelseite "Acht Bühnen frei für den 20. Eupener Musikmarathon". Die Zeitung unterstreicht die überregionale Ausstrahlung dieses stark beachteten Festivals, zu dem etwa 8.000 Besucher in Eupen erwartet werden. Die Veranstalter beziffern die Kosten auf 270.000 Euro, doch geht man davon aus, dass in diesem Jahr kostendeckend gearbeitet werden kann.
Erdbebensicherheit von AKWs
Le Soir macht auf mit einer Warnung der Experten bezüglich der steigenden Erdbebengefahr für die belgischen Atomkraftwerke in Tihange und in Doel. Dies dürfte zur Folge haben, dass die demnächst anstehenden Stresstests der Atommeiler sich insbesondere darauf konzentrieren werden, inwieweit diese in der Lage sind, einem schweren Erdbeben standzuhalten. Nach Ansicht der Zeitung dürften die entsprechenden Kriterien wesentlich verschärft werden.
Griechen werden drastisch zur Kasse gebeten
Verschiedene Kommentare sind internationalen Themen gewidmet, wie zum Beispiel der gestern vom europäischen Gipfeltreffen in Brüssel beschlossenen Fortsetzung der finanziellen Unterstützung Griechenlands durch die Europäische Union. Die Bedingung ist allerdings ein drastisches Sparprogramm in Griechenland selbst.
Dazu schreibt La Libre Belgique: Der griechischen Bevölkerung steht noch einiges bevor, denn von ihr erwartet man Sparmaßnahmen, wie es sie bisher noch selten in Europa gegeben hat. Die Gefahr ist natürlich, dass dadurch der Konsum so stark zurückgeht, dass auch das wirtschaftliche Wachstum auf der Strecke bleibt, so dass es für Griechenland noch schwerer werden könnte, seine Schulden zurückzuzahlen.
Le Soir erinnert daran, dass Deutschland, zum Beispiel mit den 1-Euro-Jobs, das Beispiel gegeben hat. Allerdings hatte der deutsche Sparkurs auch unübersichtliche soziale Folgen, wie eine neue Armut, Vereinsamung und Traurigkeit unter den am härtesten Betroffenen. Das ist nicht das griechische Modell. Dort ist die Bevölkerung mit einer besonders dramatischen Krise konfrontiert, doch hat sie sich bisher geweigert, einen sozialen Abbau nach deutschem Muster zu akzeptieren.
Aussichtsloser Krieg in Libyen
De Morgen widmet seinen Leitartikel dem Krieg in Libyen und schreibt dazu unter anderem: Die Situation scheint aussichtlos, doch das Einzige, das die Rebellen und die NATO machen können, ist noch mehr bombardieren und versuchen, einige maßgebliche Führer in Tripolis dazu zu bewegen, Oberst Gaddafi fallen zu lassen. Sollte dieser allerdings in einigen Monaten und nach tausenden weiterer Bomben noch immer am Ruder sein, dann wird die Lage für den Westen extrem peinlich, sprich untragbar.
Verschärftes Vorgehen gegen Schwarzarbeiter
Kommen wir zurück ins eigene Land mit dem Thema Arbeitslosigkeit, dem La Libre Belgique ihre Titelseite widmet. Dazu heißt es unter anderem: Die Arbeitslosen werden nicht mehr nur kontrolliert, sondern, sofern sie bei der Schwarzarbeit erwischt werden, auch härter bestraft. So hat sich die Zahl derer, die, zumindest vorübergehend, von der Arbeitslosenunterstützung ausgeschlossen wurden, in den letzten zehn Jahren verdreifacht. Und dieses verschärfte Vorgehen gilt inzwischen mehr für die Wallonie als für Flandern.
Het Belang van Limburg analysiert die Zahl der Beschäftigten in den verschiedenen Landesteilen. Die Beschäftigung liegt bei knapp 60 % in Brüssel, gut 62 % in der Wallonie, doch über 72 % in Flandern. Damit liegt Flandern ganz dicht bei dem von Europa angestrebten Ziel.
Das bedeutet nach Ansicht der Zeitung zwar nicht, dass die Flamen jetzt selbstgenügsam die Hände in den Schoß legen können, wohl aber, dass die Situation am Arbeitsmarkt bei uns regional so verschieden ist, dass die Förderung der Beschäftigung auch entsprechend unterschiedlich angepackt werden muss. Es ist höchste Zeit, dass auch die politisch Verantwortlichen im französischsprachigen Belgien dies endlich einsehen.
Geldwäsche bei Standard Lüttich
Zum Schluss noch ein Blick auf La Dernière Heure, wo es um die finanziellen Machenschaften des Ex-Vizepräsidenten von Standard Lüttich, Lucien D'Onofrio, geht. Er soll an Spielerverkäufen der letzten Jahre kräftig verdient haben, wobei bis zu fünf Millionen Euro am Finanzamt vorbeigeschleust wurden.
Bild: Bas Bogaerts (belga)